Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Meike Waechter, Berlin
Lieber Gott, bitte, ich möchte so gern in den Himmel kommen. Mein Bruder möchte es bestimmt auch. Meine Eltern möchten es glaube ich auch. Lieber Gott, bitte, ich möchte, daß unsere Familie gesund lebt und meines Vaters Rückenschmerzen sollen auch wieder weggehen. Amen.
Arne, Oldenburg (2. Kl.)
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
Im Morgengrauen meiner Gedanken suche ich dich,
aber ich finde dich nicht.
Ratlos stehe ich am Ort des Versagens, am Ort meiner Ohnmacht und Trauer.
Ich weiss nicht weiter.
Die Vergangenheit haftet an mir, zieht mich hinunter.
Ja, ich selber bin in diesem Grab gefangen.
Mein Verlangen nach Leben ist nicht stark genug.
Es vermag nicht den schweren Stein zu wälzen, der mich vom Leben trennt.
Doch ohne dass ich selber irgendetwas tue,
beginnt sich der Stein zu lösen. Er wird von aussen zur Seite gerollt.
Das Licht des neuen Tages strömt hinein.
Du lässt mich aus dem Grab steigen und ins neue Leben hineintreten, wie neu geboren.
Ich danke dir, Herr Jesus Christus, dass du meine Schuld und mein Verzagen überwunden hast.
Wie ein älterer Bruder nimmst du mich an der Hand und sagst:
„Ich lebe und du sollst auch leben!“
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Gather up / In the arms of your pity / The sick, the depraved, / The desperate, the tired, / All the scum / Of our weary city // Gather up / in the arms of your pity. / Gather up / In the arms of your love - / Those who expect / No love from above.
Langston Hughes, Prayer 1926
Vieles bleibt stehen
Es geht nicht voran
wie wir es gerne möchten
trotz der vieler Zeit
sind wir wie gelähmt
Wir wünschen uns das Alte zurück
und gleichzeitig alles anders
und besser
Hilf uns aufstehen
und loslegen
uns umeinander kümmern
widersprechen wo nötig
die Vernunft hochhalten
die Leidenschaft wiederentdecken
Fehler gestehen
uns in die Augen schauen
und frei sein
Mit dir auferstehen
wäre schön
unser Leben neu kennenlernen
uns mit dir einlassen
mutig sein und achtsam
uns nicht mehr bewerten lassen
und uns nicht selbst bewerten
sondern menschlich sein
und leben
Amen
Georg Rieger, Nürnberg
RefLit
Karl Barth (1886-1968)
Jürgen Kaiser, Berlin
Georg Rieger, Nürnberg
Allmächtiger Gott / Vater und Mutter von uns allen / um Jesu willen gehören auch wir zu deinen Kindern.
Wenn wir mit unverstelltem Blick in die Welt schauen / wird uns Angst und Bange: / Fukushima und die Maschine, die Mensch und Wirtschaft mit Energie versorgen sollte; / ein Bürger- und Stellvertreterkrieg in Syrien, der sprachlos macht; / verbrannte Erde in Australien und Kalifornien. / Mächtige und Möchtegerne in allen Erdteilen, die jedes Maß verloren haben. / Unverschämter Reichtum bei den einen – himmelschreiende Armut bei den anderen. / Und seit einem Jahr diese Plage, dieses Virus. / Ein unsichtbares Lebewesen, das den einen den Atem, den anderen die Existenz nimmt.
Wohin sollen wir uns wenden, HERR? / Ist es dein Zorn, der uns nun trifft? / Ist es die Frucht unserer Art zu leben? / Keiner von uns kann die Welt retten, / Wir haben keine Möglichkeit dem Leiden in Syrien ein Ende zu bereiten, / oder Naturkatastrophen aufzuhalten. / Aber auf den Weg zu Dir können wir uns machen. / Die kleinen Schritte können wir tun. / Liebe üben und Barmherzigkeit. / Dem, der geflüchtet ist vor Krieg und Hunger / können wir Wohnung geben und Nahrung / und unsere Freundlichkeit. / Dem Obdachlosen aber auch. / Deiner Schöpfung mit der notwendigen Achtung vor dem Leben begegnen, / anbauen anstelle von ausbeuten, / das können wir auch. / Maß und Mitte suchen, finden und einüben. / Wir können anders sein, / weil Du es uns zutraust. / Wenn du uns, in der Begegnung mit dir, / von uns selbst befreist / und wir in dieser Begegnung zum Menschen werden, / führst du uns so auf die Wege, die uns aus Angst und Tod / in die Weite deiner Liebe führen.
