Psalm
Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen
1. Preist Gott in Versen und Gedichten! / Wohl allen, die sich nach ihm richten, / die sich, wenn er gebietet, freuen, / statt seinen guten Weg zu scheuen. / Der HERR trägt ihnen Glück entgegen, / und ihren Kindern blüht der Segen.
2. Sie werden Heim und Nahrung haben, / mit vielen Gästen sich zu laben. / Wer wird sie schänden, wer vertreiben? / Gerechtigkeit muss ewig bleiben. / Hell dringt ein Licht in ihre Nächte: / der Wahre, Gütige, Gerechte.
3. Glücklich, die leihen und nicht fragen, / ob ihre Gelder Zinsen tragen, / und denen Recht in ihren Dingen / mehr gilt als sicheres Gelingen. / Am graden Sinn und Tun gemessen / bleibt der Gerechte unvergessen.
4. Er fürchtet keine schlimme Kunde, / sein Herz lebt auf an Gottes Munde. / Wo Angst und Missgunst um sich greifen, / muss er sich nicht auf Macht versteifen. / Er traut dem HERRN und wird es sehen, / dass die Bedränger untergehen.
5. In Not weiß er sich zu erbarmen. / Er sät und erntet für die Armen / und wird doch groß und bleibt in Ehren, / trotz allen, die es ihm verwehren. / Niemand darf ihm den Weg vertreten. / Preist Gott in allen Alphabeten! / Melodie: Genf 1562 / Text: Jürgen Henkys 1993
Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
1. Preis sei dem HERRN! Ihm Lob zu singen, / Anbetung unserm Gott zu bringen, / ist köstlich, lieblich, schön, erquicket, / da er in Huld herniederblicket. / Er lässt uns seine Größe schauen, / er kommt, Jerusalem zu bauen, / und die in der Verbannung waren, / die bringt er heim nach siebzig Jahren.
2. Gott heilet die zerbrochnen Herzen, / und stillt barmherzig ihre Schmerzen. / Er macht durch unsre tiefsten Leiden / uns fähig für die höchsten Freuden. / Er rief den Sternen, und sie kamen, / er zählt und nannte sie mit Namen, / weist jedem seinen Ort zu stehen / und seine eigne Bahn zu gehen.
3. Ja, unser HERR ist groß und prächtig, / er schuf und er gebietet mächtig. / Nur sein Verstand kennt seine Stärke, / umfasset alle seine Werke. / Er tröstet, stärket die Gebückten / und hebt empor die Unterdrückten, / vergilt den Unterdrückern wieder / und stößt sie in den Staub danieder.
4. Singt, singt dem HERRN, ihr Wechselchöre, / tönt, Harfen, unserm Gott zur Ehre, / der uns mit seiner Güt erfüllet. / Seht, wenn er sich in Wolken hüllet, / bereitet er uns seinen Segen / und gibt der Erde milden Regen. / Da stehet Feld und Wald erquicket / und Berg und Tal mit Gras geschmücket.
5. Singt ihm, der, was er schuf, auch liebet / und jedem Tier sein Futter gibet. / Er schaut, ob wir auch Mangel haben, / und hört das Rufen junger Raben. / Der HERR bedarf nicht deiner Werke, / nicht Menschenkraft, nicht Rosses Stärke. / Erfreuen wir uns an dem allen, / Gott hat daran kein Wohlgefallen.
6. Der HERR hat an uns Wohlgefallen, / die hier auf seinen Wegen wallen. / Er will mit Lust auf alle schauen, / die fest auf seine Güte trauen. / Dein HERR ist gütig, mächtig, weise, / Jerusalem, bet an und preise, / komm, Zion, deinen Gott zu loben, / sein Ruhm werd ewig hoch erhoben.
7. Er ist’s, der dich vom Feind erlöste, / macht deiner Tore Riegel feste, / der deine Kinder drinnen segnet, / dir huldreich rings umher begegnet, / der deinen Grenzen schaffet Friede, / der nie wird seines Wohltuns müde, / der dir den besten Segen gibet / und täglich zeigt, dass er dich liebet.
