Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Carolin Springer, Leer
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Georg Rieger, Nürnberg
Simon Froben, Bayreuth
Wach auf meine Seele und spüre / die zärtliche Nähe Gottes. // Wach auf meine Seele und höre / auf die unendliche Stille der Schöpfung. // Wach auf meine Seele und singe / trotz des Missklangs unserer Zeit. // Wach auf meine Seele und lebe / in der Gewissheit, dass deine Melodie / einzigartig und unverzichtbar ist.
Brigitte Wedderburn, München
Meike Waechter, Berlin
Gott, / wie fremd scheinst du manchmal, / wie fern und wie kalt! / Wir fühlen uns allein gelassen / womit wir täglich zu kämpfen haben. / Wir kommen nicht an gegen das Böse / das in uns und in anderen lauert, / das Beziehungen vergiftet / und Schönes zerstört. // Wir sind verzweifelt, / dass wir so vieles nicht ändern können, / nicht einmal uns selbst / und ohnmächtige Wut verzehrt auch manchmal / unser Vertrauen zu dir. // Gott, warum tust du nichts dagegen! / Warum lässt du uns so lange warten / auf deine Hilfe! / Erbarm dich des Aufruhrs in unserer Seele!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Wieder eine Woche im Bann der Nachrichten. / Ich hänge an Radio und Computer. / Ja, gilt und hält und trägt denn gar nichts mehr? / Und so viele Menschen werden zu Opfern. / Von Krieg und Gewalt, Terror und Staatswillkür, / Angriffen auf ihre Freiheit oder die verletzliche Ökonomie ihres Landes, / entzogenem Schutz und entzogener Hilfe / bis zum Ausfall von Lebensmiteln, Impfungen und Medikamenten. //
Jesus, Heilmacher, Bruder, Lehrer! / In diesen Wochen hören und reden wir viel von deinem Opfer. / Und das war so anders. / Es war "Ich gehe da hin. / Ich bin da. / Ich halte aus. / Ich lade mir auf und trage, / damit du nicht zerbrichst. / Ich bleibe, und du gehst frei." //
Jesus, mein Heilmacher, / Bruder und Lehrer, / befreie mich aus dem Bann der bösen Nachrichten. / Lass mich auf dich sehen. / Heile du mein Leben, / mach mich geschwisterlich, mitfühlend mit den Leidenden / und, wenn es sein kann, etwas klüger. //
"Jesus, ordne meine Sinne, / dass die Seele nicht zerrinne / in den Bildern dieser Welt. / Sei du selbst die gute Wache, / die im innersten Gemache des Gemütes Ordnung hält." / Amen.
Stefan Maser
Marianne Reifers, Luxor (Egypt)
Gott, du bist grösser / als unser Sorgen und Verstehen, // darum anvertrauen wir dir, / was war, / und bitten dich für das, was kommt, //
rüste uns / mit deinem Wort / für alles, was wir zu bestehen haben // durch Jesus Christus. Amen.
Walter Wickihalder, Winterthur
Gott – bist du über uns? / Wirkst du in allem? / In allem Schönen. / In allem Schrecklichen. / Bleibst du uns ferne? // Gott – bist du neben uns? / Erkennbar in Jesus. / Wirkst du in allen, / die in Jesu Spuren gehen? / In der Kirche und außerhalb. / Bist du uns durch sie nahe? // Gott – bist du in uns? / Als lebendig machender Geist. / Wirkst du weiter in deiner Welt? / Mit uns und durch uns. / Verleihst du uns Mut und Kraft? // Gott – bist du unter uns? / Wirkst du im Abgrund? / Gibst du Stürzenden und Leidenden Halt? / Wir möchten glauben. / Komm du uns entgegen. // AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Unser Vater! / Wir wollen beten, mit dir reden, auf dich hören, / aber unsere Gedanken sind noch bei uns / und bei dem, was uns umtreibt. / Wir möchten gerne ruhig werden, / aber in uns ist so viel Unruhe. / Wir möchten auf dich hören, / aber in uns ist so viel Lärm. / Wir möchten beten, / aber oft fehlen die Worte. //
Wir stehen vor dir mit unserem Leben, / mit der Unruhe in uns, / mit der Sprachlosigkeit, / mit dem Lärm in uns, / der die Ohren taub macht. //
Aber wir sind nicht alleine. / Auch du bist hier und nimmst uns so an, wie wir sind, / mehr noch, du freust dich an und über uns / und möchtest Zeit mit uns verbringen. / Das reicht. / Amen
Annegret Lambers, Osterwald
Heute Morgen / Lieber Vater im Himmel, / Dir nahe zu sein, ist gut. / Deine Nähe suchen wir / heute Morgen. //
Sich von Dir sagen zu lassen, / wer Du bist und wie Du zu uns stehst, ist gut. / Auf Deine Stimme wollen wir hören / heute Morgen. //
