Psalm

Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen

Wöchentlich werden hier alte und neue Psalm Melodien zum Hören und Mitsingen bereitgestellt. In diesem Jahr sind hier die Kommentare von Dr. Alfred Rauhaus zum Psalm der Woche zu lesen. Zwischen 1995 und 2005 wurden sie im "Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden" veröffentlicht. Wir danken Herrn Dr. Rauhaus für die Zustimmung zur Veröffentlichung..

Psalm 79

1. Ach HERR, dein Land! Zugrunde hat gerichtet  / der Feinde Wut dein Erbteil und vernichtet.  / Entweihet steht dein Haus, dein Dienst zerstöret,  / Jerusalem ist ganz in Schutt verkehret.  / Von deinen Priestern, HERR,  / blieb uns kein einzger mehr.  / Das Schwert kam, sie zu morden,  / sie fielen in den Staub  / und sind der Tiere Raub,  / der Vögel Fraß geworden.

2. HERR, siehe doch, wie toben unsre Hasser,  / es strömet unser Blut dahin wie Wasser.  / Da liegen nun, die sie ermordet haben,  / der Freund darf nicht einmal den Freund begraben.  / Und wie zermalmt, o Gott,  / uns unsrer Nachbarn Spott.  / Sie sehen uns in Nöten  / und gehen nicht davon,  / bis sie mit Spott und Hohn  / noch tiefer uns zertreten.

3. Wie lange soll dein Feuereifer währen?  / HERR, soll die Glut uns alle noch verzehren?  / Gieß deinen Zorn auf die, die dich verkennen,  / auf Völker, die nie deinen Namen nennen,  / die frech erheben sich,  / du Heilger, wider dich.  / Sei wider sie gerüstet,  / sie plündern Jakob aus,  / ihr Arm hat Hof und Haus  / im ganzen Land verwüstet.

4. Gedenke nicht, HERR, unsrer vor’gen Sünden,  / lass bald dein Volk, Erbarmer, Gnade finden!  / Wir sind erschöpft, komm, stärke du uns wieder,  / du, unser Gott und Heiland, schau hernieder  / und eile du herbei,  / mach uns vom Feinde frei,  / komm, unsre Not zu stillen!  / Vergib nach deiner Gnad  / uns unsre Missetat  / um deines Namens willen. 

5. Wirst du die Ehre deines Namens retten,  / befreist du uns Gefangne aus den Ketten,  / so hat dein Volk, die Herde deiner Weide,  / an dir, dem guten Hirten, wieder Freude.  / Wir wollen deinen Ruhm  / in deinem Heiligtum  / frohlockend hoch erheben,  / erlöst und dir geweiht  / nun und in Ewigkeit  / dir Lob und Ehre geben.  / Melodie: 1543 / Genf 1551  / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 111

1. Jauchzt Halleluja, lobt den HERRN!  / Mein ganzes Herz will froh und gern  / ihm würdig Preis und Ehre geben.  / Ich will in seinem Heiligtum  / im Rat der Frommen seinen Ruhm  / aus allen Kräften hoch erheben. 

2. Die Werke Gottes sind sehr groß.  / Wer je die Seligkeit genoss,  / Gott selbst in seinem Werk zu sehen,  / spricht: All sein Tun ist Majestät  / und Herrlichkeit, aufs höchst erhöht,  / ja, ewig wird sein Recht bestehen. 

3. Ein Denkmal seiner Wunder gibt  / er selber, der uns ewig liebt.  / Wie gnädig zeigt er sich uns Armen!  / Er speiset liebreich, wer ihn ehrt,  / nach seinem Bund, der ewig währt,  / wird er sich unser stets erbarmen.

4. Er selbst zeigt seinem Volke an  / die Taten, die sein Arm getan,  / dass er der Heiden Erb ihm schenke.  / Wir sehn, dass er gerecht und treu  / in jedem Werk und Wege sei  / und unsre schwachen Tritte lenke.

5. Was Gott gesagt, steht ewig fest,  / von seinem Bunde er nicht lässt.  / Das sieht und rühmet Jakobs Same.  / Erlösung sendet uns der HERR,  / was er verheißt, erfüllet er:  / Ja, hoch und heilig ist sein Name.

6. Drum soll die Furcht des HERRN allein  / bei uns der Weisheit Anfang sein.  / Sie wird uns zum Verständnis führen,  / sie macht uns selig und beglückt,  / für Erd und Himmel uns geschickt,  / und wird mit ewgem Schmuck uns zieren.  / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1548  / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
Psalm 54

1. Hilf mir, mein Gott in dunkler Nacht,  / gib mir durch deinen Namen Leben,  / du kannst es auch im Tode geben:  / Verschaff mir Recht durch deine Macht!  / Ich wende mich in Not zu dir  / und will auf dich alleine sehen,  / hör mein Gebet, vernimm mein Flehen  / und wende dich, mein Gott, zu mir.