8. Sendt er sein Wort herab auf Erden, / wie schnell muss es vollzogen werden! / Er ruft den Winter, seht ihn eilen, / uns seine Gaben mitzuteilen. / Er bringt den Schnee wie Flocken Wolle, / dass er die Erde wärmen solle. / Er ist’s, der unser Aug erfreuet, / wenn er den Reif wie Asche streuet.
9. Er gibt sein Wort, Gesetz und Rechte / nur, Israel, dir, seinem Knechte. / Zu dieser Ehr und Gottes Freuden / erhob er noch kein Volk der Heiden. / Er ließ sie alle irre gehen, / doch Jakob wollt er hoch erhöhen. / Anbetung, Lob sag seinem Namen, / du Gottesvolk, sag Amen, Amen. / Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. Singt Halleluja, singt dem HERRN! / Anbeter Gottes, lobt ihn gern. / Lasst seines Namens Ruhm verbreiten! / Es werde Ruhm und Dank und Macht / dem Unvergleichlichen gebracht / in Ewigkeit der Ewigkeiten.
2. Die Sonn erweck den Lobgesang / vom Aufgang bis zum Niedergang, / ihn, ihn, den Herrlichen zu loben, / denn seine Kraft und Herrlichkeit / ist über alle Völker weit / und alle Himmel hoch erhoben.
3. Wo ist ein Reich wie Gottes Reich? / Und wer ist unserm Gotte gleich? / Wer wohnt wie er in lichter Höhe? / Wer übersieht des Himmels Heer? / Wer schaut hinab ins tiefste Meer? / Wer, der auf Erden alles sehe?
4. Er ist’s, der Armen hilft in Not, / Bedrängte rettet aus dem Tod, / dass jedermann sein Lob vermehre. / Er macht sie oft in seinem Reich / den Fürsten seines Volkes gleich / an Weisheit, Schätzen, Macht und Ehre. / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. Warum, o Gott, willst du in Ewigkeit / dein Volk verstoßen, deiner Schafe Herde / durch deinen Zorn vertilgen von der Erde? / Warum verwirfst du uns für alle Zeit?
2. Gedenke doch, wie du seit Urzeit schon / dein Volk erlöst, dein Erbteil dir erkoren, / wie Treue du und Huld ihm zugeschworen / und Zion wähltest, deiner Gnade Thron.
3. Erhebe dich, Schau das Zerstören an. / Sieh, wie der Feind dein Heiligtum verwüstet. / Hör, wie er sich mit Stolz und Hochmut brüstet / und rühmt, was seines Armes Macht getan.
4. Wir gehn einher in tiefer Finsternis. / Dein Wort ist fern, die Weisung bleibt verborgen / und kein Prophet verkündet uns den Morgen. / Im Dunkel wandeln wir und ungewiss.
5. Ach Gott, wie lange soll der Feind dich schmähn? / Wie lange soll der Widersacher toben? / Wann endlich zeigst du deine Macht von oben / und lässt uns deiner Rechten Stärke sehn?
6. Von alters her bist König du allein, / vollbringst die Taten deines Heils auf Erden. / Selbst Meereswut muss stille vor dir werden, / der Tiefe Macht dir unterworfen sein.
7. Dein ist der Tag, dein ist die Nacht dazu, / du rufst dem Licht und lässt die Sonne glänzen, / du stellest fest der Erde weite Grenzen, / den Sommer wie den Winter machest du.
8. Du bist ein Gott, der Bund und Treue hält. / Gewalttat reckt ihr Haupt in allen Landen. / Führ deine Unterdrückten aus den Banden / und schaffe Recht den Armen in der Welt!