Unsere Wege sind oft dunkel / und wir wissen nicht weiter – / dass Dein Licht uns das Dunkel erhellt erbitten wir / heute Morgen. //
Du bist der Gott allen Trostes / ihn suchen und erhoffen wir / heute Morgen. //
Aus deiner Hand empfangen wir alles Gute, / um Dir dafür zu danken / und Dich zu loben sind wir hier / heute Morgen. //
Lass Dir unser Lob gefallen! / Amen
Jochen Denker
Lieber Gott, / wir danken dir, / dass es Orte gibt, / wo wir etwas von dir erfahren. / Wir danken dir für unsere Kirche. //
Lieber Gott, / wir danken dir, / dass es Menschen gibt, / die uns zeigen, was Glauben heißt. / Wir danken dir für unsre Gemeinde. //
Lieber Gott, / wir danken dir, / dass es Zeiten gibt, / in denen wir spüren, / du bist für uns da. / Wir danken dir für den Gottesdienst / und bitten dich / segne ihn auch heute. / AMEN
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / sei Du bei uns in dem, was droht. / Die Klimakatastrophe droht. / Und die Machtgierigen und Kriegslüsternen drohen. / Und die Größenwahnsinnigen. / Und die Dummen. / Und die, die nur auf ihren eigenen Weg schauen und
das Ganze schwächen. / Und die, die zu schwach sind, um dagegen etwas zu tun. //
So viel Klein-Klein. Keine große Linie. Keine Stärke. / Und dazu: So viele Lügen überall. / So viele Unredlichkeiten, Gaunereien und Verbrechen. / Und in all dem die Eltern, die nicht wissen, ob ihr verschwundenes Kind noch lebt. / Und die Menschen, die an den Sarg eines ihrer Lieben treten müssen. / Und die, die Angst haben um Gesundheit, Arbeitsplatz und Auskommen. //
All das bewegt uns. / Aber all das, was uns bewegt, bekommen wir nicht zusammen. / Denn auch wir selbst sind schwach. Und wir wissen keinen Rat. / Unsere Weisheit ist, zu Dir zu seufzen. / Lass unser Seufzen das Gebet sein, dass Du erhörst. / Sei uns und denen, die nicht weiterwissen, der, der in den Wirren dieser Zeit zu bewahren versteht. / Darum bitten wir Dich. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Gott, Ewiger und Einziger! // Es ist kein Gott außer dir, kein lebendiger, / kein helfender, kein befreiender, / kein erlösender außer dir. /
Lieben soll ich dich. / Lieben will ich dich. / Meinen Nächsten auch wie dich. / Deine Gebote halten soll ich, / deine Satzungen halten will ich. //
Hilf mir! / Gib mir Erkenntnis, / gib mir deinen Geist, / dass ich tue, / was recht ist vor deinen Augen. // Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Marianne Reifers
Marianne Reifers, Luxor (Egypt)
Unbegreiflicher Gott, um Jesu Willen auch für uns Vater und Mutter im Himmel. // So befreit wie David möchten wir auch gerne beten, / mit ganzer Seele dich loben und dir danken; / befreit und erlöst von allem, was uns gefangen hält und am Leben hindert: / unsere Ängste, unsere Nöte, unsere Trauer, / unsere ganze heillose Existenz. //
Wir suchen dich und warten auf Antwort, HERR. / Wir wollten die Schwerter zu Pflugscharen machen, / in Traktoren investieren und nicht in Panzer, / und den Feind als Freund entlarven. / Grenzen sollten durchlässig werden, fast unsichtbar, der eiserne Vorhang war weg, die Mauer durch Berlin wurde abgerissen. //
Wer möchte sich nicht am Leben freuen und seine Tage im Glück zubringen? / Dann hilf uns bitte auf der Suche nach dem Frieden! /Und stell dich selbst den herrenlosen Gewalten entgegen, / Gewalten, denen wir nichts entgegenzusetzen haben, / außer unserem Vertrauen in deine Liebe zum Leben; / den Gewalten, die sich in der Ukraine austoben, / in Israel und Palästina, in Syrien, / im Kongo, im Sudan und all den anderen Orten / an denen um Macht und Besitz gekämpft wird. //
Ruf die Mächtigen zur Ordnung, / vor allem die, die gerade nur Not und Unheil stiften; / in Moskau, in Washington, in Peking. / Wir suchen dich und warten auf Antwort, HERR. / Antwort auf unser Fragen nach dem, was wir für den Frieden tun können, / für Schalom in unseren Familien, in der Nachbarschaft, / in unserer Gemeinde, in unserer Kirche, / für das Zusammenleben von Juden, Muslimen und Christen in unserer Stadt. //
Wir suchen deine heilsame Nähe, HERR. / Nimm uns an deine Hand, wenn wir jetzt in die neue Woche gehen. / Wir möchten uns hier, am nächsten Sonntag, / von den Erfahrungen mit deiner Gegenwart in unserem Leben erzählen können.
