Verstehen - Vergeben - Versöhnen

Hessen-Nassau: Gedenken an 80 Jahre Zweiter Weltkrieg


Umgehen mit Trümmern: 80 Jahre Zweiter Weltkrieg (Symbolbild) © Pixabay

Am 1. September jährt sich der Überfall Deutschlands auf Polen zum 80. Mal. Die Narben des Zweiten Weltkriegs sind bis heute nicht verheilt. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) erinnert daran unter anderem mit Gottesdiensten und einer Ausstellung.

Im Zentrum steht ein Gedenkgottesdienst in der Frankfurter Lutherkirche mit der Stellvertretenden Kirchenpräsidentin der EKHN, Ulrike Scherf. In der Feier unter dem Titel „80 Jahre sind ein Menschenleben“ kommen Zeitzeugen sowie jüngere Menschen zu Wort, die sich in Freiwilligendiensten für den Frieden engagieren. Scherf wird in ihrer Predigt auch der Frage nachgehen, wie es so weit kommen konnte: „Der Krieg fiel nicht vom Himmel und kam nicht über Nacht. Er war vorbereitet worden: vor aller Augen und so dass alle es hätten wissen können.“ Für die Liturgie des Gottesdienstes sind Sabine Müller-Langsdorf, Pfarrerin für Friedensarbeit in der EKHN und der Pfarrer der Evangelischen Luthergemeinde, Hans Reiner Haberstock, verantwortlich.

Anlässlich des Jahrestags des Kriegsbeginns am 1. September hat das Dekanat Bergstraße die Ausstellung „Verstehen-Vergeben-Versöhnen. Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg“ erarbeitet. Am Sonntag findet dazu um 10 Uhr ein Gottesdienst in der Christuskirche in Heppenheim (Theodor-Storm-Straße 10) mit Dekan Arno Kreh statt. In der Ausstellung werden insgesamt 16 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen porträtiert. Bei den Menschen, die über ihre persönlichen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg berichten, handelt es sich vorwiegend um sogenannte Kriegskinder der Jahrgänge 1925 bis 1940 und um damals junge Erwachsene, die als Soldaten in den Krieg ziehen mussten.

Für Gemeinden und Interessierte hat das Frankfurter evangelische Zentrum Oekumene in Kooperation mit den Zentren Verkündigung, Seelsorge und Bildung der EKHN Arbeitsmaterial unter dem Titel „80 Jahre sind ein Menschenleben (1939-2019)“ entwickelt. Die Handreichung soll Gemeinden vor allem dabei unterstützen, den Krieg und seine Folgen in Gottesdiensten, Veranstaltungen oder Gesprächen zu thematisieren. Das Material soll zugleich dazu anregen, sich mit aktuellen friedenspolitischen Herausforderungen auseinanderzusetzen.


Quelle: EKHN