In ihrem Papier formuliert die reformierte Kirchenleitung „Konkretionen und Zuspitzungen“ zu den „Zwölf Leitsätzen zur Zukunft einer aufgeschlossenen Kirche“, die die EKD-Synode im Herbst 2020 verabschiedet hatte. „reformiert weitergedacht“ lautet der Untertitel: „Wir wollen damit die Diskussion über die Zukunft der Kirche weiter anregen“, so Kirchenpräsident Martin Heimbucher. „Und zwar in der Reformierten Kirche und im Horizont der EKD.“
Das Moderamen unterstreicht in seinem Positionspapier die Bedeutung der Gemeinden vor Ort für das kirchliche Leben. „Seelsorge ist Aufgabe der ganzen Gemeinde“, heißt es dort zugespitzt. Die dazu ausgebildeten Seelsorger und Seelsorgerinnen könnten den Seelsorge-Bedarf nicht allein abdecken. Sie hätten aber eine beispielgebende Rolle und sollten ehrenamtliche Seelsorge-Dienste fachlich begleiten.
Die Kirchenleitung formuliert weiter: „Kirche mischt sich ein.“ Es gehöre zu den Aufgaben der Gemeinde, sich „an einer sozialen Gestaltung des Zusammenlebens“ zu beteiligen. Kirchliche Stellungnahmen seien aber nur dann glaubwürdig, wenn sie deutlich machten, „inwiefern unsere Worte uns selber in unserem Tun und Lassen verpflichten“.
Außerdem ruft das Moderamen die Kirchengemeinden zu weiterer Zusammenarbeit auf, etwa in sozialen und diakonischen Handlungsfeldern. Kirchen und Gemeinden sollten „ihre Kräfte nicht zersplittern, sondern bündeln.“
Laut Heimbucher ist das Votum des Moderamens auch eine Stellungnahme zur Diskussion über die Anzahl der Landeskirchen in der EKD. Nicht allein die Größe einer Landeskirche könne der Maßstab sein. Wichtig sei auch, inwieweit es einer Kirche gelingt, ihre Mitglieder verbindlich anzusprechen und zum Engagement zu motivieren.