Anmeldung bis zum 30. September: Konferenz 'Newspaper and Bible - Zeitung und Bibel'
25.-27. Oktober 2019, Budapest (Ungarn)
„Die Zeitung ist der tägliche Bericht über das, was sich in der Menschheit zuträgt. Und die Bibel lehrt uns, daß eben diese Menschheit von Gott geliebt ist.“ (Karl Barth)
Zum 100. Jahrestag der Veröffentlichung von Karl Barths Kommentar zum Römerbrief veranstalten die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen in Europa und der Reformierte Bund eine Konferenz zum Thema „Zeitung und Bibel“. Schwerpunkt ist die Theologie Karl Barths, in der das Politische eine besondere Rolle spielt. Ausgehend von Barth wird sich die Veranstaltung mit Fragen zu Lebensbedingungen in der Gesellschaft befassen, außerdem mit politischen und religiösen Reaktionen auf den zunehmenden Pluralismus in Europa. In Erinnerung an Barths Reaktion auf die Schrecken des Ersten Weltkrieges bietet die Konferenz ein Forum für reformierte Christen, um Friedensstrategien in einem zersplitterten Kontinent zu entwickeln.
Jede theologische Auslegung des Wortes Gottes hat immer auch eine politische Seite. Sie erhebt Anspruch auf Öffentlichkeit, weil es um den Menschen geht, seine Lebensbedingungen in der Gesellschaft: „Die Zeitung ist der tägliche Bericht über das, was sich in der Menschheit zuträgt. Und die Bibel lehrt uns, daß eben diese Menschheit von Gott geliebt ist.“ Die Tagung geht der Frage nach, welche Impulse für ein Handeln der Kirchen in Europa sich aus der christologischen Akzentuierung der Theologie Karl Barths ergeben. Theologische Impulse aus Südosteuropa und Großbritannien werden begleitet von Case-Studies, in denen die aktuelle politische Lage aus verschiedenen Kontexten vor dem Horizont biblisch-theologischer Überlegungen zur Sprache kommt.
Die beiden Hauptvorträge kommen von Prof. Gustav Bölcskei (Debrecen): „The Relevancy of Karl Barths 'Nein!' for us Today“. Sowie Chloe Clemmons: „What role can Churches play in strengthening common values and the spirit of community during times of political uncertainty“. Das Gesamtprogramm ist hier nachzulesen.
Karl Barths Theologie gehört zu den europäisch am breitesten und vor allem stark kulturübergreifend rezipierten und erforschten Entwürfen des 20. Jahrhunderts. 2019, im Jubiläumsjahr seines bahnbrechenden Römerbriefkommentars, erleben wir in Europa gravierende politische Veränderungen, die Auswirkungen auf das Zusammenleben der Kirchen haben. Schlagworte wie „das Christliche Abendland“ werden in die politische Diskussion eingebracht und fordern die Kirchen heraus, inhaltlich Stellung hierzu zu beziehen.
Vor 100 Jahren war es ein tiefes Entsetzen, das ihn zu einem „Nein!“ zur Kriegstheologie seiner akademischen Lehrer führte. Damit erwies sich das so selbstverständliche Einvernehmen zwischen abendländisch-europäisch-christlicher Kultur und der Theologie als das tönerne Gebäude, das es von Anfang an war. Bis heute ist der daraus entwickelte theologische Ansatz Karl Barths – über alle Grenzen hinweg – wegweisend.
Anmeldung bis zum 30. September 2019
Andrea Güttler
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