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Unser Kreuz hat keine Haken - Kirchen in Köln gegen Rechtspopulismus

Das planen die Kirchen am Wochenende des AfD-Parteitages im Rahmen der Aktion Köln stellt sich quer - Samstag, 22. April

Rolf Domning, Hannelore Bartscherer, Robert Kleine und Rainer Fischer

(19.04.2017) Unter dem Motto „Unser Kreuz hat keine Haken“ beteiligen sich die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) engagierten Gemeinden an der Demonstration gegen den AfD-Parteitag am Wochenende in Köln. Bei der Kundgebung des Bündnisses „Köln stellt sich quer – kein Rassismus bei uns in Köln“ am Samstag ab 11 Uhr auf dem Kölner Heumarkt werden auch Vertreterinnen und Vertreter der ACK sprechen.

„Unmissverständlich lehnen wir Hass, Polarisierung und gegenseitige Abwertung als Mittel von Politik und gesellschaftlichem Diskurs entschieden ab“, sagte der Kölner Stadtdechant, Monsignore Robert Kleine, bei einer Pressekonferenz der beteiligten Kirchen im Domforum. „Auf Grund unseres Glaubens treten wir für Nächstenliebe, Toleranz und ein solidarisches Miteinander in unserem Land und unserer Kölner Stadtgesellschaft ein“, fuhr er fort.

Der Kölner Stadtsuperintendent Rolf Domning nahm das Stichwort Nächstenliebe auf: „In der Bibel steht ‚Du sollst die Fremdlinge lieben‘ und ‚Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst‘. Der nationalstaatliche Egoismus nimmt weltweit zu. Dagegen stehen wir als Christen auf.“ Den Kirchenvertretern ist wichtig, dass die Demonstration gegen den Parteitag gewaltfrei bleibt und ein positives Zeichen setzt. Hierzu sagte Kleine: „Wir treten ein für unser christliches Menschenbild. Christen begegnen jedem Menschen mit Respekt vor seiner Würde.“

Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Katholikenausschusses der Stadt Köln, wies auf die Beteiligung der Gemeinden hin: „Wir haben an jede Gemeinde einen Brief geschickt mit der Bitte, in den Gottesdiensten am Wochenende Fürbitten für Frieden und Gerechtigkeit zu formulieren.“ Kritik aus den Gemeinden an dem politischen Engagement der ACK hat Stadtsuperintendent Rolf Domning bislang nicht wahrgenommen: „Gradmesser für die große Zustimmung in den Gemeinden ist die ungebrochene ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit.“ „Das Christentum ist nicht unpolitisch. Wir werden unsere Position als eine unter vielen akzentuiert vertreten“, sagte Kleine. Vertreter und Vertreterinnen des ACK werden während der Demonstration durch die Kölner Innenstadt ein Banner mit der Aufschrift „Unser Kreuz hat keine Haken“ gut sichtbar tragen.

Neben der Kundgebung am Samstag ab 11 Uhr auf dem Heumarkt hat die ACK noch weitere Aktionen am Wochenende geplant. Am Freitag beginnt um 20 Uhr ein Politisches Nachgebet in der Evangelisch-Freikirchlichen Friedenskirche, Rheinaustraße 9-13. „Eine Kirche, die nahe am Ort des AfD-Parteitages im Hotel Maritim liegt“, erklärte Monsignore Rainer Fischer, Vorsitzender der ACK: „Wir möchten in der Tradition von Dorothee Sölle ein politisches Anliegen verknüpfen mit einem sehr offenen Gottesdienst.“ Teilnehmen werden Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken in Deutschland, Dorothee Schaper, Pfarrerin und Beauftragte für das christlich-muslimische Gespräch im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, Michael Noss, Präsident des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, und Erzpriester Constantin Miron, Beauftragter für innerchristliche Zusammenarbeit der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.

Am Sonntag ist eine Mahnwache vor der Antoniterkirche geplant. Beginn ist um 11 Uhr nach dem Gottesdienst.

Text: APK
Foto(s): APK

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