Aktuelle Termine
11. März 2021, 19 Uhr (online)
In der Reihe „Frag den Rabbi oder den Pfarrer“ kommen Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), gemeinsam und mit Interessierten ins Gespräch.
Seit Anfang dieses Jahres gibt es die ökumenische Kampagne „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“, die von einer Reihe von Interviews und Gesprächen flankiert wird. Am Donnerstag, dem 11. März, um 19 Uhr, findet der nächste Online-Dialog statt, organisiert von der evangelischen Wochenzeitung „die Kirche“.
Den Online-Dialog zum Thema „Umkehr zum Leben beziehungsweise Antisemitismus ist Sünde“ moderiert Ulrike Bieritz, Leiterin der rbb-Redaktion Gesellschaft & Kirche. Im Vorfeld interviewte Bieritz Zentralratspräsidenten Schuster und Bischof Stäblein für die aktuelle Ausgabe der Wochenzeitung „die Kirche“.
„Antisemitismus ist ein furchtbares Verbrechen“, sagt Bischof Stäblein. „Wir haben eine lange und immer wieder aufzuarbeitende antijüdische Geschichte. Und dazu gehört, dass sich christliche Identität über zwei Jahrtausende dadurch konstituierte, dass sie das jüdische Gegenüber abwertete.“ Und er fügt hinzu: „Deshalb setze ich mich dafür ein, dass niemand Pfarrerin oder Pfarrer werden kann, der keine jüdischen Studien betrieben hat.“
Auch die Kirche und das Verhalten von Christinnen und Christen haben den Holocaust ermöglicht. Auf die Frage, ob jüdisches Leben heute immer mit und aus dieser Vergangenheit betrachtet werden müsse, antwortet der Präsident des Zentralrats der Juden: „Als Arzt weiß ich: Wer einmal eine Lungenentzündung hatte, der reagiert auch schon bei einem Husten ein bisschen sensibler“, so Josef Schuster. „Ich denke, es tut der deutschen Gesellschaft und konkret den Kirchen gut, sich dieses Negativ-Kapitels in ihrer Vergangenheit in ihrem aktuellen Handeln zu erinnern.“
Anmeldungen für den Online-Dialog via Zoom am Donnerstag, 11. März, um 19 Uhr, bitte mit einer E-Mail an dialog(at)wichern.de. Einen Tag vorher erhalten die Teilnehmenden ihre Zugangsdaten. www.die-kirche.de
Gebetbuch ohne Titel
Einleitung
Ermutigt durch die Resonanz, die meine in der Reformierten Liturgie veröffentlichten Gebete gefunden haben, lege ich diese Sammlung von Gebeten zu den Wochenpsalmen vor. Sie sind als Eingangsgebete in meiner gottesdienstlichen Praxis entstanden, sind aber nicht nur für den Gottesdienst bestimmt. Zu Andachten in Gemeindegruppen und zum persönlichen Gebrauch können sie ebenfalls verwendet werden.
Ein wichtiges Anliegen ist mir, aus der Kraft der Psalmen zu schöpfen und gleichzeitig unsere Gegenwart aufzunehmen. Gerade, wenn es um die Benennung dessen geht, was es uns schwermacht , Gottes Güte und Treue zu vertrauen, bieten die Psalmen eine besondere Sprachhilfe. Sie finden Ausdruck auch für Regungen, für die wir oft keine Worte haben und die wir deshalb in uns verschließen: für Verzweiflung, Scham und Wut. Und sie setzen dagegen das „Dennoch“ des Glaubens, auch wenn es sich manchmal nur auf die Vergangenheit oder die erhoffte Zukunft stützen kann.
Ich möchte in meinen Gebeten dieser Spur folgen und hoffe, das Befreiende zu verstärken, das schon im Aussprechen quälender Gedanken und Erfahrungen liegt. Gleichzeitig möchte ich Mut machen, bei Gott mit allem im Leben Zuflucht zu suchen und seiner heilenden Kraft zu vertrauen.
In einigen Fällen bin ich über die Abgrenzungen der Wochenpsalmen hinausgegangen. Die hinzugenommenen Verse sind jeweils in Klammern markiert.
Ich danke der Gemeinde an der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Unterbarmen, mit der Gottesdienst zu feiern eine große Freude ist, die mich im Gebet begleitet und mich mit ihrer Lebendigkeit inspiriert und trägt. Und ich danke allen, die mich zu diesem Buch ermutigt haben.
Die Ordnung der Wochenpsalmen entnehme ich dem Liturgischen Kalender der Reformierten Liturgie, der sich seinerseits auf den der Lutherischen Liturgischen Konferenz stützt.