Driving Home for Christmas

Ein Weihnachtsspiel über den Sinn vom Ganzen


© Pixabay

von Pastor Michael Ebener mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden 2018/19

Die Rollen
Zwei Erzähler*innen vom Lesepult
Maria Putzrequisiten, Bauch, Krippe unterm Tannenbaum
Josef stumm / Hammer und Säge, Laterne
Beamtin des Heimatministeriums Kircheneingang

Heléne Tisch in Kirchenmitte mit Büchern und Stuhl / Schokofonduetopf und Schaumfrüchte
Studi-Weihnachtsmarktgang 3 Personen / Kircheneingang /

Maman Kanzel sind Schweizer Berge / Kulisse
Chris R. Tisch mit Schnapsflasche, Foto, Block, Instrument, Lenkrad und Stuhl – Einspielung: Chris Rhea, Driving Home for Chrismas

Kinder stumm / Bruder / Schwester / Geschenkpäckchen
Ehefrau stumm / feine Dame

Manager*in
Amalia Tisch mit Tannenbäumchen, Griesschälchen und Stuhl / Decke / Morgenmantel
Schwester Julienne Krankenschwestern- oder Nonnentracht

Astro-Alex Kanzel ist ISS / Motorradhelm, silberne Kleidung
Houston Tisch ist Pult mit Kommunikationstechnik

 

Setting

Die achteckige Kirchenmitte ist die Spielfläche, in der die einzelnen Szenen stattfinden. Die Akteure haben reservierte Plätze im Kirchraum, die sie vor und nach ihren Spielszenen einnehmen. Die Handlung wird von zwei Erzähler*innen vom Lesepult aus geleitet, die die Figuren und die Gemeinde auch ansprechen. Der Tannenbaum unter der Orgel bildet mit der Krippe die Schlussszene, bei der alle Hauptakteure noch einmal vorkommen.

 

Vorspruch

Erzähler*in: Es ist doch Zweck des Weihnachtsfestes dahin zurück zu kehren, wo seine Wurzeln liegen!

Erzähler*in: Wurde Christus selbst nicht in Bethlehem geboren, weil sein Vater und seine Mutter zur Zählung an ihren Geburtsort gerufen wurden?

Erzähler*in: Alle sollten also heimkehren können aus: Call the Midwife – Ruf des Lebens, Staffel 5: Folge 1 Ein Fest der Freude

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1. Szene: Bei Maria und Josef in Nazareth

Erzähler*in: Aber zuerst sind wir bei Maria und Josef in Nazareth, einem kleinen Ort am See Genezareth, ganz im Norden von Israel. Groß ist ihr Haus nicht gerade, aber die beiden fangen ja erst an.

Erzähler*in: Und da ist auch Maria schon. tritt auf Wie jung sie ist! Gerade einmal vierzehn, fünfzehn Jahre alt und schon alle Pflichten einer erwachsenen Frau: tapferes Mädchen! fegt und räumt im Haus herum

Erzähler*in: Ein Glück, dass Josef zu seiner Braut steht, obwohl er nicht ganz sicher ist, wie das mit dem Kind zugegangen sein soll, mit dem Maria schwanger ist.

Erzähler*in: Josef ist in seiner Zimmermannswerkstatt Hämmern und Sägen (Sound) Er redet nicht viel, aber er denkt sich sein Teil.

Erzähler*in: Beamtin läutet (Sound) Oh, nein: die schon wieder! Das gibt bestimmt Ärger: eine Beamtin vom Heimatministerium mit einem Befehl von Kaiser Augustus.

 

Beamtin: Maria öffnet zaghaft Grüß Gott! Wir wollen euch zählen, dazu müssen alle raus und zurück, nach Hause! energisch

Maria: Aber, verehrte Dame, wir sind hier zu Hause, mein Zukünftiger und ich, wir wohnen hier!

Beamtin: Nix da: Ihr wollt da zu Hause sein, wo ihr lebt? Das ist nicht sinnvoll. Jeder muss dahin zurück, wo er herkommt – so steht es im Erlass. Ist das eigentlich sinnvoll? Egal. Aber Du, Mädel, du zählst sowieso nicht! Wer wohnt denn hier noch?