Dann sind wir Salz der Erde und Licht der Welt. / Wenn du deinen Sohn für diese Welt gibst, / dann gibt es doch Hoffnung für diese Welt. / Wie die kleinen Kinder nach der Hand ihrer Eltern greifen, / so suchen wir deine Hand, die uns mitnimmt auf den Weg ins Leben. / AMEN
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Blessed are you, Lord God of all creation, / to you be glory and praise for ever. / Raised to your right hand on high / the ascended Christ shows the prints of love / and bestows on us the gifts of grace. / As your Spirit renews the face of the earth, / may we bring forth the fruit of the Spirit / and reveal your glory in all the world. / Blessed be God, Father, Son and Holy Spirit. / Amen.
Church of England, Prayer 2005, Evening Prayer after Ascension until Pentecost
Barmherziger Gott!
Von wegen ein Jahr,
die „Krise" währt ein Leben lang:
Mein Leben ist brüchig.
Mein Erkennen ist Stückwerk.
Mein Handeln kann fehlen.
Und genauso sehe ich es auch bei anderen
und wie schwer es fällt,
mit alledem umzugehen.
Wie schwer erst recht,
auch eigene Fehler
- was befreien sollte -
offen einzugestehen.
Lass uns vertrauen
auf Deine Barmherzigkeit
und Halt finden
an Deiner Liebe.
Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Richter der Welt:
Du bist unbestechlich in deinem Maßstab,
doch voller Erbarmen
in deinem Urteil.
Du verdammst das Böse,
aber eröffnest den Schuldigen neues Leben.
Wir bitten dich:
Vergib uns,
dass wir so leicht Kompromisse schließen;
dass wir aus Sorge um unseren Vorteil
das Unrecht oft nicht klar benennen,
dass wir nicht handeln
wie du es uns lehrst.
Wir schieben unsere Schuld am liebsten auf andere,
reden uns heraus mit Sachzwängen,
die wir alternativlos nennen.
Wir nutzen unsere Möglichkeiten zu wenig,
um etwas zu ändern
an unserem Leben
und an den Verhältnissen unserer Welt.
Gott, dir können wir nichts vormachen.
Du siehst auch das Versagen,
für das wir selbst blind sind.
Gott, sende dein Licht und deine Wahrheit,
dass sie uns leiten
zu neuer Klarheit
und zu mutiger Konsequenz.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Karl Barth (1886-1968)
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Oh faithful God, / help us to find our way through the crowd to you. / Grant us faith to rip off the roof so we may see your face; / help us not to mind the mess / when we bring others into your presence for the first time. / And if we should ourselves be paralyzed / by fear and indecision / bless us with friends who will place us before your eyes / and entreat your healing. / Amen.
Diocese of Canterbury, Novena 2018, May 16, Ps 30,6-12
Bamrherziger Gott,
»Wer unter euch groß sein will. Der sei euer Diener.« / Das waren Seine Worte, die Er der Kirche ins Stammbuch geschrieben hat. / Und es waren viele, die groß sein wollten: / Im Predigen, in der Nachfolge, in der Mission, in der Frömmigkeit und im Vertuschen. //
Es ist erschütternd, wie jeden Monat ein anderer Skandal diese Kirche heimsucht. / Priester, Ordensleute, Diakone und Pädagogen missbrauchen ihre Macht, / die ihnen diese Kirche reichlich bietet. / Die Solidarität der Schuld und die Angst vor Gesichtsverlust hält das System zusammen. //
Die Zahl der Opfer, der Zerstörten – nur Du kennst sie. / Du weißt, warum sie verstummt sind, / warum sie von Dir nichts mehr wissen wollen. / Die Zahl der Täter – nur Du kennst sie. / Du weißt, was sie gemacht haben und wer davon wusste. //
Auch wir wissen inzwischen vieles – und schweigen. / Weil auch in unseren Reihen ›schwarze Schafe‹ sind. / Und weil Ökumene die Kritik am anderen nicht duldet. / Dabei wäre so viel zu sagen, / wie diese Kirche die öffentliche Sicht auf uns prägt. Wie diese Kirche unser Kirchesein infrage stellt. / Wie diese Kirche so anders ist / und warum wir uns vor 500 Jahren von Ihnen getrennt haben. / Um der Ökumene willen schweigen wir. / Wie lange noch? // Herr, erbarme Dich. Amen.
