'Ein neues Modell geteilter Verantwortung

WGRK: Exekutivausschuss beschließt Interimsplan und Führungsmodell


Referent für Gerechtigkeit und Zeugnis Philip Peacock, Referent für Kommunikation und Operative Aufgaben Phil Tanis, Generalsekretär Chris Ferguson und Referent für Gemeinschaft und Theologie Hanns Lessing (v.l.n.r.) in der Kleidung für #ThursdaysInBlack © WGRK

Ein „kollegiales Generalsekretariat“ wird die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) während einer einjährigen Interimsperiode leiten, die am 1. September beginnen wird.

Der Exekutivausschuss der WGRK genehmigte einen Interimsplan, der vorsieht, dass die drei Referatsleiter die Funktionen und Verantwortlichkeiten des Generalsekretärs übernehmen, zusammen mit der Präsidentin, dem Leitungsausschuss und den Mitgliedern des Exekutivausschusses nach Maßgabe ihrer Beauftragung.

„Die Interimsperiode wird ein neues Modell geteilter Verantwortung ermöglichen, bei dem die Beteiligung der Amtsträger, der Exekutivmitglieder und der regionalen Leiter von entscheidender Bedeutung sein wird“, sagte Präsidentin Najla Kassab in ihrer Ansprache an den Exekutivausschuss.

Der Interimsplan wurde vom scheidenden Generalsekretär Chris Ferguson und dem Leitungsausschuss aufgrund von drei Faktoren vorgelegt: 1) Fergusons Amtszeit endet am 31. August, 2) der Personalausschuss für das Generalsekretariat hat keinen Kandidaten zur Wahl vorgeschlagen und 3) es gibt Bedenken hinsichtlich der finanziellen Nachhaltigkeit des Kernbudgets der WGRK – die beiden letztgenannten Faktoren wurden durch die anhaltende COVID-19-Pandemie noch verstärkt.

Das Leitungsmodell des „kollegialen Generalsekretariats“ sieht vor, dass die drei Referatsleiter der WGRK – Hanns Lessing (Evangelische Kirche von Westfalen), Philip Peacock (Kirche von Nordindien) und Phil Tanis (Reformierte Kirche in Amerika) – Entscheidungen im Konsens treffen, während sie die Arbeit in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen koordinieren.

Auch wenn die drei in der Übergangszeit zusätzliche Aufgaben übernehmen, wird die programmatische Arbeit der WGRK Priorität behalten. Der Erkenntnisprozess „COVID und darüber hinaus“ wurde als Beispiel dafür angeführt, wie Synergien zwischen programmatischen Bereichen online verstärkt werden können, während gleichzeitig Menschen in aller Welt einbezogen werden.

„Wir freuen uns auf das Interimsmodell, das hoffentlich eine neue Beteiligung und neue Fantasie beim Aufbau einer stärkeren Gemeinschaft ermöglichen wird“, sagte Najla Kassab. „Dieser Plan wird eine stärkere Beteiligung der Regionen und mehr Engagement der Kirchen und Leiter der Gemeinschaft ermöglichen.“

In der Interimsperiode wird auch gezielt an der Planung für die nächste Generalversammlung, die voraussichtlich im Jahr 2024 stattfinden wird, gearbeitet; es werden Anstrengungen unternommen, um die kurz-, mittel- und langfristige Nachhaltigkeit der WGRK zu sichern; und der Suchausschuss für den Generalsekretär wird weiterarbeiten, so dass auf der Sitzung des Exekutivausschusses im Mai 2022 ein Kandidat vorgestellt werden kann.

Aus rechtlichen und repräsentativen Gründen wurde Lessing ab 1. September auch zum „amtierenden Generalsekretär“ ernannt, allerdings als „Erster unter Gleichen“ mit besonderen Aufgaben, aber ohne zusätzliche Befugnisse innerhalb des kollegialen Generalsekretariats.

Der Exekutivausschuss tagt digital vom 25. bis 28. Mai.


Quelle: WGRK