Maria: Na, Josef, mein Verlobter.

Soldat: Und ihr wohnt zusammen? Sitten sind das … entrüstet Sag‘ dem Herrn Josef mal, dass er sich auf die Socken machen soll, damit er Weihnachten zu Hause ist, also da, wo er herkommt und wo er auch hingehört. Zack, zack - und Ave allseits! Tritt zackig ab

Maria: So eine Unverschämtheit! Josef! ruft laut Josef, lass die Holzbalken! Was soll denn jetzt aus uns werden? fasst sich sorgenvoll an den Bauch, Josef kommt aus der Werkstatt

 

Erzähler*in: Maria ist ganz mulmig zumute und sie hat Angst vor den Strapazen der langen Reise. Aber Josef kann seine schwangere Braut beruhigen und nimmt sie in den Arm. Josef tröstet und legt Arm um Maria Dann machen sich beide auf und wandern durchs ganze Land von Norden nach Süden, bis sie tatsächlich in Bethlehem sind, weil sie zur Zählung an ihren Geburtsort zurückkehren müssen. Maria und Josef ziehen durch die Kirche und setzen sich irgendwann hin

 

2. Szene: Heléne will nicht auf den Weihnachtsmarkt

Erzähler*in: Und weil Maria und Josef Weihnachten nach Hause gehen, obwohl sie gar nicht so recht wissen, wo das eigentlich sein soll, ist das mit dem nach Hause kommen zu Weihnachten so ein großes Thema geworden.

Erzähler*in: Alle wollen irgendwie nach Hause. Deshalb sind die Straßen und Züge so voll. Das wissen diejenigen von Euch am besten, die heute von weit her angereist sind, um das Fest mit ihren Lieben zu verbringen. Heléne setzt sich an Schreibtisch und beginnt zu arbeiten

 

Erzähler*in: Ah, schaut mal: Da sitzt Heléne in ihrer Studentenbude! Heléne hilft im Konfirmandenunterricht mit, damit wir nicht über Tisch und Bänke gehen. Sie kommt aus der Schweiz. Wisst Ihr, dass es in der Schweiz Menschen gibt, die nur Französisch sprechen? Aber Heléne hat schon ganz gut Deutsch gelernt. - Bonjour, Helene!

Heléne: Bonjour! schaut kurz auf

Erzähler*in: Heléne studiert Theologie und ist enorm fleißig. Sie sitzt immerzu über ihren Büchern, wenn sie nicht bei uns im Konfirmandenunterricht ist. Ihre Mitstudenten im Wohnheim sind da ganz anders drauf. Kommilitonen poltern im Eingang (Sound)

Heléne: Unglaublich, dieser Krach – so kann ich nicht arbeiten! Mitstudenten kommen ins „Zimmer“

Weihnachtsmarktgang: Ey, Helène, komm und mach‘ mit: Ab auf den Weihnachtsmarkt!

Heléne: Oh, no, ich muss arbeiten!

Weihnachtsmarktgang: Och, komm, nur auf einen Glühwein – das ist die schönste Zeit im Jahr. So locker sind wir Deutschen nur zu Weihnachten! Aber wenn du keine Lust hast, dann geh‘ doch nach Hause! motzig

Heléne: Ach ja: Nach Hause gehen – très bien. sehnsuchtsvoll Aber ich bin noch nicht fertig …

Weihnachtsmarktgang: Wir gehen schon mal. Wenn du dir das noch anders überlegst, kommste einfach hinterher! setzen sich Elchgeweihe auf und gehen ab / Helénes Handy klingelt (Sound)

Heléne: Ja, bitte.

Mamam: Bonjour, mein Schatz. Wie geht es dir in der Fremde? Wir denken ganz lieb an dich und wir vermissen dich. Die Berge sind dieses Jahr ganz wunderbar, alles prächtig weiß!

Heléne: Oh, Maman, und hier trinken sie alle furchtbaren heißen Rotwein mit Zucker und Gewürzen und draußen ist nur Matsch. So feiern die in Deutschland Weihnachten!