2. Die Stolzen wüten wider mich  / und stehen mir nach meiner Seele,  / als ob ihr Anschlag jetzt nicht fehle,  / und denken nicht, mein Gott, an dich.  / Doch siehe, Gott steht mir noch bei,  / ich lasse ihn nur ruhig walten.  / Der HERR wird meine Seel erhalten,  / ich trau auf ihn, denn er ist treu.

3. Wende das Unheil im Gericht,  / der Bosheit Stimme bring zum Schweigen.  / Mit Macht wirst du den Feinden zeigen  / die Hilfe, die dein Wort verspricht.  / Dann bring ich mit erfreutem Mut  / dir Opfer dar, die dir gehören.  / HERR, deinen Namen will ich ehren,  / du machst mich frei und bist mir gut.  / Melodie: Genf 1562  / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 142

1. With all my voice to God I cry;  / I call upon the LORD Most High.  / Before His face my grief I show  / And tell my trouble and my woe.  /

2. To Thee I pour out my complaint,  / For I am weak, my spirit faint.  / When cares with gloom encompass me,  / The path I take is known to Thee.

3. They in my way have laid a snare.  / I look, but none sees my despair;  / I find no place of refuge near,  / No friend to whom my life is dear.

4. O LORD, my Savior, unto Thee,  / Without a hope besides, I flee;  / Thou art my shelter from the strife,  / My portion in the land of life.

5. Be Thou my help when troubles throng,  / For I am weak and foes are strong;  / Thy servant out of prison bring,  / And thankful praises I will sing.  

6. The righteous then shall gather round  / To share the blessings I have found,  / Their hearts made glad because they see  / How richly Thou hast dealt with me. Autor unbekannt


Genevan Psalter
Psalm 94

1. Erscheine, HERR, o Gott, erwache,  / erscheine bald und komm zur Rache!  / Erheb dich, Richter aller Welt,  / dass, wer sich dir entgegenstellt  / und stolz dein heilges Recht verschmäht,  / die Frucht empfängt, die er gesät.

2. Wie lange, HERR, wie lange werden  / die Frevler glücklich sein auf Erden?  / Sie rühmen stolz sich ihrer Pracht  / und prahlen frech mit ihrer Macht.  / Die Schwachen würgen sie zu Tod  / und bringen um dein Volk, o Gott!

3. Die Witwe kann kein Recht bekommen,  / ihr Hab und Gut wird weggenommen.  / Der Fremdling, der im Lande wohnt,  / ist schutzlos und wird nicht verschont.  / Die Waisen müssen hungrig stehn  / und ohne Brot zugrundegehn.

4. HERR, höre, wie die Stolzen schmähen:  / Gott merkt ja nicht, was wir begehen!  / Wir leben, wie es uns gefällt,  / und lenken selbst den Lauf der Welt.  / Wir lenken ihn nach unserm Sinn  / und sind gewiss: Gott schaut nicht hin! 

5. Ihr Toren, lasst euch doch belehren!  / Wie sollte Gott nicht selber hören,  / er, der durch seinen Schöpferruf  / das Ohr geweckt, das Auge schuf,  / und stellte sehend uns ins Licht,  / meint ihr, der sehe selber nicht?

6. Gott hat sein Recht euch kundgegeben  / und lehrte euch den Weg zum Leben.  / Er zieht die Völker ins Gericht  / und stellt sie vor sein Angesicht.  / Bei ihm ist aller Menschen Plan  / ein bloßer Hauch, ein leerer Wahn.

7. Wie glücklich ist der Mensch zu preisen,  / der sich von dir lässt unterweisen,  / den dein Gesetz, dein Recht erzieht,  / ein Mensch, HERR, den das Unheil flieht  / und der in deinem Frieden lebt,  / bis man das Grab dem Frevler gräbt.

8. Der HERR wird stets sein Volk bewahren  / und lässt sein Eigentum nicht fahren.  / Wer Gottes Recht von Herzen liebt  / und in Gerechtigkeit sich übt,  / dem wird Gerechtigkeit zuteil.  / Gott segnet ihn mit seinem Heil.

9. Wer hilft mir, vor der Macht der Bösen?  / Wer kann aus aller Not erlösen?  / Wärst du, mein Gott, jetzt nicht bei mir,  / ich fände keinen Helfer hier.  / Wenn ich dich nicht zur Seite hab,  / versinke ich in Nacht und Grab.

