Gebet
Tagesaktuelles Gebet
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Unser Vater im Himmel. Danke für diesen Bilderbuchsommer. Eigentlich so einer, nach dem wir uns früher mal gesehnt hatten. Freibadwetter, wogende Ähren im Sommerwind, Wellen, die am Sandstrand ausrollen, der Geruch von Sonnencreme, vom Tau benetzte Gläser, in denen kühles Getränk serviert wird, plaudernd und sinnierend der untergehenden Sonne nachschauen.
Du hast deine Schöpfung mit so viel Schönheit gesegnet.
Gleichzeitig drängt Brandgeruch in den Vordergrund. Im Grunewald und in Brandenburg brennen jetzt auch die Wälder, nicht mehr nur in Griechenland. Die Angst geht um, vor einem kalten Winter ohne ausreichend Brennstoff für die Heizung, der Boden, aus dem Nahrung wachsen soll, ist viel zu trocken, Trinkwasser wird knapp, kein Ende des Kriegs in Sicht, Säbelrasseln und Machtkampf aller Orten.
Wir wollen den Ängsten trotzig ins Gesicht schauen. Du bist doch der Herr über Mächte und Gewalten. Unsere Zeit steht in deinen Händen und Du meinst es gut mit uns. Nimm uns an deine Hand und führe uns auf die Wege, die in die Freiheit führen. Nimm uns an deine Hand und leite uns an heilsam zu handeln.
Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Großer, ewigreicher Gott, / zu Dir kommen wir mit unserer Armut, / an Liebe / an Hoffnung / an Glauben – / und bitten Dich: / schenk uns aus Deiner Fülle.
Barmherziger Gott, voller Gnade und Wahrheit bist Du. / Und wir kommen zu Dir / mit unserer Hartherzigkeit / mit unsere Angst, / unseren Lebenslügen – / und bitten um Deinen Geist, / der all diese bösen Gespenster vertreibt.
Liebender Vater von uns allen, / zu Dir kommen wir mit / unserem kleinen Glück / mit unseren Kindern / mit dem Wunder der Liebe, / die wir schenken und empfangen – / und danken Dir für diese guten Gaben.
Komm Du mit Deinem heiligen Geist nun zu uns. / Segne diese Stunde, / in der wir Dir stille halten / und pflanze Dein Wort in unser Herz, / dass es Frucht bringt / zu Deiner Ehre / und uns allen zum Wohl. / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
John Bunyan (1628-1688)
Du Gott aller Menschen – Verschieden hast du uns geschaffen. Und jede und jeder von uns hat seinen eigenen Platz in deiner Welt. / Wir wollen unsere Verschiedenheit akzeptieren. Wir wollen einander wertschätzen. Wir wollen – so viel wie möglich – gemeinsam tun. Gib uns dazu deinen Segen. / Du Gott aller Menschen – Füreinander hast du uns geschaffen. Und jede und jeder von uns braucht auch die anderen. / Wir wollen geduldig miteinander sein. Wir wollen Konflikte friedfertig lösen. Wir wollen niemand alleine lassen. Gib uns dazu deinen Segen. / Du Gott aller Menschen – Zerbrechlich hast du uns geschaffen. Wir können nicht alles leisten, was wir uns vornehmen. Wir fürchten uns vor vielem, was uns die Zukunft vielleicht bringt. Wir sind schwach im Glauben, Hoffen und Lieben. Komm zu uns mit deinem Segen. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Zahlung ist für jedermann / Vor dem Vater schon gethan; / Niemands Fesseln sind so schwer, / Dem nicht loszuhelfen wär’.
Liederschatz 1635,2
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / so vieles, wofür wir Dir danken. / Und so vieles, weshalb wir zu Dir seufzen. / So schön, Postkarten mit Urlaubsgrüßen zu erhalten. / Und mit den deutschen Fußball-Frauen mitzufiebern. / Und ein Open-Air-Konzert zu besuchen. / Die Ferien sind schön. / Und abends im Gartenlokal sitzen. / Und gute Freunde haben. / Und seine Meinung sagen dürfen ohne Angst. / Danke für das alles. / Und wie schrecklich, dass der Krieg in der Ukraine weitergeht, / dass China zeigt, wie brutal es sich als Großmacht versteht, / dass die Wälder brennen und dem Wasser in den Flüssen der / Sauerstoff ausgeht. / Wir seufzen zu Dir um der Elenden willen und auch deshalb, / weil wir uns selbst als hilflos empfinden. / Uns bedrückt, wie wirklichkeitsfremd die Politik in Deutschland ist. / Wie sehr ein richtungsloses Hindurchlavieren alles bestimmt. / Wie sehr der Zusammenhalt der vielen verloren geht. / In der Schnelllebigkeit der Zeit kommt es uns so vor, dass wir unsere / Jahre zubringen wie ein Geschwätz. / Umso mehr lass uns stille sein vor Dir. / Du wirst beides nicht verwerfen: unseren Dank und unser Seufzen. / Und das lässt uns hoffen. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Jürgen Kaiser, Berlin
Du Gott Israels, / Herr der Welt, / durch deinen Sohn / hast du uns dein Haus geöffnet, / und weist uns ein / in deine Regeln des Zusammenlebens. / Aber es fällt uns oft schwer zu ertragen, / dass wir dich nicht für uns allein haben, / dass noch andere zu dir gehören / mit älteren Rechten, / dazu auch Menschen, / die ganz anders sind als wir, / und die uns mit ihrer Fremdheit verstören.