Herr, komm in mir wohnen, / lass mein‘ Geist auf Erden dir ein Heiligtum noch werden; / komm, du nahes Wesen, dich in mir verkläre,
dass ich dich stets lieb und ehre. / Wo ich geh, sitz und steh, / lass mich dich erblicken. // Amen
(Gebet angeregt durch Psalm 34)
Gerhard von der Heyden
Wir brauchen einander als Gebetsgemeinschaft. / Wir bringen unser Entsetzen und unsere Angst mit. / Bestimmt denken wir nicht alle gleich / über mögliche politische Fehler / über nötige politische Konsequenzen. / Aber uns eint die Bereitschaft zu handeln. //
Wir brauchen einander als Gebetsgemeinschaft. / Wir bringen unsere Hilflosigkeit und unsere Selbstzweifel mit. / Bestimmt denken wir nicht alle das Gleiche / über die biblischen Texte / über die Lehren unserer Vorfahren. / Aber uns eint die Bereitschaft zu glauben. //
Wir sind hier. / Verzagt und entschlossen / Resigniert und hoffend / Ermüdet und tatkräftig. / Wir brauchen dich, GOTT ... / Stärke unsere Herzen und Hände. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, / du weißt, / woran unser Herz zerbricht: / an der Kühle im Umgang miteinander, / an der Unbeständigkeit / von Liebe und Freundschaft, / an den vielen alltäglichen Lügen. //
Unser Gemüt ist zerschlagen, / unsere Seele hungrig / und Unruhe treibt uns / in die Erschöpfung. //
Gott, lass uns deine Nähe spüren. / Schenk uns Geborgenheit / und verlässlichen Halt. / Erlöse uns aus der Verlorenheit unseres Lebens. // Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
O Gott – du Gärtnerin aus Liebe / Gepflanzt hast du uns Menschen „in deinen Vorhöfen“, / wo wir „noch im Alter saftig und frisch“ bleiben, / gepflanzt „an den Wasserbächen“, / wo die „Blätter nicht verwelken“. / So singt es aus den Psalmen. //
Und ich missmutiges Wesen / sollte Kopf und Hände hängen lassen, / weil um mich nur Wüste und Dürre ist. / Die Weltwirklichkeit ohne Hoffnung auf Frühling. //
O Gott – du Gärtnerin aus Liebe / Gieß mich eifrig mit deinem Lebenswasser / Dünge mich mit deinem Geist / Vertreibe das Ungeziefer der nagenden Fragen. //
Lass mich wachsen / durch die harte Erdkruste hindurch / wie meine tapferen Krokusse im Garten. // Amen
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Selma Dorn
Gott, / hebe uns den Blick, / dass wir Menschen sehen, / hebe uns den Blick, / dass wir die Menschen um uns / herum frei von Neid sehen. / Richte uns den Blick auf das, / was wir von dir haben / und lass uns an deiner Gnade Genüge haben / und bewahre uns vor der Versuchung, / uns immerzu mit anderen vergleichen zu müssen. //
Öffne alle, / die in sich selber gefangen sind, / in ihren Ressentiments, / in Ihren Vorurteilen, / die es sich im Jammern und Klagen gut eingerichtet haben / und gar nicht mehr merken, / wie unglücklich sie sind. / Hebe ihnen den Blick und mach ihren Atem frei. //
Wir bitten dich für alle Geschwister, / die zerstritten sind: / Führe sie wieder zusammen, / hilf zu verzeihen und zu versöhnen und Verletzungen zu heilen. / Schärfe uns die Gewissen, / dass wir Hüterinnen und Hüter / unserer Brüder und Schwestern werden. / Amen.
Jürgen Kaiser
Prayer is a language / this language is neither German / nor English. //
Prayer is a language of its own / its vocabulary is pulsating in life / there is where I find it / in my own life / not written down by grammar / it may develop even change in my way. //
God himself may show up / changing me / the world / changing you / through prayer.
Marianne Reifers, Luxor (Egypt)