9. Wie lange währt’s, wann kommst du zum Gericht? / Auf, führe deinen Streit, o Gott der Götter! / Sei unser Helfer, sei du unser Retter, / sei unser Heil. O HERR, vergiss uns nicht. / Melodie: Genf 1562 / Text: Str. 1-6, 8, 9: Alfred Rauhaus 1990, Str. 7: Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. I waited and I waited for the LORD. / Then from the pit He lifted me, / From clay and mire He set me free: / The LORD bent down to me; my cry He heard. / Upon a rock He brought me; / I sing the song He taught me, / A ne song to His laud. / No many shall come near / To see it and to fear, / And put their trust in God. /
2. Blest is the man who makes the LORD his trust, / Who does not turn to men of pride, / To those who in false gods confide, / But clings to Him, our God so great and just. / Thy mighty deeds so wondrous / And all Thy thoughts toward us / Thou, LORD, hast multiplied. / None can with Thee compare, / Nor all Thy works declare, / Nor count them, though he tried. /
3. No sacrifice didst Thou, O LORD, require; / Thou gavest me an open ear. / Then I said, “Lo, I now appear; / To do Thy will, O God, is my desire. / Take Thou my life and mould it. / I come, the book foretold it; / ‘Tis written in its roll. / Thy will is my delight; / I cherish day and night / Thy law in heart and soul.” / W. van der Kamp, 1972; rev.
Genevan Psalter
1. Der HERR ist groß und hoch gerühmt, / man bet ihn an, wie sich’s geziemt. / Seht unsers Gottes Stadt erhöhet, / wie hoch sein heilger Berg da stehet. / Zion ist sein Eigentum, / ein erhabner Ort, der Ruhm / und des Landes Freud und Wonne, / ja, der ganzen Erde Sonne, / da hier unser König thronet, / seit der HERR bei Menschen wohnet.
2. In den Palästen zeigt sich Gott / als eine feste Burg in Not. / Man sieht das Volk ganz ruhig sitzen, / ihr König selber wird sie schützen. / Könige mit stolzem Zug, / Heere mit dem schnellsten Flug / wollten unsre Stadt verderben, / Beute sich und Ruhm erwerben. / Ruhig sahen wir sie ziehen, / stehen, staunen, zagen, fliehen.
3. Angst überfiel der Feinde Heer. / Sie zitterten, erschraken sehr. / Dein Wort ließ einen Sturmwind wehen / und ihre Flotte untergehen. / Da wir dann mit Augen sahn, / was man uns schon kundgetan: / Feindes Macht und Wut und Schelten / ist ein Nichts dem Herrn der Welten. / Es besteht trotz alles Spottes / diese Wohnung unsers Gottes.
4. Vernehmt es, Kind und Kindeskind, / wie groß die Taten Gottes sind, / die er dem Land und Volk bewiesen. / Nur er allein werd hoch gepriesen. / Seht, wie herrlich groß ist Gott! / Und der Gott ist unser Gott, / der für uns sein Heil bereitet, / der von Jugend auf uns leitet, / über Tod und Grab regieret / und uns zur Vollendung führet. / Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. Dankt, dankt dem HERRN und ehret, / rühmt seine Freundlichkeit, / denn seine Güte währet / jetzt und in Ewigkeit. / So sing, du Volk des HERRN, / das er vom Feind erlöste. / Im Leid blieb er nicht fern, / er kam, dass er dich tröste.
2. Die durch die Wüsten irrten, / wo sich kein Weg mehr fand, / die Durst und Hunger spürten / im ungebahnten Land / und schrien zu ihrem Gott: / »HERR, hilf uns, wir vergehen!«, / die ließ er in der Not / sein Wunderwirken sehen.
3. So sättigt er die Armen, / die Durst und Hunger drückt. / Er ist’s, der mit Erbarmen / die matte Seel erquickt, / der Brot die Fülle gibt, / der kann und will gern geben. / Weil er das Leben liebt, / schenkt er den Toten Leben.
4. Er führt in Dunkelheiten / sein Volk auf sicherm Pfad. / Er will sie selber leiten / zur lang gesuchten Stadt. / Lass sie mit Lobgesang / hoch seine Güt erheben, / vor aller Welt ihm Dank / für seine Wunder geben!
5. Sie, die in Fesseln saßen, / wo Todesschatten naht, / weil sie den HERRN vergaßen, / verwarfen seinen Rat, / erfuhren in der Not, / dass Elend folgt auf Sünden / und dass in Not und Tod / kein Helfer sei zu finden.
6. Doch wenn zu ihm sie flehten: / »Ach, HERR, erbarme dich!«, / dann hörte er ihr Beten, / und er erbarmte sich. / Aus tiefer Dunkelheit, / aus Angst und Finsternissen / hat sie ihr Gott befreit / und aller Not entrissen.
