Corona-Krise verschärft sich - Zahlreiche Kirchenveranstaltungen abgesagt

Gottesdienste entfallen - mehrere Landessynoden gestrichen


Innenraum von St. Martha nach der Wiedererrichtung der Kirche © Georg Rieger

Die Zahl der Covid-19-Erkrankten nimmt weiter zu. Gottesdienste und zahlreiche andere Veranstaltungen der Kirchen werden bundesweit abgesagt.

Die Corona-Epidemie verändert das Gemeindeleben gravierend: Zusammenkünfte in der Kirche sind in Deutschland seit Mittwoch verboten. Das hat die Bundesregierung mit den Bundesländern angesichts der Corona-Epidemie vereinbart. In den am 16. März 2020 veröffentlichten Leitlinien heißt es unter anderem: „Zu verbieten sind Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften.“

Zahlreiche weitere Veranstaltungen der Kirchen entfallen. Dazu gehören auch mehrere Landessynoden: Die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Baden, die von 22. bis 25. April in Bad Herrenalb geplant war, wird abgesagt. Auch die Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche für das Frühjahr 2020 ist wegen der Corona-Krise abgesagt. Die Synodentagung war für den 14. und 15. Mai in der St.-Martha-Kirche in Nürnberg geplant. Die nächste Zusammenkunft der Gesamtsynode ist dann am 19. und 20. November in Emden.

Auch die Lippische Landeskirche hat beschlossen, die für Juni geplante Landessynode abzusagen. Der Präses der Synode, Michael Keil, sagt dazu: „Die vorbereitenden Klassentage können im April nicht zusammenkommen, um Gesetze mit zu beraten, die auf der Tagesordnung der Synode im Juni stehen sollten.“ Auch das Schwerpunktthema „Tageseinrichtungen für Kinder“ könne in der derzeitigen Situation nicht vorbereitet werden. Präses Keil: „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen und wir bedauern das sehr. Wir sehen aber unter den derzeitigen Gegebenheiten keine Alternative dazu.“

„Wir wissen, wie sehr unsere Kirchenleitung, die Dekanate und unsere Kirchengemeinden in dieser Zeit gefordert sind, wie sehr wir unter dem Verbot von Gottesdiensten leiden, wie versucht werden muss, kirchliches Leben und Seelsorge gerade in dieser schwierigen Zeit zu gewährleisten“, so der Axel Wermke, der Synodalpräsident Evangelischen Landeskirche in Baden in einem Schreiben an alle Landessynodalen. „Dankbar dürfen wir wahrnehmen, welche enormen Anstrengungen bereits unternommen werden und welcher Ideenreichtum besteht.“

Zahlreiche Gemeinden und Landeskirchen bieten derzeit Alternativangebote für Gottesdienste im Netz, Videos über YouTube und auch zusätzliche telefonische Seelsorge-Angebote.


Quellen: ErK/EKiBa/EKHN/Lippe