'Bedrohung durch tief verwurzelten Antisemitismus ist auch heute noch real'

Rheinland: Präses Manfred Rekowski zum Holocaust-Gedenktag


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Zum Holocaustgedenktag rief Präses Manfred Rekowski dazu auf, gegen jegliche Form von Antisemitismus entschieden aufzutreten.

Aus Anlass des 75. Jahrestags der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee sagt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland:

„Des Vergangenen gedenken heißt zugleich, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Nicht erst durch den schrecklichen Anschlag von Halle im vergangenen Oktober muss allen bewusst sein, wie real die Bedrohung durch einen tief verwurzelten Antisemitismus für Jüdinnen und Juden in Deutschland heute wieder ist. Die Schändung des jüdischen Friedhofs in Geilenkirchen am 30. Dezember 2019 hat dies ebenfalls sehr deutlich gezeigt. Als Kirche sind wir uns der Verantwortung bewusst, die sich für uns im Zusammenhang mit jeder Form von Antisemitismus ergibt: ,Nie wieder!‘ kann und muss unsere deutliche Antwort sein. Es ist dabei unsere Aufgabe und unsere Verpflichtung, auf antisemitische Tendenzen und Gefahren aufmerksam zu machen. Das sind wir nicht nur unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern schuldig, das ist auch schlicht unsere gesellschaftliche Pflicht.“

Welche Bedeutung Besuche von Gedenkstätten für junge Menschen haben, zeigt ein Video, das die Evangelische Kirche im Rheinland aus Anlass des Holocaust-Gedenktags mit Mitgliedern der Evangelischen Jugend Essen und der Alevitischen Jugend Essen gedreht hat. Die Jugendlichen waren 2018 zu einer Gedenkstättenfahrt nach Krakau und Auschwitz aufgebrochen. Sie berichten von der Wut über die Menschen, die Jüdinnen und Juden denunziert haben, die sie ermordet haben. Sie sprechen davon, wie sich ihr Leben durch Auschwitz verändert hat, sie erzählen, wie sie wachsam geworden sind für antisemitische Spuren. Der Film „GehDenken – eine Reise nach Krakau und Auschwitz“ ist abrufbar unter: www.ekir.de/url/PAM.


Quelle: EKiR