Provokation
Herausforderung
„Die Aufsicht über den Garten wurde Adam anvertraut, um uns zu zeigen, dass wir die Dinge besitzen dürfen, die Gott uns übergibt unter der Bedingung allerdings, dass wir genügsam und maßvoll davon Gebrauch machen und zu dem, was übrigbleibt, Sorge tragen.“ (Calvins Auslegung zu Gen 2,15)
"Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR bei dir sucht: Nichts anderes als Recht tun, Güte üben und aufmerksam mitgehen mit deinem Gott."
Micha 6, 8
"Sonst ist den Königen eine unbändige Hoffart eigen: In ihrem Größenwahn halten sie sich für mehr als sterbliche Menschen, so blendet sie der Glanz ihrer Größe. Damals war Nebukadnezar der höchste Monarch, und es wurde ihm schwer, so demütig zu bleiben, dass er Gott die Ehre gab. Zudem konnte ihm der Traum, den Daniel ihm deutete, keineswegs angenehm sein: Er sah, wie seine Königsmacht von Gott verflucht war und mit Schande untergehen sollte. (...) Es war seinen verwöhnten Ohren sehr schmerzlich zu hören, dass ein Reich, das damals in voller Blüte stand und das alle für ein ewiges hielten, keine Dauer haben, sondern zerbrechen sollte." (Calvin, Auslegung zu Daniel 2,46)
"Eine Lüge, die ein anderer ausgestreut hat, müsste ohne weitere Folgen bald verschwinden, wenn nicht andere sie vom Erdboden aufheben und durch ihre Zustimmung stützen würden. Wir sollen auch insofern nicht zu Genossen der Bösen werden, dass wir die von ihnen erlogenen Schandtaten herumtragen. Nach Gottes Urteil ist ein falscher Zeuge, wer gottlosen Leuten darin die Hand bietet; und es macht wenig Unterschied, ob jemand die Sache anfängt oder fortsetzt" (Calvins Auslegung zu Ex 23,1f)
"Denn wenn es in unserer Welt Menschen gibt, die moralisch verdorben sind und von denen wenig Gutes zu erwarten ist, dann sind es die Söldner, die sich jede Willkür erlauben, zügellos sind und ihre ganzes Leben in tollkühnen Wagnissen verbringen. Denn da sie sich selbst für hartes Geld als Söldner verdingen und ihr Leben zum Kauf anbieten, darf man wohl davon ausgehen, dass ihr Verhalten mehr oder weniger dem brutaler Bestien ähnelt. Ein Mann muss wohl schon seine Menschlichkeit aufgegeben haben, wenn er, statt seinem Familienhaushalt vorzustehen und sich einer ehrlichen, legitimen Berufsarbeit zu widmen, alles verlässt und sich dem verdingt, der ihm den höchsten Sold bietet. Und das zu welchem Zweck? Um zu töten und zu morden, oder darüber sein eigenes Leben zu verlieren." (Calvin, Predigt über Matthäus 3,11-12).
Calvin zu Dtn. 24,19-22: „Es ist ein Privileg, das Gott den Menschen gibt und das wir hoch schätzen müssen, wenn jeder sein Eigentum ohne Widerspruch sein eigen nennen darf. Wer ein Feld besitzt, darf das Getreide darauf ernten und damit seine Familie ernähren. ... Auch wenn wir nach menschlicher Weise sagen können: ‚Das gehört mir!‘, sollen wir auf Gott schauen, der uns in diese privilegierte Position versetzt hat! Das Ganze soll nicht in unseren Händen bleiben. Es muss verteilt werden – einerseits gemäß unseren Möglichkeiten, andererseits gemäß der Not der Nächsten.“
"Auch für staatliche Machtmittel gibt es eine durch das Gebot des Herrn gesetzte Grenze, die nicht überschritten werden darf. Massenvernichtungsmittel sind keine angemessenen und notwendigen Machtmittel, mit denen ein Staat potentielle militärische Gegner abschrecken und im Kriegsfall bekämpfen darf. Es ist zwar Aufgabe des Staates, für Recht und Frieden zu sorgen und das Leben seiner Bürger zu schützen. Aber Massenvernichtungsmittel zerstören, was sie zu verteidigen vorgeben. Ihnen gilt von seiten der Christen ein aus dem Bekenntnis zu Gott dem Schöpfer, Versöhner und Erlöser gesprochenes bedingungsloses 'Nein!', ein 'Nein ohne jedes Ja'." (Das Bekenntnis zu Jesus Christus und die Friedensverantwortung der Kirche. Eine Erklärung des Moderamens des Reformierten Bundes (1982))
"Oh, es scheint den Reichen, die Armen dürften gar nicht in ihre Nähe kommen. Sie möchten gleichsam eine getrennte Welt haben. Wenn’s nicht so wäre, dass sie von den Armen bedient werden wollen, wären sie ganz zufrieden damit, sie überhaupt nie zu sehen. Im Gegensatz dazu unser Herr; eben um solchen Dünkel und Hochmut niederzuschlagen, sagt er: Wer bist denn du, der du deinen Bruder so verachtest? Er ist dein Armer, dein Bedürftiger!" (Calvin, Predigt zu Dtn 15,11-15 von 1555)
"All die brennenden Fackeln im Bau der Welt, bestellt zur Verherrlichung des Schöpfers, leuchten uns also vergebens, von allen Seiten überstrahlen sie uns mit ihrem Licht — und können uns aus sich doch nicht auf den rechten Weg führen! Gewiss erwecken sie einige Fünklein. Aber die sind schon erloschen, ehe sie stärkeren Schein geben könnten." (Calvin, Institutio I,5,14)
"Und wenn du ihn freilässt, sollst du ihn nicht mit leeren Händen ziehen lassen. Von deinen Schafen, von deiner Tenne und von deiner Kelter sollst du ihm etwas mitgeben. Von dem, womit der HERR, dein Gott, dich gesegnet hat, davon sollst du ihm etwas geben, 15 und du sollst daran denken, dass du Sklave warst im Land Ägypten und dass der HERR, dein Gott, dich befreit hat. Darum gebe ich dir heute dieses Gebot. 16 Sagt er aber zu dir: Ich will nicht weggehen von dir!, weil er dich und dein Haus liebt, weil es ihm gut geht bei dir, 17 dann nimm den Pfriem und stosse ihn durch sein Ohr in die Tür, so wird er für immer dein Sklave sein." (5. Buch Mose, 15,13-17a)