Hannah Michaelsen: Adieu, Raphael!

Erinnerungen einer Weiterlebenden

ein Buchtipp

Mehr als 60 Jahre hat Hannah Michaelsen die Erinnerung an jene Nacht des 8. Mai 1945, als sie – ein achtjähriges Mädchen – im Keller ihres Charlottenburger Elternhauses geschändet wurde, nicht zugelassen. Und als sich später ihr jüdischer Mann, der als Fünfjähriger mit seinen Elternnach Auschwitz deportiert wurde, das Leben nahm, da hat sie auch dieses schreckliche Ereignis für Jahrzehnte aus ihrem Leben verbannt. Erst im Alter von 70 Jahren hat sich die Berliner Psychologin und engagierte Kirchenfrau in einer ebenso schmerzhaften wie befreienden Erinnerungs- und Trauerarbeit den traumatischen Erfahrungen ihres Lebens gestellt. Daraus ist dieses bewegende Buch entstanden, das jenen Mut und Sprache schenken möchte, die bis heute über das am eigenen Leib und der eigenen Seele Erlittene nicht sprechen können.

Die Theologieprofessorin Magdalene L. Frettlöh legt in ihrem Nachwort-Essay Rechenschaft ab von der seelsorgerlichen Begleitung dieser siebenjährigen Begegnung mit den Schrecken der Vergangenheit und gibt Einblicke in das allmähliche Entstehen des zum Buch gewordenen Abschiedsbriefes an Raphael D. Stern.

Hannah Michaelsen
Adieu, Raphael!
Erinnerungen einer Weiterlebenden
Erev-Rav / Verlag Junge Kirche 2014
26,80 Euro

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verlag@jungekirche.de

 

 

 

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