Achim Detmers, Hannover
Du freundlicher Gott,
wir danken dir.
In aller Not hilft deine Gnade.
In aller Angst tröstet dein Wort.
In aller Verzweiflung schenkst du Mut und Zuversicht.
Du starker Gott,
der du mächtig bist
über alle Herrscher und Gewalten
im Himmel und auf Erden,
wir bitten dich:
lass uns allein dir vertrauen;
gib Mut zu Versöhnung und Frieden;
erleuchte, die in deinem Namen reden.
Du barmherziger Gott,
der du die Schwachheit kennst,
den Tod und das Leiden,
wir bitten dich:
für die Einsamen und Alten,
für die Kranken und Sterbenden,
für die Arbeitslosen und die Hungernden,
für die Gefangenen,
für die von Krieg und Katastrophen Bedrohten,
für diese Erde und alle Kreatur:
erhalte das Leben,
errette aus Leiden,
sei gnädig im Sterben.
Du, ewiger Gott,
warst vor aller Zeit,
und du wirst bleiben,
wenn unsere Namen vergessen sind.
Dich loben wir.
Dir danken wir.
Dich beten wir an:
den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist,
Gott jetzt und immerdar
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
RefLit
Gott, wir fordern keine Wunder, aber wisse: Wir haben auch nichts dagegen! Es liegt ja so vieles an uns und nicht an dir. Aber trage das Deine dazu bei, dass uns das Wunder gelingt, Gerechtigkeit in der Welt zu säen, damit Friede wächst. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Nicola, Fellbach-Oeffingen
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
Georg Rieger, Nürnberg
Du Weizenkorn, Herr Jesus Christ, / wie gerne würden wir dich in der Kraft deiner Reife und Blüte feiern, / wie gerne würden wir dich in den Kirchen gemalt sehen, wie du Gottsuchende aufrichtest, wie du Betrübte tröstest, wie du mit Fröhlichen am Tisch sitzt, wie du Kinder herzt. / Aber wir sehen dich überall am Kreuz.
Du Weizenkorn, Herr Jesus Christ, / wie gerne würden wir dich in der Kraft deiner Reife und Blüte feiern. / Wie gerne würden wir dich in der Welt am Werk sehen, wie du Frieden stiftest, wie du Ungleichheit beseitigst, wie du Gerechtigkeit schaffst, wie du Leid linderst. / Aber du stirbst täglich neue Tode.
Du Weizenkorn, Herr Jesus Christ, / ist es so, dass du deine Samen in uns Menschen senkst, / ist es so, dass du uns in deinen Dienst nimmst, ist es so, dass wir Frucht bringen sollen? / Dann lass uns nicht alleine / in Angst und in Überforderung und in Trägheit und in Hoffnungslosigkeit.
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Healing God of majesty and glory, / we are thirsty for your grace. / You made a way for us in the wilderness, and still, in our foolishness, we go astray. / We hide our eyes from your presence. / We ignore your word. / We are lifeless when we ought to dance, and speechless when we ought to sing. / Forgive us, O Lord. / Speak peace to our fearful hearts, strengthen our weak hands, and make firm our feeble knees as we seek to follow in your holy way. / Speak to us now, O God, in the silence of this moment, that we might hear the assurance of your love and grace. Amen.
Judith L. Watt, Fourth Presbyterian Church, Chicago, Homepage 10.3.20