Kirchliche Hochschule Wuppertal könnte sich zum Bildungscampus wandeln

EKiR: Sondersynode der rheinischen Kirche erteilt Prüfauftrag bis 2025


Audimax der Kirchlichen Hochschule Wuppertal © Xenos/Wikimedia

Eine bereits eingesetzte Steuerungsgruppe wird der Landessynode 2025 ein entsprechendes Konzept unter Einbindung betroffener Interessengruppen vorlegen.

Mögliche Zielgruppen des Bildungscampus sind laut dem mit großer Mehrheit getroffenen Beschluss beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende, Studierende sowie theologisch Interessierte. Inhaltliche Schwerpunkte sollen sein: die Verschränkung theologischer Forschung, Lehre und Praxis, die theologische Bildung verschiedener kirchlicher Berufsgruppen sowie die interprofessionelle Vernetzung, beginnend mit Studium und Ausbildung. Für die Beschlussvorlage stimmten in der digitalen Sondersynode 150 Synodale, es gab 14 Neinstimmen und 16 Enthaltungen.
Finanzielle Rahmenbedingungen müssen geklärt werden

Zugleich hat die Kirchenleitung den Auftrag zu prüfen, unter welchen finanziellen Rahmenbedingungen die benannten inhaltlichen Ziele erreicht werden können. Nach Einschätzung des Finanzausschusses wird die Landeskirche 2031 nur noch die Hälfte der derzeit von der Evangelischen Kirche im Rheinland für die Arbeit der Kirchlichen Hochschule Wuppertal bereitgestellten Mittel aufbringen können. Weitere Einnahmequellen, auch über mögliche Kooperationspartner, sollen erschlossen werden. Aktuell übernimmt die rheinische Kirche als größte Trägerin der KiHo knapp 2,8 Millionen Euro der jährlichen Kosten.

Vor der abschließenden zweiten Plenarsitzung am Dienstagabend hatte eine Redaktionsgruppe die Voten aus den Ausschüssen in der Beschlussvorlage zusammengeführt. Es sei offen, ob und wie der Bildungscampus entsteht, aber es handele sich um ein „anspruchsvolles Prüfprogramm mit hoffnungsvoller Perspektive“.  sagte Dr. Volker Haarmann, Leiter des Dezernats Theologie und Gemeinde im Landeskirchenamt.

Auf der Pressekonferenz zur Sondersynode am Mittwoch bezeichnete Präses Dr. Thorsten Latzel den Beschluss als „theologische Qualitätsoffensive“. Die Idee sei, Theorie und Praxis stärker in den Dialog zu bringen, sich mit Partnern zu vernetzen und von den Zielen und nicht von den bisherigen Strukturen her zu denken: „Für unsere Zukunft brauchen wir kluge Theologie und Sprachfähigkeit christlichen Glaubens. Und das nicht nur bei den Pfarrerinnen und Pfarrern, sondern bei allen Berufsgruppen und auch den ehrenamtlich Mitarbeitenden.“ Es gehe nicht um den Erhalt der KiHo in der bisherigen Form.

Ob das grundständige Theologiestudium und der Masterstudiengang für Quereinsteiger auch auf einem künftigen Bildungscampus weiter möglich sein werden, bedarf noch der Klärung im Rahmen des Prüfauftrags. Latzel stellte aber klar: „Wir wollen keine Doppelstrukturen zu Angeboten an anderen Stellen, sondern fragen uns: Was ist unser Alleinstellungsmerkmal?“ Einen Stichtag für den Start des Bildungscampus werde es nicht geben, so Volker Haarmann. „Das wird ein Transformations- oder Reformationsprozess, wie es die Synode genannt hat.“


Quelle: EKiR