2013 wird der HEIDELBERGER KATECHISMUS 450 Jahre alt. Ein kleines Buch mit großer Wirkung für reformierte und unierte Kirchen weltweit, ähnlich wie Martin Luthers Kleiner Katechismus für lutherische Kirchen. Seinen Namen hat der 1563 für die Kurpfalz veröffentlichte Katechismus von seinem Entstehungs- und ersten Erscheinungsort Heidelberg. Der pfälzische Kurfürst Friedrich III. gab ihn in Auftrag. Er wollte mit ihm die schulische und kirchliche Bildung in seinem Fürstentum auf eine solide und die verschiedenen Richtungen der Reformation zusammenführende Grundlage stellen.
Verfasser des aus 129 Fragen und Antworten bestehenden Textes ist hauptsächlich der aus Breslau stammende und an die Universität Heidelberg berufene Professor für Dogmatik Zacharias Ursinus. Er war Schüler Philipp Melanchthons in Wittenberg, hatte aber auch die Zürcher und Genfer Richtung der Reformation kennengelernt. So konnten sowohl lutherische und melanchthonische als auch zwinglische und calvinische Gedanken in sein Werk einfließen.
Der Katechismus fand schnell Verbreitung über die Kurpfalz hinaus. Niederländische Flüchtlingsgemeinden wurden auf ihn aufmerksam und machten ihn zu ihrem Unterrichts- und Lehrbuch. In reformiert geführten Territorien wurde er eingeführt. Durch Handelsbeziehungen und Auswanderung gelangte er nach Übersee. Mehr als 40 Übersetzungen sind bekannt.
Anlässlich des Jubiläums finden viele Veranstaltungen statt, die die theologische, ökumenische und gesellschaftliche Bedeutung und Wirkung dieses Katechismus zum Ausdruck bringen, zum Beispiel in Heidelberg, wo im Schloss und im Kurpfälzischen Museum eine Ausstellung unter dem Titel „Macht des Glaubens“ zu sehen ist.
Der Reformierte Bund in Deutschland bietet eine Wanderausstellung unter dem Titel „450 JAHRE HEIDELBERGER KATECHISMUS – Entstehung, Inhalt, Wirkung“ an. Die Ausstellung wurde am 2. November 2012 im Rahmen der EKD Synode in Timmendorfer Strand eröffnet und „wandert“ seitdem in mehreren Exemplaren durch Deutschland und einige Nachbarländer.