Mamam: Oh no, diese Barbaren!

Heléne: Nur ich sitze allein im Wohnheim und vermisse Euch auch ganz schrecklich.

Maman: Aber Heléne, Liebling, dann komm doch zurück!

Heléne: Das geht nicht, Maman, ich habe all mein Geld für Bücher ausgegeben. schluchzt

Maman: Aber Kind, da können wir doch helfen! Sofortüberweisung (Sound) Siehst Du: schon hast Du wieder gute Schweizer Franken auf dem Konto! Nimm den nächsten Zug und dann ab nach Hause mit Dir.

Heléne: Oh merci, Maman, ich fliege … kramt ihre Bücher zusammen, geht ab / Chris setzt sich, Flasche, Foto


3. Szene: Chris hat einen Weihnachtshit

Erzähler*in: Na, das ist doch erst einmal gut ausgegangen. Wie schön! Aber was ist denn das für eine abgewrackte Gestalt?

Erzähler*in: Das ist Chris.

Erzähler*in: Passt ja zu Weihnachten!

Erzähler*in: Chris ist Schlagersänger. Aber er hatte schon bessere Zeiten. Ab und zu tritt er noch im Kaufpark auf, aber sein letzter großer Hit war – wart‘ mal …?

Erzähler*in: Da hatten die Leute bestimmt noch Plattenspieler!

Erzähler*in: Jetzt schafft er es kaum weiter als vom Fernsehsessel zum Kühlschrank. Mensch, Chris, mit deiner Stimme und deinem Talent – da müsste doch was gehen!

Chris: Ach, lasst mich in Ruhe! leicht alkoholisiert, verwaschen

Erzäler*innen: Kein Wunder, dass Chris nicht gut drauf ist! Wenn der Erfolg erst einmal weg ist und das Geld und das Haus, dann sind auch die sogenannten „Freunde“ weg. Aber am schlimmsten ist, dass ihn auch seine Familie verlassen hat.

Chris guckt traurig auf ein großes Familienbild / Frau steht auf und macht ein verächtliches Gesicht: „Pfft.“ / Kinder gehen an ihm vorbei, wenden den Blick ab, setzen sich

Erzähler*in: Ja, früher war die Weihnachtszeit für Chis anders. Kinder packen begeistert Geschenke aus und gucken den Vater dankbar an / Frau wirft ihm verliebte Kusshändchen zu Aber heute? Echt trübe.

Erzähler*in: Oh, es läutet! Türglocke (Sound) Wer kann das sein?

Chris: Komm ja schon … erhebt sich schwerfällig, geht zur Tür

Erzähler*in: Das ist Chris‘ alter Manager. Dass der sich noch mal meldet!

Manger*in: Frohes Fest, alter Junge, wir sind wieder drin im Geschäft! klopft auf die Schulter Ich hab den ‘nen ganz dicken Fisch am Haken – ach, was sag ich: ‘nen Elch, hohoho. Du, mein Bester, schreibst den Weihnachtshit für die große Heilig-Abend-Fernsehshow!

Chris: Ich schreib gar nichts mehr ... Pause! Unterschreib‘ du lieber mal den Scheck für das ganze Geld, das du mir noch schuldest.

Mananger*in: Wer wird denn Weihnachten so nachtragend sein? Los fang an!

Chris: Worum soll es denn gehen in dem Lied?

Manager*in: Na ja, Weihnachten und so, rote Nasen, Schnee, Geschenke, glückliche Menschen. Das ganze Gedöns - Hauptsache mit Gefühl!

Chris nimmt Stift, denkt nach, wirft Stift hin Ich fühl nichts.

Manager*in: In dieser Bude käme ich auch nicht in Weihnachtsstimmung. schaut sich angewidert um Erinnere Dich, wie es früher war!