10. Schon dachte ich: Ich muss vergehen!  / Doch deine Huld ließ fest mich stehen.  / Mit Sorgen füllte sich mein Herz,  / ach, ich verging in meinem Schmerz.  / Da hast du meine Not erblickt  / und mich mit deinem Trost erquickt.

11. Ich fragte bang: Gott der Gerechten,  / bist du im Bunde mit den Schlechten?  / Wie kann der Feind in seiner Wut  / so machtvoll fordern, HERR, mein Blut?  / Du bist es, der das Recht erhält,  / und doch herrscht Unrecht in der Welt! 

12. Da wurde er in meinem Fragen  / zur Burg und Zuflucht meiner Klagen.  / Nun weiß ich und ich glaube fest,  / dass Gott die Welt nicht fallen lässt,  / dass, ob das Unrecht lang regiert,  / sein Recht am Ende triumphiert.  / Melodie: Genf 1562  / Text: Alfred Rauhaus 1991


Dick Sanderman
Psalm 31

1. Auf dich allein, auf dich nur traue  / ich, HERR, in meiner Not.  / Errette mich, mein Gott!  / Du bist der Fels, auf den ich baue.  / Zu dir hin lass mich fliehen,  / in deine Burg mich ziehen.  

2. Der Feind ist stark und will mein Ende,  / er überwältigt mich.  / HERR, so befehle ich  / nun meinen Geist in deine Hände!  / Du wirst von allem Bösen  / mich, treuer Gott, erlösen. 

3. Die Herren dieser Welt zu ehren  / wie andre, sei mir fern.  / Ich hoff nur auf den HERRN!  / Was ich erbat, der Not zu wehren,  / hat er mir stets gegeben  / und weiten Raum zum Leben. 

4. HERR, sei mir gnädig, ach, die Jahre  / gehn kummervoll dahin.  / Verdüstert ist mein Sinn.  / Mein Herz ist matt, zur Grube fahre  / ich kraftlos und mit Schmerzen  / und großer Angst im Herzen. 

5. Ach, meine Feinde sehn mich leiden  / und wünschen mir den Tod.  / So furchtbar ist die Not,  / dass, die mich kannten, nun mich meiden.  / Sie wenden sich und gehen,  / wenn sie mich kommen sehen.

6. Vergessen bin ich, bin wie einer,  / der längst gestorben ist  / und den man nicht vermisst.  / Bin ein zerbrochner Krug, und keiner  / erbarmt sich meiner Klagen  / in meinen Leidenstagen.

7. Die Leute flüstern schon im Stillen,  / ich seh ihr Mienenspiel.  / Mein Ende ist ihr Ziel.  / Ach eile, HERR, nach deinem Willen  / errette doch mich Armen!  / Ich trau auf dein Erbarmen.

8. In deinen Händen stehn die Zeiten,  / mein Leben, mein Geschick,  / die Freuden und das Glück.  / Lass über deinen Knecht sich breiten  / das Strahlen deines Lichtes,  / ja, deines Angesichtes. 

9. HERR, lass mich nicht zuschanden werden,  / ich ruf, erhöre mich.  / Mein Gott, ich bitte dich!  / Doch die sich gegen dich auf Erden  / mit Trotz und Lügen wenden,  / lässt du im Schweigen enden.

10. Wie reich ist deine Huld und Treue,  / die du, HERR, allezeit  / dem zeigst, der nach dir schreit.  / Du hast bewiesen sie aufs neue  / und mir dein Heil bereitet,  / zum Leben mich geleitet.

11. Ich dachte wohl in Angst und Schmerzen,  / dass ich verstoßen sei.  / Doch wisst: Der HERR ist treu!  / Drum liebt den HERRN! Liebt ihn von Herzen,  / getrost und ohne Sorgen.  / Ihr seid bei ihm geborgen.
Melodie: Genf 1551  / Text: Alfred Rauaus 1991


Dick Sanderman
Psalm 136

1. O give thanks unto the LORD,  / God of gods, with one accord,  / For His steadfast love is sure;  / It shall evermore endure.

2. Praise the mighty King of kings  / Who alone does wondrous things,  / For His steadfast love is sure;  / It shall evermore endure.

3. He by wisdom framed the skies,  / Made the earth from ocean rise,  / For His steadfast love is sure;  / It shall evermore endure. Text: Author Unknown, adapted G, VanDooren, 1961, 1972


Genevan Psalter
Psalm 105

1. Dank, dank dem HERRN, du, Jakobs Same,  / denn hoch und herrlich ist sein Name.  / Geht, kündigt allen Völkern an  / die Taten, die sein Arm getan.  / Singt, spielt und redet froh von ihm,  / dass alles seine Wunder rühm.

