Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Vater, Mutter, unser, / Gegenwart und himmlische Energie, / in uns und um uns. // Wir haben uns so sehr daran gewöhnt, / dass wir es für selbstverständlich hielten: / der Strom kommt aus der Steckdose, / das Gas strömt aus der Leitung / und der Sprit in den Tank. / die Sonne bringt Licht / für das Wachstum in Wald und Feld, / der Landregen feuchtet den Boden. // Nichts ist selbstverständlich, / alles empfangen wir aus deiner Hand. / wenn Du deinen Geist von uns nimmst, / tauchen die bösen Geister auf / und es wird dunkel. stockdunkel. / Sturm und Wassermassen nehmen Häuser und Autos mit, / vernichten Existenzen, bringen Menschen ums Leben. // wir bitten dich: / erfülle die Welt mit Heilkraft / lass Liebe in die Herzen sickern. / sättige uns / mit Brot und Sinn. / Amen.
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Selma Dorn, Stuttgart
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Emily Dickinson (1830-1886), aus: A Book of Reformed Prayers
Georg Rieger, Nürnberg
Annegret Lambers, Osterwald
Jürgen Kaiser, Berlin
Ewiger Gott, / aus deiner Hand empfangen wir / die Zeit unseres Lebens. / Anfang und Ende liegen bei dir. / Aber wir möchten / selber über alles verfügen. / Wir reiben uns wund / an den Grenzen unserer Kraft / und unseres Daseins. // Gott, lehre uns, / unser Maß zu finden. / Steh uns bei, / wenn wir loslassen müssen / von unserer Jugend, / von unsrer Gesundheit, / von unserem Glück. / Gott, gib auch unserem begrenzten Leben / einen dauerhaften Sinn / und birg uns am Ende / in deinem Erbarmen / bei dir.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
13. April 2024
Großer Gott! / Der April legt Barfußtage ein. / Das Leben könnte so schön sein! / Doch mir kribbeln nicht nur die Fußsohlen, / auch die Gedanken kreisen: / Von der Frage nach dem Klimawandel / zu den Schaukämpfen unserer Tage / in Politik und Medien, / die die Schreie des Menschenleids / wie ein Grundrauschen übertönen. / Weil es nicht auszuhalten ist, / das Sterben in der Ukraine oder auf dem Mittelmeer. / Weil es keine einfachen Lösungen gibt, / aber beständig angstvolle Einwände gegen jede Unbequemlichkeit. / Weil es Menschlichkeit bräuchte, / ganz einfach Achtsamkeit und die Bereitschaft abzugeben.
Und Du, Gott? / Bist selbst Mensch geworden, mitten unter uns. / Hast die Ängste und Grenzen der Welt überwunden. / Hast die Schreie selbst der Stummen gehört. / Hast gezeigt, dass jeder Mensch Schritte tun kann, / die zum Guten führen. / Sogar barfuß. / Danke dafür! / Amen!
Simon Froben
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Herr und Vater, / am Beginn dieses Jahres, / und das ganze Jahr über, / entfalte in mir durch deinen Geist das Wort, / das du mir durch deinen Sohn sagst. / Pflanze mir dieses Wort fest ein, / das ein „Ja“ ist, das Liebe ist. // Und so gib mir / Mut zur Freiheit, / Mut zur Entscheidung, / Mut zur Aufrichtigkeit, / Mut ich selbst zu sein, / wie du willst, dass ich es sei / mit deinem Sohn Jesus Christus.
„Le courage des choix“ aus: Alain Arnoux: Passages, Réveil Publications, Lyon 1998, S. 62 (20.02.18/4.2.19/4.1.24)
Christoph Landré, Berlin
Jürgen Kaiser, Berlin
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Selma Dorn, Stuttgart
Gott, der du die Toten auferweckst, / wir danken dir, / dass du uns schon jetzt neues Leben schenkst. / Wir erfahren die Macht der Auferstehung, / wenn jemand unsere Einsamkeit bemerkt / und uns behutsam aus ihr heraushilft, / wenn sich der eiserne Ring von uns löst, / den die Angst vor Versagen um uns gelegt hat, / wenn wir freikommen / aus dem Kerker der Depression / und die Welt wieder bunt wird. // Gott, reiß die Stricke des Todes entzwei, / die uns umfangen. / Schenk uns neue Lebenskraft, / dass wir in Gemeinschaft mit vielen anderen / aufatmen und singen können / zu deiner Ehre.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
6.4.2024
Barmherziger Gott,
»Dieser Gott ist tot« –
das haben schon so viele Menschen vor uns gedacht:
nach Kriegen,
nach Schicksalsschlägen,
nach Missbrauchsskandalen,
nach Enttäuschungen mit der Kirche.
»Dieser Gott ist tot« –
das denken viele Menschen in Deutschland,
Jahr um Jahr kehren sie der Kirche den Rücken.
In 40 Jahren sollen nur noch halb so viele Mitglied einer Kirche sein,
so lesen wir in neueren Studien.
Was läuft da schief in unserem Land?
Anderswo wachsen die Kirchen,
nur bei uns nicht.
Unsere Kirchen sind reich,
Ist unsere Verkündigung arm?
Predigen wir den Reichen einen Gott,
den sie billiger haben können?
Predigen wir den Armen einen Gott,
der sich nur im Wohlergehen ertragen lässt?
»Dieser Gott ist tot« –
ein solcher Satz verunsichert uns
und mahnt zur Umkehr.
Lebendiger Gott,
wir ahnen, dass Du anders bist
als unsere Vorstellungen zu fassen vermögen:
Weiter weg und doch näher,
ohnmächtiger und doch überzeugend,
göttlicher und doch Mensch.
Hilf uns, das zu ahnen in unserer Not.
Bleibe bei uns, Herr.
Amen.
Achim Detmers
Wach auf meine Seele und spüre / die zärtliche Nähe Gottes. // Wach auf meine Seele und höre / auf die unendliche Stille der Schöpfung. // Wach auf meine Seele und singe / trotz des Missklangs unserer Zeit. // Wach auf meine Seele und lebe / in der Gewissheit, dass deine Melodie / einzigartig und unverzichtbar ist.
Brigitte Wedderburn, München
Meike Waechter, Berlin
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Shining God / even the darkness is not dark to you / shine in our darkness, light of our lives // When we walk in the grey gloom of confusion / when pain drains all the colour out of live / when we are paralysed by the darkness of fear / shine in our darkness.
The Iona Community
Georg Rieger, Nürnberg
Du bist wunderbar, Gott / Ja, lieber Gott, / heute sollen sich alle Menschen freuen / und fröhliche Lieder singen über dich, / denn du hast Jesus / auferweckt von den Toten. / Du hast denen, die traurig waren, / die Tränen abgewischt / und sie wieder froh gemacht. / Die, die Angst hatten, / ganz allein und verlassen zu sein, / hast du ermutigt / mit dem Versprechen, / dass Jesus immer bei ihnen ist.
Ja, Gott, wir sind froh, / dass wir von dir hören. / Du tröstest auch uns / und bist immer bei uns. / Deine Liebe ist größer, tiefer und weiter / als wir denken können. / Du bist wunderbar, Gott. / Zu dir wollen wir gehören!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
30.3.2024
Ich reiße das Kalenderblatt ab, auf dem Karfreitag steht.
Ich knülle es zusammen zu einem kleinen Papierball und werfe es leichtgängig in den Mülleimer. Weg. Erledigt.
Genug Karfreitag, genug Tod, Schmerz, Unrecht.
Ach, Gott, wenn es doch im Leben nur so einfach wäre. Wie gerne würde ich all die schweren Tage, die traurigen Stunden, die ungerechten Minuten einfach abreißen. Mich, uns, deine Welt ein für alle mal davon befreit wissen. Sie fühlen, diese allumfassende und alles durchströmende Freiheit.
Ich stelle mir vor, wie anders deine Welt dann vielleicht aussähe. Stelle mir vor, dass Frieden herrscht, wir gönnen können, achtsam miteinander umgehen, aushalten, trösten, lachen, lieben und geliebt werden.
Ich wünschte, es wäre möglich, Gott. Einen Tag lang wenigstens. Für mich, für alle, für deine Welt.
Carolin Springer
Wohlig eingewickelt / Leise schnarchend / Lustvoll träumend / Mein Leben / Raus / Im dünnen Flatterdress auf dem Bahnsteig // Ungeschützt Mit einer bösen Nachricht im Ohr / Ich schlottere / Und jetzt / Welches Wort als Antwort / Oje / O Jesus / O Jesus am Kreuz / Karfreitag
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Catherine McMillan, Schweiz