Die Winterkirche ist alles andere als eine Versorgungseinrichtung für sogenannte „Bedürftige“, obwohl einige der Besucher in Armut oder auf der Straße leben müssen. Hier kommen auch Passanten und Touristen, die in der Innenstadt unterwegs sind, auf einen Kaffee vorbei. Begegnung auf Augenhöhe soll die Winterkirche bieten. Hier können die Besucher Lebensgeschichten teilen, finden ein offenes Ohr für ihre Nöte, es gibt Frühstück und ein schmackhaftes Mittagessen, heißen Kaffee, aber auch Andachten und kleine Konzerte. Rund 100 Gäste aller Altersgruppen - von 15 bis 95 - kommen pro Tag in die von rund 40 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern organisierte Winterkirche.
Das Hochwasser hat in Bremen den Stadtteil Borgfeld betroffen. Nahe dem besonders überfluteten Erbrichterweg, aber baulich zum Glück nicht betroffen, liegt die Kirchengemeinde Bremen-Borgfeld. Sie öffnete ihr beheiztes Gemeindehaus. Dort versorgte die ehrenamtliche Mittendrin-Gruppe Bewohner und Hilfskräfte bis heute mit Kaffee, Suppe, einem Neujahrsfrühstück und Wasser für Wärmflaschen. Inzwischen gibt es im betroffenen Gebiet wieder Strom. Sollte sich die Lage wieder verschärfen, wird die Nachbarschaftshilfe fortgesetzt.
Auch die Orte der Wärme laufen wieder an. Rund 40 Projekte sind wieder am Start, von Familiencafés in Huchting, und den "Warmup"-Samstagen in der Neustadt, über Suppenbike und Abendbrot bei der Heilsarmee bis zu Lebensmittelausgabe und Mittagstisch in Walle, Bremen-Nord und Tenever. Alle Angebote sind kostenlos. Die Bremische Evangelische Kirche gibt damit das Kirchensteuerplus aufgrund der Energiepauschale an die Bremerinnen und Bremer zurück und kooperiert für die Orte der Wärme eng mit der Diakonie Bremen.