Chris erinnert sich – Pantomime: Kinder packen begeistert Geschenke aus und gucken Vater dankbar an / Frau wirft ihm verliebte Kusshändchen zu Das will ich zurückhaben! leiser Dorthin will ich zurück! Nach Hause. Weihnachten. Weit weg. Fahren … leise Melodie anspielen Driving. Driving Home for Christmas! Chris schreibt, nimmt sein Instrument, Playback-Einspielung: Chris Rhea, Driving Home for Christmas

Manger*in: Lass dich knuddeln, alter Junge, du bist ein Genie! umarmt ihn Den Song werden die Leute nie wieder los, wenn sie ihn erst einmal im Ohr haben. Aber das lass mal meine Sorge sein! tritt ab

 

Erzähler*in: Tja, und so sind wir tatsächlich alle Jahre wieder mit Driving Home for Christmas unterwegs. Aber Weihnachten hat schließlich auch mit nach Hause kommen zu tun!

Erzähler*in: Und schau mal, auch in Chris kommt Bewegung, der holt sein Auto aus der Garage. nimmt Roller, und fährt los Wo will der wohl hin? Song spielen, während Chris durch Kirche fährt

Erzähler*in: Na, das ist doch offensichtlich: nach Hause.

 

4. Szene: Amalia wird ganz klein

Erzähler*in: Für manche Menschen ist der Weg zurück noch viel weiter! Die finden den Weg nicht mehr. Ihr Geist ist mit den Jahren durcheinander geraten. Diese Krankheit gab es schon immer. Früher war die Oma, der Opa dann etwas „eigenartig“, aber meist wurden die Menschen nicht so alt, dass es richtig schlimm wurde.

Erzähler*in: Heute kennt man den Namen der Krankheit und die Menschen, die daran leiden, leben meist in einem Pflegeheim. So ist das auch bei Amalia. erhebt sich mit Schwester Julienne, gehen langsam zum Tisch Sie ist dreiundneunzig Jahre alt. Amalia stammt aus einer vornehmen Familie, das merkt man auch, wenn sie spricht.

Erzähler*in: Die Weihnachtszeit ist für die Schwestern, die sich um Amalia kümmern, immer sehr anstrengend. Amalia reist dann in der Zeit zurück, bis in ihre Kindheit, und sie denkt, sie wäre wieder das kleine Mädchen in dem großen Haus von damals und Weihnachten stünde vor der Tür. Heute Abend hat Schwester Julienne es wieder nicht einfach. Schwester führt Amalia zum Stuhl

 

Amalia: Nein, ich möchte das nicht! Julienne berührt sie Mutter hat auch immer so kalte Hände …

Schwester Julienne: Hier, meine Liebe, das ist schön warm: ein Schälchen Gries tut bei der Kälte immer gut! reicht das Schälchen an

Amalia: Zu Hause gibt es Weihnachten Creme Brulee - mit krachender Kruste, wenn man den Löffel hineinsticht.

Schwester Julienne: Ich will sehen, was ich da tun kann! Hier ist noch eine Wolldecke für die Knie. legt Amalia eine Wolldecke über die Beine Soll ich das Licht etwas dunkler machen?

Amalia: Weihnachten muss alles glänzen, sagt Mutter. All das Goldgeflitter an den Leuchtern und der große Tannenbaum mit den vielen Kerzen. Schwester Julienne macht die Lichter am kleinen Plastiktannenbaum auf den Tisch an Meinen Sie, Mutter hat schon vorfahren lassen? Ob der Gottesdienst schon begonnen hat?

Schwester Julienne: Nein, so weit ist es noch nicht! Aber das schaffen wir. Vielleicht mögen Sie sich vorher noch ein wenig ausruhen?

Amalia: Das scheint mir ein angemessener Vorschlag zu sein. Schwester Julienne löscht das Licht und verlässt den Raum, Amalia döst weg

 

Erzähler*in: Das wird bestimmt eine ruhige Nachtwache für Schwester Julienne!

Erzähler*in: Sei dir da nicht so sicher! Schau: Amalia wird unruhig. Jetzt steht sie auf und legt sich ihr Knietuch über die Schulter. Wo will sie denn hin? Amalia läuft suchend durch das Kirchenrund Sie ist doch völlig orientierungslos. Und draußen ist es kalt. Wo will die alte Frau denn bloß hin? Steht fragend vor einem Aufgang

Erzähler*in: Das ist doch ganz einfach. Es ist Weihnachten: sie will nach Hause!