7. Will Gott in Freiheit führen, / er nur zum Kerker spricht, / dann springen auf die Türen, / der schwerste Riegel bricht. / Lasst euren Lobgesang / hoch seine Güt erheben, / vor aller Welt ihm Dank / für seine Wunder geben.
8. Die erst in Stolz und Sünden / ihr Leben hingebracht / und dann mit Schmerzen finden, / wie elend Sünde macht, / sie ekelt nun der Wein, / den sie mit Freuden tranken, / da sie, gebeugt von Pein, / zur Todespforte wanken.
9. Der HERR vernimmt ihr Schreien: / »Erbarme dich, o Gott! / Nur du kannst Schuld verzeihen. / Errette uns vom Tod!« / Er sendet aus sein Wort, / lässt sie vom Tod genesen. / Selbst aus der Hölle Ort / kann seine Macht erlösen.
10. Wer bringt, erlöst von Leiden, / nicht gern sein Opfer dar, / verkündet nicht mit Freuden / den, der sein Retter war? / Lasst sie mit Lobgesang / hoch seine Güt erheben, / vor aller Welt ihm Dank / für seine Wunder geben.
11. Die auf das Meer sich wagen, / die große Wasserflut, / Gefahr und Not ertragen, / zu mehren Hab und Gut, / sie schauen Gottes Macht / und seine Wunderwerke. / Der Abgrund und die Nacht / bezeugen seine Stärke.
12. Er spricht zu seinen Stürmen, / gleich sind sie da und wehn, / dass sich die Wogen türmen / und wolkenhoch erhöhn. / Das Schiff steigt himmelwärts, / sinkt in den Abgrund nieder. / So sinkt in Angst ihr Herz, / doch hebt es sich nicht wieder.
13. Der HERR erhört ihr Weinen, / er ist ja gut und treu, / und ehe sie es meinen, / ist alle Not vorbei. / Wenn er den Wind bedroht, / sind Meer und Wogen stille. / Denn über Sturm und Tod / gebietet, HERR, dein Wille.
14. Gerettet Volk, erscheine / vor Gott im Heiligtum; / preis ihn in der Gemeine, / bring ihm vor Fürsten Ruhm! / Lass deinen Lobgesang / hoch seinen Ruhm erheben, / vor aller Welt ihm Dank / für seine Wunder geben!
15. Willst du die Weisheit ehren, / so steh bedachtsam still / und sieh, was Gott dich lehren, / wie er dich bilden will! / Gib du verständig acht / auf ihn in seinen Werken, / dann wird die Güt und Macht / in deinem Gott dich stärken. / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Str. 1, 3-5, 7, 10, 12, 14, 15: nach Matthias Jorissen 1793, Str. 2, 6, 8, 9, 11, 13: Alfred Rauhaus 1992
Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
1. O LORD my God, Thou searchest me; / My heart and mind are known to Thee! / No things are hidden from Thine eyes / When I sit down and when I rise, / And from afar Thou art discerning / My thoughts and hopes, my secret yearning.
2. Thou knowest all and Thou dost trace / My journey and my resting-place. / The ways I go are clear to Thee, / And all my doings Thou dost see. / My tongue, though silent, is revealing / The inmost thoughts I am concealing.
3. Thou art before me and behind / And Thou hast probed my heart and mind; / Upon me Thou hast laid Thy hand. / O LORD, how could I understand / Thy wondrous knowledge or explain it, / So high that I cannot attain it! / W. van der Kamp, 1972
Genevan Psalter
1. Ja, Israel hat dennoch Gott / zum Trost in aller seiner Not. / O, Gott ist gut den reinen Herzen, / ein Licht in Nacht, ein Trost in Schmerzen, / und doch war ich geglitten fast, / gestrauchelt unter meiner Last, / dass ich mich schon dem Falle nah / und meinen Glauben wanken sah.
2. Ich war empört und sah mit Neid / der Stolzen Pracht und Herrlichkeit, / die immerfort in Sünden leben / und immer höher sich erheben. / Nichts hemmet ihren freien Lauf, / selbst Gottes Wort hält sie nicht auf. / Sie tun, was ihnen dünket recht, / und ihre Kraft bleibt ungeschwächt.
