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Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen
EKD veröffentlicht Materialheft für den Sonntag Reminiszere (20. März 2011)
EKD. Bedrängte und verfolgte Christen sollen auf Empfehlung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auch in diesem Jahr am zweiten Sonntag der Passionszeit (Reminiszere, in diesem Jahr am 20. März) im Zentrum der Fürbitte stehen. Zu diesem Anlass hat die EKD heute in Hannover ein Materialheft veröffentlicht, das Hintergrundinformationen und liturgische Bausteine enthält. Besondere Aufmerksamkeit widmet das Heft in diesem Jahr der Situation von Gläubigen im indischen Bundesstaat Orissa, die besonders in den Jahren 2007 und 2008 eine Welle antichristlicher Gewalt erlebt haben.
„Vertrauen und Hoffnung können wir von unseren Geschwistern in aller Welt lernen, die aufgrund ihres Glaubens bedrängt und verfolgt werden – ganz gleich ob von staatlicher Seite oder durch terroristische Kräfte.“ schreibt der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, in einem Grußwort zur diesjährigen Gebetsaktion. „An immer mehr und viel zu vielen Orten müssen Christinnen und Christen um ihr Leben fürchten. Dabei ist die Bandbreite der Bedrängnis groß: Mancherorts wird schon der Gottesdienstbesuch zu einem lebensgefährlichen Abenteuer, während anderswo rechtliche Schikanen etwa durch Behörden den Gläubigen das Leben schwer machen.“ so Schneider weiter.
Die Lage von Christen im indischen Bundestaat Orissa gilt seit den Übergriffen von 2007 und 2008 immer noch als schwierig. Die zugrunde liegenden Spannungen nähren sich aus vielen Quellen: sprachliche und ethnische Unterschiede, die Fortdauer der offiziell aufgehobenen Kastentrennung, Armut und Ungerechtigkeit, politisches Kalkül bis hin zur Frage der Religionszugehörigkeit. Das jeweilige Gemisch dieser Ursachen unterscheidet sich in Indien von Region zu Region und bringt in dem großen Land ganz verschiedene Realitäten hervor. In Orissa selbst leiden neben Christen auch Angehörige anderer religiöser Minderheiten wie Muslime oder Buddhisten unter den Repressionen hindunationalistischer Fundamentalisten.
Die Materialhilfe zur Gestaltung der Fürbitte mit Hintergrundinformationen zur Situation in Indien kann heruntergeladen werden unter http://www.ekd.de/fuerbitte. Die Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen bildet seit dem vergangenen Jahr einen besonderen Schwerpunkt der Gottesdienste am Sonntag Reminiszere. Die Anregung dazu ging von der Synode der EKD aus. Der Sonntag Reminiszere verdankt seinen Namen dem sechsten Vers des Psalms 25: „Gedenke (lateinisch: Reminiscere), Herr, an deine Barmherzigkeit“.
Hannover, 18. Januar 2011
Pressestelle der EKD
Silke Römhild