Der Verantwortung für die Schöpfung stellen

Westfalen: Präses Annette Kurschus verleiht erstmals den Schöpfungspreis der westfälischen Landeskirche


Präses Annette Kurschus (rechts) mit den Preisträgerinnen uns Preisträgern. Die obligatorischen Masken wurden lediglich für das Foto kurz abgenommen © EKvW

Sie engagieren sich in ihrer Gemeinde seit 20 Jahren in nahezu allen Bereichen des Umweltschutzes. Kurz: die Mitarbeitenden, Haupt- wie Ehrenamtliche, setzen den biblischen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, vor Ort konsequent um.

Dafür sind am Samstag, 19. September, drei kirchliche Initiativen und Projekte von Präses Annette Kurschus erstmals mit dem Schöpfungspreis der Evangelischen Kirche von Westfalen ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit insgesamt 3.500 Euro dotiert und wird in diesem Jahr erstmals von der der westfälischen Landeskirche für besonderes kirchliches Engagement zur Bewahrung der Schöpfung verliehen.

„Ich bin froh, dass Menschen in Gemeinden und Initiativen in der Evangelischen Kirche von Westfalen sich auf vielfältige und kreative Weise ihrer Verantwortung für die Schöpfung stellen und sich in vielen einzelnen und keineswegs kleinen Schritten auf den Weg eines nachhaltigen kirchlichen Handelns machen. Sie dienen damit dem Leben“, betonte Präses Annette Kurschus in der Dortmunder Pauluskirche. „Sie alle, die Sie heute hier sind, bezeugen mit Ihrem Engagement Dankbarkeit für die Schönheit der Schöpfung und für die Güte des Schöpfers. In solcher Dankbarkeit gründet unsere Hoffnung, dass nichts so bleiben muss, wie es ist“, so die Präses weiter.

Heute könne und müsse alles, was wir tun und lassen, im Blick auf die ökologischen Folgen analysiert und befragt und bewertet werden. Kurschus: „Es steht nicht nur viel, es steht alles auf dem Spiel: das Leben selbst. Gottlob ist es immer noch möglich, die Folgewirkung unserer Schöpfungsvergessenheit und der Übernutzung unserer Erde so zu begrenzen, dass künftige Generationen leben können.“

Der 1. Preis (2.000 Euro) ging an die Evangelisch-lutherische Paulusgemeinde in Hagen. Sie arbeitet seit 20 Jahren in beispielhafter Weise daran, kontinuierlich Lebensräume für die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen und trägt dadurch aktiv zur Bewahrung der biologischen Vielfalt bei. Umweltschutz ist laut Jury dabei ein Kernthema der Gemeinde und fest in den Stadtteil eingebunden.

Den 2. Preis (1.000 Euro) hat die Evangelische Kirchengemeinde Friedrichsdorf (Gütersloh) für ihr Projekt „Unser Friedhof lebt“ bekommen. Getragen von einem Umweltteam, das seit 2009 aktiv ist, wird der Friedhof der Gemeinde systematisch umgestaltet. Das Projekt sei im Sozialraum verankert, theologisch differenziert begründet und wissenschaftlich begleitet, so die Jury in ihrer Begründung.

Den 3. Preis (500 Euro) hat schließlich die Evangelische Kindertagesstätte Dünne (Bünde) bekommen. Dort haben die Erzieherinnen 2018 mit dem Projekt „Zeit für Schmetterlinge und Insekten“ begonnen, den Kindern das Thema Schöpfungsbewahrung nahe zu bringen. Es wurde ein Kräuterspirale angelegt, eine Wildblumenwiese ausgesät sowie insektenfreundliche Blumen und Stauden angepflanzt. Gemeinsam mit den Kindern wurden Schöpfungs-Gottesdienste vorbereitet und gefeiert. Und während des Corona-Lockdowns haben die phantasievollen Projekte „Was blüht und krabbelt auf der Wiese“ und „Eine Schnecke kommt selten allein.“ Eltern und Kinder gleichermaßen begeistert.

Gesucht wurden Projekte, die sich besonders im Bereich der Artenvielfalt rund um den Kirchturm oder auf kirchlichen Flächen engagieren und damit ihren Beitrag zum Erhalt zahlreicher Tier- und Pflanzenarten leisten.


Quelle: EKvW