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Impuls

Kurzer theologischer Impuls

Täglich finden Sie hier einen Impuls: am So Graphik v. Rembrandt/ref, am Mo Gedanken von Borchert, am Mi Gedanken v. Dürrenmatt/ref, am Do Graphik v. Carolsfeld/ref, am Fr Gedanken v. Scholl, am Sa kleine Reiseziele/ref. Monatl. Lesen Sie einen Impuls v. A. Thiel. Zitate am Mo aus Gesamtwerk (Rowohlt 1949), am Mi aus Stoffe (Diogenes 1998), am Fr aus Briefe und Aufzeichnungen (Fischer 2018); Texte am Sa aus Wolkenalphabet (TVZ 2016); Graphiken am So und Do aus dem Netz (Zeno); Podcasts am Di aus eigener Werkstatt (RefLab Zürich / reformiert-info Hannover). Wir danken den Quellen, die wir hiermit gerne empfehlen.

Impuls

Gedanken von Borchert

So tief hat sie noch nie gefühlt – / so sinnlos selig müssen Tiere sein! / Ihr Haar ist wie zu einem Heiligenschein zerwühlt – / Laternen spinnen sich drin ein.


Der Kuss 1946
Graphik von Rembrandt / ref
Abrahams Berufung / um 1660-65 / Paris
kleine Reiseziele / ref

Baden

Schweizer Stadt im Kanton Aargau / 19. Mai - 8. Juni 1525 Ort der Dis­pu­tation zwi­schen Katholiken um Johannes Eck und Reformierten um Johannes Oekolampad von Basel und Berchtold Haller von Bern / Huldrych Zwingli vom 21km entfernten Zürich geladen, aber abwesend, Zürcher Bo­tendienste durch Thomas Platter / rund 200 namentlich bekannte Teilnehmer / einberufen von der Tagsatzung / am Schluss neun Tagsatzungen für den römischen, vier für den refor­mier­ten Glauben / politische Bedeutung für die Religi­ons­landschaft der Schweiz


aus "Wolkenalphabet" (TVZ Verlag 2016)
Gedanken von Scholl

Ich kann es nicht begreifen, dass nun dauernd Menschen in Lebensgefahr gebracht werden von anderen Menschen. Ich kann es nie begreifen und ich finde es entsetzlich. Sag nicht, es ist für‘s Vaterland.


Ulm, 5.9.1939
Graphik von Carolsfeld / ref
Der zweite Schöpfungstag
Gedanken von Dürrenmatt / ref

Zwar zeichne und male ich dann wieder monatelang nicht, ja jahrelang, während ich, seit ich Schriftsteller bin, immer geschrieben habe, doch kwehre ich, wenn ich male oder zeichne, stets in meine Kindheit zurück, die einzige Rückkehr, die möglich ist – jene zur Schöpferkraft des Kindes.


Der Winterkrieg in Tibet, Neufassung 1990
Kein Krieg in Gottes Namen – Gott fordert Rechenschaft!

Kommentar zu einer Calvin - Predigt 

Wenn wir also sehen, wie man sich in der Christenheit gegenseitig auffrisst, dann wissen wir, dass das vor Gott verzeichnet ist, und wenn auch die Menschen gefühllos werden – Gott ändert doch in keiner Weise seinen Beschluss.

Wir haben schon seit langem die Schlachten gesehen, und es hat kein Ende gegeben, und auch ohne Schlacht hat man gesehen, wie viele Menschen durch die Kriege getötet worden sind. Und das ist nicht an einem einzigen Ort und in einer einzigen Armee geschehen, sondern hat sich fortgesetzt durch die Fürsten, die sich für christlich und katholisch halten – und dennoch töten sie eine unendliche Anzahl von Leuten! Und wenn dann der Krieg durch ein Land hindurchgezogen ist? Das ist ein Gewitter! Man sieht die armen Leute tot in den Gebüschen, und die anderen, die übriggeblieben sind, leiden an Hunger und Durst, an Hitze und Kälte und vielen Nöten, so sehr, dass wenn man ihnen die Kehle abschnitte, sie besser dran wären. Denn sie siechen dahin und sterben sozusagen hundertmal, bevor sie beim letzten Schlag sterben.

Und das ist alles nichts, auch wenn man sich zu sehr daran gewöhnt hat –aber was es auch sei, das alles kommt vor Gott in Rechenschaft. Denn was hier geschrieben steht (2. Sam 2, 30f: Und Joab war umgekehrt von der Verfolgung Abners, und er versammelte das ganze Kriegsvolk. Und es wurden vermisst von den Knechten Davids 19 Mann und Asasel. / Und die Knechte Davids hatten aus Benjamin und unter den Männern Abners 360 Mann erschlagen.), hat seine Kraft und Erfüllung: Dass die Schlachten hart und schwer sind, auch wenn nicht viele Leute sterben - wenn es nämlich um die geht, über die der Name Gottes ausgerufen ist, die bekennen, sein Volk und seine Kirche zu sein.

Und nicht allein, dass diese sich aneinander festklammern in einer teuflischen Wut, sondern auch noch in der Christenheit hetzt man sich aufeinander. Das ist das Äußerste: Das Band unserer Verbindung (wie ich gesagt habe) ist doch so, dass Gott uns zu seinem Volk berufen hat – wir aber kommen, um es zu zerbrechen und zunichte zu machen.

Johannes Calvin, Predigen über das 2. Buch Samuelis. Suppl. Calv. Hg. v. H. Rückert, Neukirchen 1936.
Aus der Predigt über 2. Sam 2, 18-32, gehalten am 5.6.1562, S. 46.

Die Predigten über dieses biblische Buch gehören zu den letzten, die Calvin – schon schwer erkrankt – gehalten hat. Unmittelbarer Hintergrund – neben den zahlreichen militärischen Auseinandersetzungen in den Jahren davor – war der Erste Hugenottenkrieg. Dieser hatte damit begonnen, dass sich am 1.3.1562 Hugenotten in Wassy in der Champagne in einer Scheune zu einem Gottesdienst versammelt hatten. Der anrückende Herzog François de Guise richtete unter den Versammelten ein Blutbad an, bei dem ca. 80 Männer und Frauen getötet wurden. Daraufhin rief der Fürst von Condé die Hugenotten zu den Waffen und besetzte am 2.4.1562 Orléans.


Albrecht Thiel, Castrop-Rauxel