Wo zwei oder drei versammelt sind, da ist Jesus Christus mitten unter ihnen. Gott sei Dank. Das heißt: Auch, wenn derzeit nicht wie gewohnt Gottesdienste stattfinden, wird überall auf der Welt weiter gebetet, gesungen, hört Gott zu und ist nah. Wir möchten Ihnen hier ein paar Anregungen geben, wie Sie diese Zeit gestalten können.
Was man braucht: Mindestens eine Person. Eine Kerze. Eine Bibel. Vielleicht ein Gesangbuch. Ein kleiner Tipp: Es fällt leichter, wenn man sich einen festen Zeitpunkt setzt. Zum Beispiel am Sonntagmorgen.
Zu Beginn: Kerze anzünden
Eine*r:
Die Glocken läuten und laden ein zum Gebet. Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ –
Wir sind versammelt. An unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, miteinander verbunden über alle Entfernung. Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Alle:
Amen.
Eine*r:
Lasst uns beten:
Barmherziger Gott
wir möchten uns öffnen für dein Kommen,
Wir sehnen uns nach deiner Nähe und hoffen,
dass du unsere Erde verwandelst
in einen Ort des Friedens und der Gerechtigkeit.
Aber gerade in dieser Zeit,
in der wir uns vorbereiten sollen auf deine Ankunft
sind wir mit so vielem anderen beschäftigt.
Wir erschrecken, wenn wir merken,
wie leer und ausgebrannt wir in Wahrheit sind.
Gott, bahne du dir den Weg zu uns, über alle Hindernisse.
Öffne du Tor und Tür bei uns für die Fülle deiner Liebe
und halte in uns die Erwartung wach,
dass mit dem Kommen deines Sohnes Himmel und Erde erneuert werden.
Amen.
Psalmgebet Psalm 24
Eine*r:
Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
Alle:
Denn er hat ihn über den Meeren gegründet
und über den Wassern bereitet.
Eine*r:
Wer darf auf des HERRN Berg gehen,
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?
Alle:
Wer unschuldige Hände hat und reinen Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lüge
und nicht schwört zum Trug:
der wird den Segen vom HERRN empfangen
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.
Eine*r:
Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,
das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs.
Alle:
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Eine*r:
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der HERR, stark und mächtig,
der HERR, mächtig im Streit.
Alle:
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Eine*r:
Wer ist der König der Ehre?
Alle:
Es ist der HERR Zebaoth;
er ist der König der Ehre.
Alle:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
Amen.
Heute kann gesungen werden:
EG 1 Macht hoch, die Tür,
EG 11 Wie soll ich dich empfangen und natürlich
EG 13, Tochter Zion, freue dich
Eine*r liest das Evangelium für den Sonntag Matthäus 21, 1-11
Eine*r liest die Predigt zu Sacharja 9,9f.
Glaubensbekenntnis
(nach Dietrich Bonhoeffer)
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Fürbittengebet
Gott, du bist das Licht für eine trübe gewordene Welt.
Alles ziehst du zu dir.
Was groß und stark ist vor der Welt,
weist du in seine Schranken,
damit das Kleine und Verletzte
groß werden und gedeihen kann.
Lass uns nicht vergessen,
dass dein Licht über unserem Leben steht
und dass wir dir damit dienen sollen,
dass wir Schritte und Werke des Lichts vollbringen.
Gib uns in dieser Woche die Klarheit und den Mut,
von deiner Barmherzigkeit zu zeugen in allem, was uns begegnen wird.
Wir bitten dich: Lass dein Licht leuchten,
wo die Finsternis tief ist,
wo Menschen in Einsamkeit ins Dunkel blicken:
in Gefängnissen, in Heimen, in Krankenhäusern
und an den verborgenen Orten des Elends in unserem Land.
Hilf deiner Kirche, dass sie bei deinem Wort bleibt
und überall Zeugin für deine Wahrheit und deinen Frieden ist.
Lass uns in dieser Adventszeit zu dem Anfang zurückkehren,
den du für uns gesetzt hast,
und im Licht deines Kommens neue Orientierung finden.
Vater unser
Segen
Alle öffnen die Hände. Eine*r oder alle gemeinsam sagen:
Gott, segne uns und behüte uns.
Lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns Frieden.
Amen.
Hier könnte man gut noch ein Lied singen, z.B.
EG 171 Bewahre uns, Gott
EG 65 Von guten Mächten
Kerze auspusten
Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit nach dem Gottesdienst. Widerstehen Sie der Versuchung, sofort zur Tagesordnung überzugehen. Vielleicht ist jetzt gerade eine gute Gelegenheit, weiter über das zu sprechen, was Sie bewegt.