Erzähler*in: Tür schlägt (Sound) Das muss doch wer gehört haben! O ja, da ist Schwester Julienne. Betritt Amalias Zimmer, beginnt zu suchen Die wird Amalia bestimmt finden und zurück bringen.

5. Szene: Astro-Alex will auch nach Hause

Erzähler*in: Und während hier auf Erden verzweifelt nach einer alten Frau gesucht wird, die Weihnachten zurück nach Hause will, spielen sich vierhundert Kilometer über uns auf der internationalen Raumstation ISS noch ganz andere Dramen ab.

 

Alex: Houston, ich habe ein Problem! Alex auf der Kanzel

Houston: Flugkoordinaten einwandfrei. Sauerstoffsättigung in Ordnung. Außentemperatur in der Thermosphäre plus 1000 Grad Celius, innen angenehme 21. Keine Meteoriten weit und breit. Alles bestens bei Euch da oben auf der ISS! Was ist los, Alex? Kontrollstation in Kirchenmitte

Alex: E.T. nach Hause telefonieren. mit tiefe Stimme

Houston: Lass den Quatsch, Alex! Oder bist Du nicht ganz gesund? Atemgeräusche: Darth Vader (Sound) Hallo, ist da noch wer?

Alex: Das ist ja gerade: hier ist niemand. Ich meine, außer den Russen. Und die verstehe ich so schlecht! Jetzt kreisen wir schon seit Monaten im Orbit. Alle Experimente sind erfolgreich durchgeführt. Leute, wir sind fertig, holt uns runter!

Houston: Kommt nicht in Frage, wir haben bis Weihnachten bezahlt!

Alex: Das trifft sich: heute ist Weihnachten, 24. Dezember, mehr Weihnachten geht nicht! Alle sind schon zu Hause, nur wir nicht. Und von hier oben sieht man all die leuchtenden Weihnachtsbäume da unten auf der Erde. Nun kommt schon: Wir wollen Weihnachten auch nach Hause!

Houston: Seid ihr ja auch. Nur eben: russisches Weihnachten! Im Russland feiert man Weihnachten am 6. Januar, das sind noch ein paar Tage! Und die Zeit können wir leider nicht verschwenden, das wäre viel zu teuer.

Alex: Och nö, so eine Gemeinheit! maulend Aber ohne mich! Ich springe. entschlossen Ich tu’s. Wirklich.

Houston: Alex, lass das – du verglühst wie eine Weihnachtskerze!

Alex: Ich springe. beugt sich weit über die Kanzel J-e-t-z-t.

Houston: Halt, Alex, mach halblang! Wir haben da ein ganz neues Verfahren entwickelt, steckt noch in der Erprobungsphase, echtes Sci-Fi, nennt sich „beamen“.

Alex: Meinetwegen. Hauptsache, ich bin Weihnachten zu Hause! Beam me down, Scotty: ich komme … Beamen, Licht und Ton (Sound) / verschwindet in Kanzel

 

6. Szene: Alle um die Krippe – trautes Heim, Glück allein? nach Ansage pantomimisch spielen

Erzähler*in: Diesen Wunsch kam man Alex nicht verdenken. Es ist doch der Zweck des Weihnachtsfestes dahin zurück zu kehren, wo seine Wurzeln liegen!

Erzähler*in: Wurde Christus selbst nicht in Bethlehem geboren, weil sein Vater und seine Mutter zur Zählung an ihren Geburtsort gerufen wurden?

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Erzähler*in: Maria und Josef sind tatsächlich in Bethlehem angekommen. Maria und Josef mit Kind in Krippe unterm Tannenbaum Leider waren die Verwandten nicht so feiertagsgestimmt, wie Josef gehofft hatte. Als er mit seiner schwangeren Frau an der Tür stand, hatten sie leider keine Herberge für die beiden. Jetzt ist das Kind geboren und die junge Familie haust im Stall.

