Die St. Martha Kirche in Nürnberg
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1356 stiften der Nürnberger Patrizier Conrad Waldstromer und seine Frau Agnes Pfinzing ein Pilgrimspital mit Kirche „St. Marthae hospitae Domini zu Ehren“. 1360 ist das Gebäude fertig. Von den Kaplänen der großen Kirchen in der Stadt werden hier Messen für die durchreisenden Pilger gelesen.
Als 1526 in Nürnberg die Reformation eingeführt wird, muss die Kirche für etwa 50 Jahre geschlossen bleiben. Von 1578 bis 1620 dient St. Martha als Übungs- und Aufführungsstätte der Meistersinger von Nürnberg und wird auch als Theatersaal genutzt.
Ab 1627 finden wieder Gottesdienste statt - und zwar sonntags Kinder- und Jugendgottesdienste, in denen der Nachwuchs in den Fragen des Glaubens unterrichtet wird. Mittwochs finden sogenannte „Almosen-Gottesdienste“ statt, in denen die Bedürftigen gegen das Aufsagen von Katechismusfragen das städtische Almosen ausgehändigt bekommen.
Im Jahr 1800 wird die Kirche der evangelisch-reformierten Gemeinde Nürnberg übergeben, die die Kirche zunächst unverändert lassen muss. Erst 1829 wird die Kirche im Sinne der Reformierten umgebaut: Die Altäre und Bilder werden entfernt (der Hochaltar steht heute in St. Lorenz).
1945 wird die Kirche durch Fliegerbomben beschädigt. Die wertvollen Fenster werden rechtzeitig ausgelagert. Schon 1946 ist die Kir-che wieder hergestellt.
2000 wird der Chorraum umgestaltet und ein neuer beweglicher Abendmahlstisch aufgestellt. Bereits seit Mitte der 80er Jahre sind die Glasfenster restauriert.
Georg Rieger