Wir stehen deiner Freundlichkeit oft im Weg, / schließen uns gegen andere ab / und stoßen sie mit unserem Gehabe / auch ungewollt manchmal vor den Kopf.
Gott, hilf, dass wir im Geist deiner Liebe / mit allen zusammenfinden, / die du zu dir eingeladen hast / mach unsere Gemeinschaft / offen und gastfrei für viele Neue. / Segne dein Weltenhaus mit Frieden.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Johannes Hus (1369-1415)
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Mitten
Im Gewühle stehe ich still
Schaue um mich
So viele Menschen Autos Velos Töffs
So viele Begegnungen möglich
So viel Einsamkeit
Und im Gewühle
Gott
Warte ich auf dich
Hoffe dass du da bist
Und wirkst
Mittendrin
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Liederschatz 1632,1
30. Juli 2022
Gott, wir fühlen uns gerade ganz seltsam. Das Leben läuft ganz normal. Der Sommer ist schön. Wir treffen viele Leute und genießen das Leben. Urlaub steht an oder wir sind gerade schon gut erholt.
Doch das Gefühl lässt uns nicht los und die Nachrichten sagen es auch: Es stehen uns schwierige Zeiten bevor.
Wie können wir uns darauf einstellen? Wie können wir uns vorbereiten? Gibt es Anlässe, Angst zu haben? Oder ist die Zuversicht zu behalten die bessere Lösung?
Gott, wir bitten dich um die nötige Besonnenheit. Aber auch um die nötige Aufmerksamkeit. Lass uns die Augen nicht vor den Problemen verschließen! Bewahre uns aber auch vor Panik!
Gib uns das richtige Maß! Auch für unsere Gefühle, die Ängste, den Optimismus. Und lass uns an die denken, die es jetzt schon und viel schlimmer trifft – die z.B. im Bombenhagel leben oder deren Leben gerade verdorrt oder verbrennt.
Lass uns Menschen begegnen, mit denen wir uns austauschen können! Schenk uns allen den Zusammenhalt und die Gedanken aneinander, dass wir uns nicht zerstreiten, sondern gemeinsam nach Lösungen suchen.
Das bitten wir dich, Gott, in diesen seltsamen Zeiten. Wir wollen uns bei dir aufgehoben fühlen. Du bist unsere Rettung und unser Ziel. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Jürgen Kaiser, Berlin
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Catherine McMillan, Schweiz
Georg Rieger, Nürnberg
Liederschatz 1569,3
23. Juli 2022
Schöpferischer Gott!
Die Erde brennt. / Was Du gut gemacht hast, / wird in Hitze und Hass / zerstört und verbrannt / durch die Gier und die Achtlosigkeit von Menschen. / Was Du gut gemacht hast, / wissen wir nicht gut zu erhalten.
So bewahre uns davor, / die Schuld bei Dir zu suchen / und schütze uns / vor Mutlosigkeit und Resignation. / Es ist an uns, / Unmenschlichkeit und Terror / beim Namen zu nennen / und unablässig den Frieden zu suchen. / Es ist an uns, / unser Leben zu erneuern / für mehr Gerechtigkeit in unserer Zeit / und über die Generationen hinweg.
Dafür hast Du uns Lebenskraft gegeben, / darin wirst Du uns immer neu stärken, / damit die brennenden Schmerzen gelindert werden / und gut erhalten bleiben kann, / was Du gut geschaffen hast. / Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Barmherziger Gott, / wechselvoll ist unser Leben, / unser Glück können wir nicht für immer festhalten, / der Schmerz reißt uns manchmal den Boden weg; / aber es gibt auch die Erfahrung von Trost und Hilfe, / von menschlicher Solidarität und Freundschaft / und von deiner Treue, Gott.
Lass uns das nicht vergessen, / damit wir nicht verzweifeln in schweren Zeiten / und damit wir nicht versäumen, anderen beizustehen / und ihnen von dir zu erzählen, / wenn sie darauf warten.
In Freude und unter Tränen vertrauen wir deiner Gegenwart / und hoffen auf deine heilsame Zukunft. / Herr, erbarme dich über uns. Amen.
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Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Jürgen Kaiser, Berlin