In den Texten wird engagiert, kenntnisreich und allgemeinverständlich die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des reformierten Psalters in ihren wichtigsten Phasen dargestellt. Als Verfasserin dieses Überblicks zeichnete Lili Wieruszowski, eine seit 1933 in Basel lebende deutsche Emigrantin jüdischer Abstammung, von Beruf lutherische Kirchenmusikerin, die sich in den Jahren existenzieller Ungewissheit (ohne Aufenthaltsbewilligung und Berufserlaubnis) in die besondere Geschichte des Genfer Psalters vertieft und darin gleichsam eine neue Heimat gefunden hatte.
Die auch heute noch lesenswerte lebendige Darstellung hat der Schweizerische Kirchengesangsbund (SKGB) auf seiner Homepage veröffentlicht. Als ein kleines Denkmal für die große Leistung von Lili Wieruszowski (1899–1971) erscheint der Text ihrer damaligen Aufsatzreihe hier in unveränderter Gestalt – einzig ergänzt durch eine Reihe von Anmerkungen, in denen da und dort auch auf die beiden folgenden Sammelbände verwiesen wird, die den aktuellen Wissenstand zum Thema „Genfer Psalter“ repräsentieren:
Eckhard Grunewald, Henning P. Jürgens, Jan R. Luth (Hrsg.): Der Genfer Psalter und seine Rezeption in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. 16.–18. Jahrhundert. Niemeyer, Tübingen 2004. 498 Seiten (ISBN 3-484-36598-6) [kurz: Grunewald, Rezeption]
Peter Ernst Bernoulli, Frieder Furler (Hrsg.): Der Genfer Psalter – eine Entdeckungsreise. 2., rev. Aufl. TVZ, Zürich 2005. 339 Seiten (ISBN 3-290-17226-0) [kurz: Bernoulli/Furler, Entdeckungsreise]“