2. Sein Nam ist heilig, preist ihn, rühmet,  / freut euch des Namens, wie’s euch ziemet.  / Gott, der euch sich zum Volke schafft,  / ist euer Leben, Licht und Kraft.  / Wer je nach dem Erbarmer fragt,  / des Herz sei froh und unverzagt.

3. Fragt nach dem HERRN und seiner Stärke,  / der HERR ist groß in seinem Werke.  / Sucht doch sein freundlich Angesicht:  / Den, der ihn sucht, verlässt er nicht.  / Denkt an die Wunder, die er tat,  / und was sein Mund versprochen hat.

4. Er will stets seines Bunds gedenken,  / nie wird er seine Treue kränken.  / An tausend nach uns immerfort  / erfüllt er sein Verheißungswort.  / Der Bund, der Abrams Hoffnung war,  / steht jetzt noch da unwandelbar.

5. O seht, wie Gott sein Volk regieret,  / aus Angst und Not zur Ruhe führet.  / Er hilft, damit man immerdar  / sein Recht und sein Gesetz bewahr.  / Ja, wer ihn kennet, dient ihm gern.  / Gelobet sei der Nam des HERRN!  / Melodie: Genf 1562  / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 44

1. O Gott, von unsern Vätern hörten  / wir einst erzählt, als sie uns lehrten,  / welch große Taten du getan  / vorzeiten, ja von Urzeit an.  / Du pflanzest Israel ins Land,  / gabst eine Heimstatt ihm auf Erden.  / Die Völker flohn vor deiner Hand,  / sie mussten ganz zuschanden werden.

2. Denn nicht durch ihres Armes Stärke  / vollbrachten sie so große Werke,  / nicht ihres Schwertes große Macht  / hat sie ins Land hineingebracht.  / Die eigne Kraft erlangt es nicht.  / Durch deinen Arm, dein Wohlgefallen,  / durch deines Angesichtes Licht  / ist ihnen alles zugefallen.

3. Du nur kannst Jakob Hilf verleihen,  / mein Gott und König, und befreien.  / So rühmen wir dich allezeit  / und deines Namens Herrlichkeit.  / Warum verlässt du uns in Not,  / dass wir im Streit zuschanden werden,  / verkaufst für nichts dein Volk dem Tod,  / machst uns zum Spott ringsum auf Erden?

4. Nie haben wir den Bund verlassen,  / so dass der HERR uns müsste hassen.  / Wann hoben wir zum fremden Gott  / die Hände je in unsrer Not?  / Er kennt ja unsres Herzens Grund,  / Verborgnes selbst kann er erhellen,  / weiß jedes Wort in unserm Mund,  / vermag uns in sein Licht zu stellen.

5. Ach sieh, wie täglich unser Leben  / vom Feind wird in den Tod gegeben.  / Um deinetwillen werden wir  / geschlachtet wie die Schafe hier.  / Erwache, HERR, o werde wach!  / Verbirg dein Angesicht nicht länger,  / sieh unser Elend, unsre Schmach  / und rette uns vor dem Bedränger! 

6. HERR, mach dich auf und hilf uns Armen,  / errette uns durch dein Erbarmen!  / Am Boden liegen wir im Staub,  / schon nimmt der Tod uns sich zum Raub.  / Steh auf, du Helfer in der Not,  / erheb dich, unser Weh zu stillen!  / Ist Gnade doch bei dir, o Gott.  / Rett uns um deiner Gnade willen!  / Melodie: Genf 1551  / Text: Alfred Rauhaus 1990


Dick Sanderman
Psalm 109

1. O be not silent, heed and hear me;  / God of my praise, art Thou not near me?  / For wicked mouths, Thy word defying,  / Frame with their tongues deceit and lying.  / Though not deserving ill or threat,  / I am with words of hate beset.  /

2. They rave and without cause abuse me  / And in return for love accuse me.  / I pray for those who have abhorred me;  / With evil they for good reward me.  / LORD, Thou dost see it from above;  / With hatred they repay my love.  /

3. Appoint a wicked man to seize him.  / Let his accuser not release him;  / To him be guilt and blame awarded.  / His prayers be all as sin regarded!  / His days be few, his life distressed,  / His goods by other men possessed.  / Text: W. van der Kamp, 1972; rev.


Genevan Psalter
<< < 241 - 250 (413) > >>