Reformierter wird neuer Präsident der KEK

Christian Krieger wurde bei Vollversammlung an die Spitze gewählt


Christian Krieger: © LIMES

Der 54 Jahre alter reformierte Pastor aus Straßburg / Frankreich setzte sich gegen den dänischen Lutheraner Anders Gadegaard durch.

Krieger tritt mit der fünfjährigen Amtszeit die Nachfolge des anglikanischen Bischofs Christopher Hill aus Großbritannien an. In seiner Bewerbungsrede in Novi Sad / Serbien wies Krieger auf die wachsende Säkularisierung hin. Viele Menschen suchten nach spiritueller Orientierung und Halt. "Ihnen schulden wir das Bekenntnis unseres Glaubens." Er wolle "die christliche Stimme" in Europa und europäischen Institutionen stärken, sagte Krieger.

Zu den größten Herausforderungen in Europa zählte er die ökonomische Krise seit 2008, humanitäre Ansprüche durch Migration und Flüchtlingsbewegung, außerdem zunehmende antieuropäische, neopopulistische Tendenzen. Krieger sprach sich vor diesem Hintergrund für Solidarität und kulturellen Austausch der Kirchen innerhalb Europas aus. Er bekannte sich außerdem zur ökumenischen Zusammenarbeit mit Gemeinschaften außerhalb der KEK, besonders der römisch-katholischen Kirche. "Wir teilen die Werte unseres christlichen Glaubens", sagte Krieger. "Wir glauben an die Würde jedes Menschen."

Krieger arbeitet seit 24 Jahren als Pastor der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen, seit 2012 ist er Präsident der Reformierten Kirche von Elsass und Lothringen. "Ich bin überzeugt, dass die Nationen Europas nicht gegeneinander ankämpfen sondern zusammenarbeiten und gemeinsam ein gute Nachbarschaft aufbauen sollten", sagte Krieger.

Die KEK vereint mit Ausnahme der Katholiken alle großen christlichen Gemeinschaften in Europa: Protestanten, Orthodoxe, Anglikaner und Altkatholiken. Die Präsidentschaft rotiert zwischen den verschiedenen Konfessionsgruppen. Im 20-köpfigen Vorstand der KEK, der das dreiköpfige Präsidium umfasst, arbeitet Krieger seit fünf Jahren mit.


Quelle: KEK