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Der reformierte Blick auf die Bilder
Gedanken zu einer theologischen Ästhetik
Im Jahr 2015 begeht die Evangelische Kirche im Rahmen der Reformationsdekade das Themenjahr „Bild und Bibel“. Das ist auch für eine reformierte Theologie in der Gegenwart eine Herausforderung. Eine nicht-negative, sondern positive Theologie des Bildes im Sinne der Förderung der profanen Gestaltwerdung gibt es bisher nur in Ansätzen. Entweder gibt es Apologien des Bilderverbots (so als müssten Reformierte immer gegen Bilder sein) oder aber Theorien, warum Reformierte dennoch (religiöse) Bilder haben können. Dabei ist die reformierte Theologie die einzige unter den christlichen Theologien, die mit der Entwicklung der (künstlerischen) Moderne konform geht. Das soll im Folgenden in zehn Einblicken aufgezeigt werden, welche eine Kunstgeschichte in reformierter Perspektive skizzieren. - Andreas Mertin
Inhalt
02 – Du sollst Dir kein Kultbild machen
03 – Christus, die Befreiung der Künste zur Profanität
04 – Eine reformierte Kunsttheorie avant la lettre
05 – Bildersturm – Kein dunkles Kapitel
06 – Zwingli und Calvin und die Folgen für die Kunst
07 – Reformierte Ästhetik als neues Kulturparadigma
08 – The White Cube: Glaube gewinnt Raum
Andreas Mertin
Von Andreas Mertin
Von Andreas Mertin
Von Andreas Mertin
Von Andreas Mertin
Von Andreas Mertin
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Von Andreas Mertin
Von Andreas Mertin
Von Andreas Mertin
Der reformierte Blick auf die Bilder setzt 40.000 Jahre vor unserer Zeit ein. Er blickt in eine Höhle irgendwo im Norden Spaniens oder im Süden Frankreichs – wo genau, da streiten die Experten noch. Der Mensch der damaligen Zeit ist noch sehr stark der Natur ausgeliefert, aber er hat schon einiges gelernt. Er verfügt über die Fähigkeit, Feuer zu kontrollieren, Werkzeuge anzufertigen und natürlich zu gebrauchen, er kann sprechen – auch wenn es bis zur Vervollkommnung der Sprache noch 20.000 Jahre dauern wird. Der Mensch dieser Zeit verfügt bereits über einen rudimentären Totenkult – zwar werden nicht alle Angehörigen seiner Gruppe beerdigt, aber doch einige Ausgewählte. Und er verfügt über die Fähigkeit, sein Leben zu verschönern, er schmückt die Werkzeuge, mit denen er arbeitet und die Wohnwelt, in der er lebt.