Erzähler*in: Maria scheint ja ziemlich angefressen zu sein …

Maria: Von wegen: mach dir keine Sorgen, Schneuzelchen! giftet Josef an Wenn wir erst in Bethlehem sind, wird alles gut, Schneuzelchen, da habe ich Beziehungen, mein Onkel hat einen Restaurationsbetrieb. Jetzt ist Schluss mit „Schneuzelchen“! Und steh‘ nicht bloß in der Kulisse herum, mach wenigstens Licht! hält seine Laterne hoch

Erzähler*in: Oh, dicke Luft unterm Tannenbaum, das muss an Weihnachten liegen! Aber schaut: Heléne und Maman beim Fondue am Heiligen Abend – ist das nicht entzückend?

Erzähler*in: Sicher, aber das ist doch kein Fondue! Das ist ein – Schokobrunnen. entsetzt Und sie tauchen lauter ungesunde Süßigkeiten in Schokolade. Schokobrunnen / Plakat: Schokolade

Erzähler*in: Die schlechten Sitten aus Deutschland haben abgefärbt. Und jetzt – oh, nein! – jetzt setzen sie auch noch Elchgeweihe auf! Elchgeweihe aufsetzen, glücklich Schokolade tunken

Erzähler*in: Chris ist immer noch mit dem Auto unterwegs und sein Song dudelt im Radio. düst wieder durch Kirchraum, Driving Home for Christmas Aber gleich ist er bei seinen Kindern angekommen. hält, mach „Radio“ aus Warum geht er nicht rein? Kinder in Bank, Chris davor

Erzähler*in: Der hat Angst und weiß nicht, wie seine Kinder ihn empfangen werden. zögert Los, trau dich, du bist so einen weiten Weg gefahren! Was kannst du schon verlieren? klopft, Kinder lassen ihn zu sich in die Bank, vorsichtig freundlich – Szene abwarten!

Schwester Julienne tritt in die Mitte: Es tut mir Leid, dass ich die festliche Versammlung stören muss. Aber habt ihr vielleicht eine alte Dame im Morgenmantel gesehen? Sie sagt, sie wolle nach Hause, aber sie hat vergessen, wo sie eigentlich zu Hause ist. Falls sie nachher an eure Tür klopft, lasst sie bitte ein! Es ist so kalt draußen. setzt sich wieder an ihren Platz

Erzähler*in: Das Leben ist nicht auf einmal anders und leicht, nur weil Weihnachten ist! Wie gut, dass wenigstens Astro-Alex sicher auf der Erde gelandet ist. Alex macht Liegestütze am Tisch unterm Tannenbaum

Erzähler*in: Nur scheint ihm die Schwerelosigkeit nicht sonderlich gut bekommen zu sein. Der trainiert … - und das am Heiligen Abend unterm Tannenbaum! macht Liegestütze

Astro-Alex: Muss. Einundzwanzig, zweiundzwanzig … Liegestütz Sonst gehe ich total aus dem Leim über die Feiertage. Und das kommt nicht in Frage. Liegestütz Der Mars ruft! Das ist noch viel weiter weg. Aber da will ich hin. Liegestütz Ich weiß zwar nicht, wieso, aber da will ich auch noch hin. Von dort ist nach Hause kommen zu Weihnachten bestimmt noch viel schöner!

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Erzähler*in: Alle sollten Weihnachten heimkehren können und ein zu Hause haben.

Erzähler*in: Alle, die eine Herberge suchen.

Erzähler*in: Alle, die vom Heimweh ganz krank sind.

Erzähler*in: Alle, die unterwegs so viel verloren haben.

Erzähler*in: Alle, die nicht mehr wissen, wo sie hingehören.

Erzähler*in: Alle, die in den Himmel fahren und zu den Sternen blicken.

Erzähler*in: Alle sollten sie heimkehren können …

Erzähler*in: Wurde Christus selbst nicht in Bethlehem geboren, weil sein Vater und seine Mutter zur Zählung an ihren Geburtsort gerufen wurden?

Erzähler*in: Es ist doch der Zweck des Weihnachtsfestes dahin zurück zu kehren, wo seine Wurzeln liegen!


Michael Ebener, gemeinsam mit KonfirmandInnen