Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Georg Rieger, Nürnberg
Lebendiger Gott, / Du nimmst unserem Sorgen die Mutlosigkeit / und mischst in unsere Trauer Spuren der Hoffnung. // Du enttäuscht uns nicht. // Wir bitten Dich, / nimm uns hinein / in Deine neue Schöpfung, / in Dein Reich der Hoffnung. Amen.
Achim Detmers, Hannover
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
O laß dieses neue Jahr uns ein recht seliges Jahr werden, worinnen wir mögen erleuchtet werden mit dem Licht deiner inwendigen Herzenskenntnis, worinnen wir mögen entzündet werden in deiner reinen Gottesliebe und worinnen wir mögen ermuntert werden, dir, unserem teuersten Heilande, nachzufolgen auf dem schmalen Pfade der Verleugnung unser selbst und aller Dinge.
Gerhard Tersteegen (1697-1769)
Du hast schon viele Hauptstädte brennen sehen: / das brennende Rom unter Nero / den brennenden Reichstag unter Hitler / und nun das Kapitol unter Trump. //
Ja, lehn’ Dich nur zurück – / wieder ein Machthaber, / der kommt und geht, / nur Du bleibst in Ewigkeit. //
Wo aber bleiben wir / mit unseren Hoffnungen, / die uns am Leben halten, / mit der Zuversicht, / dass sich das Gute durchsetzen kann? //
Du hast die Gebete gehört, / die der Frommen, / die Trump zu ihrem Heiligen erkoren haben, / und die der Abgeordneten unter den Bänken, / die Angst um ihr Leben hatten. //
Und, lässt Dich das kalt? / Wie ein Film, dessen Ende Du schon kennst? / Hast Du Dich gewöhnt an den Hass der Menschen? / Hast Du Dich schon längst abgewendet? / Laufen unsere Gebete ins Leere? / Können sie Dich nicht mal mehr ärgern? //
Eingesperrt im Lockdown, ohnmächtig sehen wir das: / Die Bilder aus Washington. / Wir möchten Psalmen singen in vollbesetzten Kirchen / und Dich erinnern an Deine Verheißungen: //
»Erhebe Dich, schau das Zerstören an. / Sieh, wie der Feind Dein Heiligtum verwüstet. /
Hör, wie er sich mit Stolz und Hochmut brüstet / und rühmt, was seines Armes Macht getan ...« (Ps 74,3)
Achim Detmers, Hannover
Jürgen Kaiser, Berlin
Ich will keine großen Worte machen, Herr.
Es ist wahr, dass ich oft vergesse, dass du da bist.
Es ist wahr, dass ich dich oft erst dann anrufe, wenn es schon fast zu spät ist.
Es ist wahr, dass ich nicht immer verstehe, warum du untätig bist,
wenn alles in Bewegung ist in der Welt und in meinem Leben.
Aber du bist da,
und das ist es, was wichtig ist.
Nichts könnte dich von hier losreißen,
nichts könnte uns dir entreißen,
nichts könnte dir die Welt entwinden.
Du bist da, Herr.
Mehr als mein Glaube oder meine Angst oder meine Torheit
ist es das, was zählt.
(nach « Tu es là » aus Alain Arnoux: Passage, Réveil Publications, Lyon 1998, S.54)
Christoph Landré, Berlin
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
O Heiland, reiß die Himmel auf –
Bist du auch eingeschlossen im Lockdown?
Dürfen wir uns dir nicht nähern?
Müssen wir selber eingeschlossen bleiben?
In unserer Angst
In unserer Ratlosigkeit
In unserer Trauer.
Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt –
Unser kleiner Glaube reicht nicht einmal aus,
Uns selbst zu trösten.
Was sollen wir anderen sagen,
wenn sie uns nach dir fragen?
In unseren Zweifeln
In unserer Sprachlosigkeit
In unserer Ohnmacht.
O Heiland, aus der Erden spring –
Lass dich sehen, wo wir es nicht vermuten!
Lass dich hören, wo wir nichts mehr hoffen!
Lass dich spüren, wo wir Begegnung scheuen!
Sprich in unser Herz dein „Fürchtet euch nicht!“
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Georg Rieger, Nürnberg