'Aus dem Gestern für das Morgen lernen'

Lippe: Gedenken an Holocaust-Überlebende Karla Raveh


"Vom gestern für das Morgen lernen': Gedenkstätte Auschwitz © Pixabay

Zum internationalen Holocaust-Gedenktag haben die katholische Heilig-Geist-Gemeinde und die Karla-Raveh-Gesamtschule mit dem Schulreferat der Lippischen Landeskirche Gottesdienst gefeiert.

Neun Schülerinnen und Schüler der Karla-Ra­veh-Ge­samt­schule (KRG) haben dazu in einem Work­shop mit der Berliner Thea­ter­päd­ago­gin Bet­tina Frank Szenen aus dem Alltag der Holocaust-Überlebenden Karla Raveh (1927-2017) erarbeitet. Es sei zwar unmöglich, mit Schülern den Holocaust nachzuspielen, erklärte Bettina Frank im Interview. Theater könne jedoch an eigenen Erfahrungen anknüpfen, sie weiterentwickeln und ein körperliches Erlebnis schaffen, das lange in Erinnerung bleibe.

Schulreferent Andreas Mattke forderte in seiner Ansprache dazu auf, aus dem Gestern für das Morgen zu lernen. Frieden sei ein Kernthema der Bibel: "Frieden zwischen den Völkern, in der Familie, der eigenen Seele, Frieden mit Gott." Frieden geschehe aber nicht von allein und nicht alleine: "Er fängt bei jedem Einzelnen an." Auch Karla Raveh habe sich diese Fragen gestellt. Mit ihrem Leben habe sie Antwort gegeben, sagte Mattke: „Vom Gestern für das Morgen lernen heißt: Suche Frieden und jage ihm nach!“

Karla Raveh wurde 1927 als Tochter einer jüdischen Familie in Lemgo geboren. 1942 wurde sie zusammen mit ihrer Familie in das KZ Theresienstadt gebracht, später nach Auschwitz. Sie und ihre Großmutter Helene Rosenberg waren die einzigen Überlebenden ihrer Familie nach dem Holocaust. Später schrieb Karla Raveh unter dem Titel "Der Leidensweg der jüdischen Familie Frenkel aus Lemgo" ihre Lebenserinnerungen auf. 1917 starb Karla Raveh in ihrer Geburtsstadt Lemgo.


Quelle: Lippe / ime