Verbundenheit ist spürbar

Reformierter Bund: Grußwort zum Ramadan


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Von Beate Sträter und Kathrin Oxen

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und den Menschen in Ihren Gemeinden einen gesegneten Ramadan.

Die Einschränkungen und Sorgen, die mit der gegenwärtigen Corona-Krise verbunden sind, werden in dieser Zeit besonders spürbar. Vieles, was immer selbstverständlich zu diesen Wochen gehört und den Ramadan für muslimische Menschen auch zu einer besonders festlichen Zeit macht, ist in diesem Jahr nicht möglich. Das gemeinsame Fastenbrechen, an dem auch wir oft als Gäste teilhaben durften, die intensive Zeit in den Moscheen, das gemeinsame Gebet – Sie selbst wissen am besten, was Sie in diesem Jahr schmerzlich vermissen werden. Hinzu kommen die Sorgen um Ihre Moscheevereine, die ohne die üblichen und dringend benötigten Spenden in sehr schwierige Situationen geraten.

Auch wir Christinnen und Christen haben beim diesjährigen Osterfest eine ähnliche Erfahrung gemacht, die es so noch nicht gab. Wir haben aber auch erlebt, dass trotz der fehlenden Gemeinschaft in unseren Kirchen, trotz abgesagter Familien- und Freundestreffen die Verbindung nicht abgerissen ist: Weder in unseren Gemeinden, noch zu den Quellen unseres Glaubens. Das Außergewöhnliche und auch Herausfordernde dieser Situation hat vielen von uns gezeigt, welch hoher Wert die Gemeinschaft in unseren Gemeinden ist und wie sehr wir darauf hoffen, dies bald wieder miteinander teilen zu können. Der Glaube an Gottes Güte und Treue wird in diesen Zeiten noch spürbarer Grund unserer Hoffnung und Halt in Verunsicherung und Sorge.

Vielleicht können Sie ähnliche Erfahrungen machen, dies wünschen wir Ihnen sehr herzlich. Beten und Fastenbrechen, wenn auch nur im kleinen Kreis, geschieht ja trotzdem in Gemeinschaft mit allen, die dies zur gleichen Zeit auch tun. Verbundenheit ist spürbar da, das stärkt und macht uns Mut. Schließlich ist es auch ein wichtiges Zeichen der Solidarität und Verantwortung, wenn wir als Religionsgemeinschaften diesen sicher schmerzlichen Verzicht mittragen, damit Leben geschützt wird.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, dass der Ramadan trotz allem zu einer Kraftquelle für Sie wird und Sie die Nähe zu Gott und zu Ihren Mitmenschen erfahren können.


Beate Sträter, Kathrin Oxen