'Wir sind miteinander unterwegs und werden miteinander unterwegs bleiben'

Landeskirchen: Gruß zum jüdischen Neujahrsfest


© Pixabay

In einem Brief an alle jüdischen Gemeinden in Baden hat Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh im Namen der badischen Landeskirche Glückwünsche zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana überbracht, das am Abend des 18. September beginnt.

 In seinem Brief betont Cornelius-Bundschuh, wie wichtig es für angehende Pfarrerinnen und Pfarrer sei, das Hebräisch als Sprache zu erlernen, da sie bei der Beschäftigung mit der hebräischen Bibel viele Perspektiven eröffne. So klängen bereits im Begriff „Schana“ drei unterschiedliche Bedeutungen mit – nämlich „wiederkehren“, „unterschiedlich sein“ und „studieren“.

„Ich wünschte mir, wir könnten in diesem Jahr noch mehr als bisher gemeinsam aus Gottes Wort ‚lernen‘“, so der Bischof. „Ein Anlass sollte das große Jubiläum ‚1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ sein, das wir in diesem Jahr feiern. 1700 Jahre ‚Wiederkehrendes‘, aber auch immer wieder ‚Neues und Unterschiedliches‘, das zusammenfindet in einem ‚Sinnen und Studieren‘ über dem Wort Gottes.“

Auch Bischof Dr. Christian Stäblein (EKBO) und Erzbischof Dr. Heiner Koch gratulierten i einem Schreiben an die jüdischen Gemeinden in Berlin und Brandenburg gratulieren zum jüdischen Neujahrsfest: „Gerade in dieser durch die Pandemie geprägten Zeit möchten wir unsere Verbundenheit mit Ihnen zum Ausdruck bringen. Aktuell finden wir uns in einer gesellschaftlichen Situation wieder, die durch ein Erstarken von Antisemitismus und weiterer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geprägt ist. Übergriffe gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger, Hetze und Verschwörungsmythen in den Sozialen Medien nehmen weiterhin zu. Dem stellen wir uns als Kirchen entschieden entgegen.“

Die fünf katholischen (Erz-)Bistümer und die drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen erklärten gemeinsam: „Wir stehen auch mit Blick auf die erschreckenden antisemitischen Entwicklungen entschieden an Ihrer Seite und wirken aktiv allen Formen judenfeindlicher Haltungen entgegen.“ Präses Manfred Rekowski zeigte sich aber auch erfreut über die Tatsache, dass das Grußwort zum ersten Mal gemeinsam mit den katholischen Bistümern formuliert und versendet wird: „Daran zeigt sich, dass sich die evangelische und die katholische Kirche hinsichtlich der besonderen Bedeutung jüdischen Lebens in unserem Land und jüdischer Tradition für unsere christliche Identität einig sind“, so der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.“

Mit dem jüdischen Neujahrsfest, das in diesem Jahr zwischen dem 18. und dem 20. September gefeiert wird, beginnt der wichtigste Festkreis im jüdischen Jahr, der mit dem Versöhnungsfest Jom Kippur endet. Mit Rosch HaSchana (wörtlich: Kopf des Jahres) beginnt nach jüdischer Zählung das Jahr 5781.


Quelle: EKiBa