Philipp Melanchthon - Der Europäer aus dem Kraichgau

17. bis 19. September 2009, Wissenschaftliche Tagung vor dem Melanchthonjahr 2010 in Bretten

UEK. Noch ist das Calvin-Jahr 2009 nicht vorbei, da erscheint schon das „Melanchthonjahr“ am Horizont: Im Jahr 2010 gedenkt die evangelische Kirche der 450. Wiederkehr des Todestags von Philipp Melanchthon. Der Reformator und „Praeceptor Germaniae“ starb am 19. April 1560 in Wittenberg.

Melanchthon steht in besonderer Weise für die Wirkungen der Reformation in ganz Europa: Von Island bis Portugal, in Skandinavien wie im angelsächsischen Raum wurde der „Lehrer Deutschlands“ zum „Lehrer Europas“. Neu zu entdecken ist auch sein Versuch eines Brückenschlags zu den orthodoxen Kirchen des Ostens.

Vom 17. bis 19. September 2009 versammelt sich ein Kreis ausgewiesener Reformationshistoriker in Melanchthons Geburtsort Bretten, dem Kraichgau-Städtchen nordöstlich von Karlsruhe. Die diesjährige Tagung des Theologischen Arbeitskreises für Reformationsgeschichtliche Forschung (TARF) nimmt zum Auftakt des Gedenkjahrs „Die europäische Bedeutung Philipp Melanchthons“ in den Blick.

Die Tagung in der Europäischen Melanchthon-Akademie widmet sich in mehreren Vorträgen den Wirkungen Melanchthons in Skandinavien, Polen, Italien und Siebenbürgen. Ein öffentlicher Vortrag des Kirchenhistorikers Herman J. Selderhuis (Apeldoorn) beschäftigt sich am 17. September um 19.30 Uhr mit den Beziehungen Melanchthons zu den Universitäten Europas. Am Samstag richtet der Vorsitzende der UEK, Landesbischof Dr. Ulrich Fischer (Karlsruhe) ein Grußwort an die Wissenschaftler. Der Calvinbeauftragte der EKD und des Reformierten Bundes, Achim Detmers (Hannover), fragt schließlich: „Zwischen den Jubiläen: Calvin und Melanchthon – ein ungleiches Paar?“

Der Theologische Arbeitskreis für Reformationsgeschichtliche Forschung wurde 1970 in Wittenberg ins Leben gerufen und seitdem von der Evangelischen Kirche der Union (EKU) betreut. Heute nimmt das Kirchenamt der EKD die Geschäftsführung im Auftrag der UEK wahr. Leitend sind für den TARF der kirchlich-theologische Charakter und die europäische Dimension seiner Arbeit. Die Arbeitsweise des TARF ist vor allem durch die jährlichen Tagungen unter internationaler und interdisziplinärer Beteiligung bestimmt. In der Zielperspektive des Reformationsjubiläums 2017 steht das Langzeit-Projekt des TARF: „Die Wittenberger Universität und ihre europäische Ausstrahlung: Wahrnehmung und Rezeption im 16. Jahrhundert“.

Die Referate der Melanchthon-Tagung sollen noch in diesem Jahr in einer Folge der „epd-Dokumentation“ abgedruckt werden und es damit einer breiteren Öffentlichkeit möglich machen, Melanchthon als Europäer kennenzulernen.

www.melanchthon.com


Pressemitteilung der UEK
''O Philipp Melanchthon! Zu dir ...''

Der Wittenberger Reformator und engster Mitarbeiter Martin Luthers, Philipp Melanchthon (1497-1560), war ein wichtiger Gesprächspartner Johannes Calvins.
 

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