3. Es spricht ihr Mund in hohem Ton, / als käm’s herab vom Himmelsthron. / Was ihre Zunge sagt auf Erden, / soll gelten und befolget werden. / Und selbst mein Volk, das Gott verehrt, / läuft ihnen nach und wird betört, / kehrt sich von Gott und sucht Genuss / in der Gottlosen Überfluss.
4. Wie groß ist der Versuchung Macht! / Fast hätt ich auch wie sie gedacht / und so verurteilt und betrübet, / die Gott als seine Kinder liebet. / So sann ich nach und suchte Licht, / ich suchte, aber fand es nicht, / der Zweifel warf mich hin und her, / das Rätsel blieb, es war zu schwer.
5. Doch als ins Heiligtum ich trat / und Gott im Licht und Klarheit bat, / da sah ich staunend, dass sich wendet / der Frevler Glück und plötzlich endet. / Denn ihre Herrlichkeit ist Schaum / und geht vorüber wie ein Traum. / Sind sie gleich Götzen, du, o Gott, / machst sie bald zu der Leute Spott.
6. HERR, nun häng ich an dir allein, / ja, ich will immer bei dir sein. / Du lässest meinen Fuß nie gleiten, / greifst meine Rechte, mich zu leiten, / nach deinem, nicht nach meinem Rat. / Du kommst und nimmst früh oder spat, / bin ich bewährt durch Kreuz und Leid, / mich auf in deine Herrlichkeit.
7. Wie gäb der ganze Himmel mir / Befriedigung, HERR, außer dir? / Kann ich durch alles Gut auf Erden / auch ohne dich gesättigt werden? / Verschmachtet Leib und Seel in mir, / so hab ich Speis und Trank an dir. / Gott, meines Herzens Trost und Teil, / du bist in Ewigkeit mein Heil.
8. Weh dem, der dir die Treue bricht! / Seht, er entgeht nicht dem Gericht, / der einst versprach, nur dir zu leben, / und hat den Götzen sich ergeben. / Gott nah zu bleiben allezeit / ist meine hohe Seligkeit. / Vertrau ich dir, so kann ich ruhn. / O HERR, einst preis ich all dein Tun! / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. Wie der Hirsch bei schwülem Wetter / schmachtend nach der Quelle schreit, / also schreit zu dir, mein Retter, / meine Seel in Druck und Leid. / Ja, nach Gott nur dürstet mich; / Lebensquell, wo find ich dich? / O wann werd ich vor dir stehen / und dein herrlich Antlitz sehen?
2. Tränen sind bei Nacht und Tage / meine Speise, da der Spott / tief mich kränket mit der Frage: / »Wo ist nun in Not dein Gott?« / HERR, ich leide, weil ich seh, / dass ich nicht wie früher geh / unter Dank und Jubelchören, / dich in Zion zu verehren.
3. Seele, wie so sehr betrübet, / wie ist dir in mir so bang? / Harr auf Gott, der jetzt dich übet, / harr auf ihn, es währt nicht lang, / dann entspringt aus Druck und Leid / Freud und große Herrlichkeit. / Ich will meinen Heiland loben, / ewig werd mein Gott erhoben!
4. Wenn ich merk auf Gottes Güte, / die er jeden Tag mir zeigt, / das erhebet mein Gemüte, / unter meiner Last gebeugt. / Oft besing ich in der Nacht / seine Liebe, seine Macht, / und ich bete nicht vergebens / zu dem Gotte meines Lebens.
5. O mein Gott, mein Fels, wie lange / willst du denn vergessen mich? / Macht mir doch mein Feind so bange, / und voll Leid und Schmerz bin ich. / Mir bereitet’s Qual und Pein, / wenn die Spötter täglich schrein: / Wo ist Gott, auf den du bautest, / dem du allezeit vertrautest?
6. Seele, wie so sehr betrübet, / wie ist dir in mir so bang? / Harr auf Gott, der jetzt dich übet, / harr auf ihn, es währt nicht lang, / dann entspringt aus Druck und Leid / Freud und große Herrlichkeit. / Ich will meinen Heiland loben, / ewig werd mein Gott erhoben! / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793 / Satz: nach Johann Crüger 1658
Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin