Wichtige Marksteine
Reformierte im Spiegel der Zeit
Geschichte des Reformierten Bunds
Geschichte der Gemeinden
Geschichte der Regionen
Geschichte der Kirchen
Biografien A bis Z
(1915-2002)
Marga Bührig wurde am 17. Oktober 1915 in Berlin geboren. 1925 zog sie mit ihren Eltern nach Chur. Nach der Matura 1934 studierte sie Germanistik und Neuere Geschichte in Zürich, Bern und Berlin. Abschluss 1939 an der Universität Zürich mit dem Mittelschullehrerdiplom und dem Dr. phil.
Während des Krieges Vertretungen als Deutschlehrerin an verschiedenen Schulen, journalistische Tätigkeit, berufsbegleitendes Studium der evangelischen Theologie in Zürich.
1945 Gründung des Reformierten Studentinnenhauses in Zürich, einer Wohngemeinschaft von Studentinnen "im Zeichen des Evangeliums. Heute Boldernhaus Zürich. 1948 Mitgründerin des Evangelischen Frauenbundes der Schweiz, eines Dachverbands von evangelischen Frauengruppierungen verschiedenster Art in der deutschen und der französischen Schweiz. Redaktorin seiner Zeitschrift (heute "Schritte ins Offene").
1954 Delegierte an die Vollsammlung des Reformierten Weltbunds in Princeton/USA. Ernannt zu dessen Mitarbeiterin für Frauenfragen. Anschliessend als Gast an der 2. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Evanston/USA.
1958 aktive Mitarbeit an der SAFFA, der Ausstellung "Die Schweizer Frau, ihr Leben, ihre Arbeit". 1959 Berufung ans Evangelische Tagungs- und Studienzentrum Boldern, Männedorf und Zürich (zusammen mit Dr. Else Kähler). 1959-71 Studienleiterin, 1971-81 Leiterin des Gesamtwerkes. 1976-82 Präsidentin der Ökumenischen Vereinigung der Akademien und Tagungszentren in Europa. Ende der 70er-Jahre. Mitbegründerin der Frauen für den Frieden Zürich und Schweiz. 1975-93 regelmässige Sprecherin der Worte "Zum neuen Tag" bei Radio DRS.
1983-91 eine der sieben Präsidentinnen und Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen. 1988-90 Moderatorin der Vorbereitungsgruppe für die Weltkonferenz des Ökumenischen Rates "Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung", Februar 1990 in Seoul. Co-Leiterin der Konferenz.
1983 Umzug nach Binningen/BL zusammen mit Else Kähler und Elsi Arnold.1998 Dr. h.c. der Theologischen Fakultät der Universität Basel.1994 Kulturpreis Baselland. Am 13. Februar 2002 ist Marga Bührig gestorben. Sie ist auf dem Friedhof Binningen bestattet.
Veröffentlichungen:
- Die unsichtbare Frau und der Gott der Väter, Stuttgart 1987
- Spät habe ich gelernt, gerne Frau zu sein, Stuttgart 1987
- Wir Frauen sind keine Randgruppe! - In: Nennt uns nicht Brüder. Frauen in der Kirche durchbrechen das Schweigen, hg. von Norbert Sommer. Stuttgart 1985
- Film: Sottosopra Originaltitel: Sottosopra; Genre: Dokumentarfilm, Land: Schweiz 2002; Kinostart: 18. März 2004 (Freunde der Deutschen Kinemathek), Länge: 92 min., Regie: Gabriele Schärer, Darstellerinnen: Marga Bührig, Christiane Brunner, Heidi Ensner, Luisa Muraro.
Erinnerung an einen reformierten ''Vorgänger von Amnesty International'': Anton Praetorius
Material für ein Jubiläum im Jahr 2013: 400. Todestag des Pfarrers und Kämpfers gegen den Hexenwahn Anton Praetorius (1560 - 1613)
In einer Zeit, in der die Hexenverfolgung ihren grausamen Höhepunkt erreichte, trat Anton Praetorius öffentlich gegen Folter und Hexenprozesse ein. 1597 gelang es idem damaligen fürstlichen Hofprediger von Ysenburg-Birstein, eine als "Hexe" angeklagte Frau aus der Folterkammer zu befreien. Praetorius musste das Land verlassen und schrieb ein Buch gegen die unchristlichen Hexenprozesse: „Gründlicher Bericht über Zauberey und Zauberer“.
Zu Unrecht ist dieser mutige protestantische Prediger später fast in Vergessenheit geraten. Am 6. Dezember 2013 jährt sich sein Todestag zum 400. Mal.
Zur Würdigung von Anton Praetorius hat Hartmut Hegeler umfassendes Material für eine Ausstellung mit Begleitprogramm zusammen gestellt:
- eine Plakatausstellung zum Leben und Wirken von Praetorius (Lippstadt, Kamen und seinen Wirkstätten in Hessen und Baden-Württemberg)
Für eine Ausstellung (eventuell auch Wander- / Dauerausstellung) stehen 30 großformatige Plakate zu Praetorius' Leben zur
Verfügung, z.B. zur Präsentation in den Räumen der Kirche/Sparkasse usw.
Die einzelnen Plakate im Format DIN A 0 beinhalten jeweils einen thematischen Schwerpunkt der Hexenprozesse, z.B. Anklagepunkte, Wasserprobe, Folter, Protest gegen Hexenprozesse (Friedrich Spee, Anton Praetorius) usw.
Ein Plakat findet sich auf der Internetseite: http://www.anton-praetorius.de/images/arbeitskreis/rollup_2011_001.jpg
Hexenverfolgung Minden Prozess gegen Margarthe Röckemann 1669 (Plakat) http://www.anton-praetorius.de/downloads/Minden%20Plakat%203%20Einzelschicksale%20Rockemannsche%20ohne%20Akte.pdf
Hexenverfolgung in Minden (Plakat) http://www.anton-praetorius.de/downloads/Minden+Plakat+4+Hexenprozesse+Uebersicht.pdf
- Zu der Plakatausstellung gibt es einen Katalog: Hexenprozesse, Texte und Plakate zu einer Ausstellung über Hexenverfolgung und Folter, von Hartmut Hegeler, 36 S. ISBN 978-3-940266-12-5 € 15,00 (mit CD € 25,00).
- Auch ein Originalwerk von Praetorius könnte von einer Universitätsbibliothek ausgeliehen und gezeigt werden (z.B. aus der Stadtbibliothek Essen
oder der Universitätsbibliothek Göttingen).
- Für Veranstaltungen mit Vortrag und Powerpointpräsentationen für verschiedene Zielgruppen - vielleicht in Kooperation mit anderen
Bildungsträgern - ist Hartmut Hegeler zur Mitwirkung gerne bereit.
Die Plakat - Ausstellung wurde bisher gezeigt in der Rathausgalerie Lippstadt, Stadtmuseum Kamen, Zentrum HarzKultur Wernigerode, Stadtbibliothek Dormagen, Evang. Kirchentag München, Stadt Hallenberg, Ev. Kirchenkreis Minden.
Die folgenden Elemente sind auch einzeln möglich oder kombinierbar:
Plakatausstellung über Hexenprozesse (40 Tafeln - auch in Auswahl möglich)
Zeitgenössische Kunst "Frauenschicksale" (Angelika Marschall, Bonn)
Lesung (Beatrice Fermor)
Musik: (Josef Marschall, Bonn)
für die Vinissage und/ oder Finissage Vortrag über Hexenprozesse (Hartmut Hegeler)
Bericht aus einem Gedenkgottesdienst in Blomberg
Kontakt:
Hartmut Hegeler
Sedanstr. 37
D-59427 Unna
Tel.: 02303 - 53051
www.anton-praetorius.de
bs, 26. November 2012
Kämpfer gegen Hexenwahn und Folter: Ein Vorgänger von "Amnesty International" ist der fast in Vergessenheit geratene reformierte Pfarrer Anton Praetorius. Der gebürtige Westfale gehörte zu den ersten Theologen im 17. Jh., die die Folterpraxis rechtlich und moralisch verwarfen.