Psalm

Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen

Wöchentlich werden hier alte und neue Psalm Melodien zum Hören und Mitsingen bereitgestellt. In diesem Jahr sind hier die Kommentare von Dr. Alfred Rauhaus zum Psalm der Woche zu lesen. Zwischen 1995 und 2005 wurden sie im "Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden" veröffentlicht. Wir danken Herrn Dr. Rauhaus für die Zustimmung zur Veröffentlichung..

Psalm 119

1. O selig sind, die in Aufrichtigkeit / vor ihrem Gott zu wandeln sich bestreben, / die sein Gesetz bewahren allezeit / und immer acht auf Gottes Zeugnis geben. / Heil, wer ihn sucht, von Herzen ihm sich weiht! / Er findet Gott, und seine Seel wird leben. /

2. Heil denen, die in seinen Wegen gehn / und folgen Gott, wie er sie führt im Stillen, / kein Unrecht tun und immer auf ihn sehn / und merken stets auf seinen heilgen Willen! / HERR, du gebietest – lass es uns verstehn –, / dein heilges Recht mit Eifer zu erfüllen. /

3. O möcht mein Weg dir ganz geheiligt sein / und ich hier stets nach deinen Rechten wallen. / Ich will mich dir von ganzem Herzen weihn. / Richt meinen Gang nach deinem Wohlgefallen! / Sieht, HERR, mein Aug auf dein Gesetz allein, / so werd ich nie in Spott und Schande fallen. /

4. Ich danke dir aus meines Herzens Grund, / dass du willst selbst Gerechtigkeit mich lehren. / Ich lerne nun das Wort aus deinem Mund, / wonach ich dich in deinem Reich soll ehren. / Ich richte mich nach deinem Recht und Bund. / Verlass mich nicht! Ach, wer kann dich entbehren? /

5. HERR, lass mein Aug in deinem Lichte sehn, / zeig mir den Weg, den deine Rechte lehren. / Dann will ich treu ihn bis ans Ende gehn, / gib mir Verstand, auf dich allein zu hören. / Ach, möcht mein Herz doch dein Gesetz verstehn, / mein Fuß sich nie von deinem Wege kehren. /

6. Gott ist mein Teil. Ich sag’s mit frohem Mut. / Mein Herz bewahrt dein Wort, danach zu leben. / Ich bete, fleh und fühl, wie wohl es tut, / wenn ich dich kann von Herzen froh erheben. / Sei gnädig, HERR, du bist ja ewig gut. / Nach deinem Wort wirst du mir Leben geben. / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 28

1. Ach, schweige nicht, hör meine Klagen, / auf dich vertrau ich ohne Zagen. / Du bist mein Fels, errett mich wieder, / sieh mit Erbarmen auf mich nieder. / Ich leb von deinem Wort allein, / lass mich nicht ohne Antwort sein. /

2. Vernimm mein Flehen und verleihe / mir Gnade, wenn ich zu dir schreie, / lass mich in deinem Volke leben, / damit nicht Spötter mich umgeben / und Frevler, deren Mund voll List / und deren Herz voll Bosheit ist. /

3. Die nicht auf Gottes Taten achten, / nicht seiner Hände Werk betrachten, / nie acht auf seine Wege geben / und stolz sich gegen ihn erheben, / die stürzen hin in ihrem Lauf / und richten sich nie wieder auf. /

4. Gelobet sei der HERR! Er höret, / so oft mein Herz sich zu ihm kehret. / Der HERR, mein Schild, ist meine Stärke, / ihm trau ich, da die Hilf ich merke. / Mein Herz, in meinem Gott erfreut, / singt ihm ein Lied in Dankbarkeit. /

5. Der HERR ist seines Volkes Stärke / und gibt die Kraft zu jedem Werke. / Sein Arm wird seinen Knecht bewahren. / O Hirte, lass dein Volk erfahren, / dass du es trägst durch diese Zeit / in deinem Schoß zur Ewigkeit. / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
Psalm 9

1. Von ganzem Herzen dank ich dir, / o HERR, wie gnädig warst du mir! / Ich will zum Trost bedrängter Seelen / die Wunder deiner Huld erzählen. /

2. Du, mein Erlöser, sollst allein / mein Jubel, meine Ehre sein. / Dir, dir soll meine Harfe klingen, / froh will ich deinen Ruhm besingen. /

3. Der HERR herrscht ewig, hoch erhöht / in seiner Macht und Majestät. / Sein Richterstuhl steht unerschüttert, / und alle Welt vor ihm erzittert. /

4. Er richtet einst zu seiner Zeit / den Erdkreis in Gerechtigkeit. / Die Völker wird er recht regieren / und sie in seinen Frieden führen. /

5. Der HERR wird eine Zuflucht sein, / des wird sich der Gerechte freun. / In Not wird Gott ihm Heil bereiten, / auf guten Wegen ihn geleiten. /

6. Ja, dir vertrauet, wer dich kennt, / wer dich bei deinem Namen nennt, / du lässest nimmermehr verzagen, / die, HERR, nach deiner Gnade fragen. /

7. Es lobe, wer auf Erden wohnt, / den König, der in Zion thront. / Auch bei den Völkern, ja, bei allen / soll seiner Taten Lob erschallen. /

8. Die elend sind, vergisst er nicht, / gibt den Bedrängten Zuversicht; / er achtet auf ihr ängstlich Flehen, / lässt keinen trostlos von sich gehen. /

9. Sieh, wie mein Feind mich drückt, mir droht. / Ach sei mir gnädig in der Not! / HERR, du kannst mich zu neuem Leben / im Tor des Todes noch erheben. /

10. Dann tu ich laut mit Herz und Mund / dein Lob in Zions Mauern kund / und will mich in den frohen Reihen / mit den Erlösten ewig freuen! / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1547 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 25

1. Meine Seele steigt auf Erden / sehnend, HERR, mein Gott, zu dir. / Lass mich nicht zuschanden werden, / dir vertrau ich, hilf du mir! / Du verlässt die Deinen nicht, / die zu dir die Zuflucht nehmen. / Doch wer Treu und Glauben bricht, / den wirst du gewiss beschämen. /

2. Zeige, HERR, mir deine Wege, / mach mir deinen Pfad bekannt, / dass ich treulich folgen möge / jedem Winke deiner Hand. / Leit in deine Wahrheit mich, / führe mich auf rechte Pfade, / Gott, mein Heil, ich suche dich, / täglich harr ich deiner Gnade. /

3. HERR, erbarm dich eines Armen, / der zu dir um Gnade schreit. / Dachtest du nicht mit Erbarmen / schon an mich von Ewigkeit? / Ach, gedenk nicht meiner Schuld, / auch nicht meiner Jugend Sünden. / Unter deiner Vaterhuld / lass mich, lass mich Gnade finden. /

4. Gott ist gut und recht, er zeiget / Irrenden die rechte Bahn, / macht ihr Herz zu ihm geneiget, / nimmt sie mit Erbarmen an. / Den Demütgen gibt er Licht, / dass sie folgen seiner Gnade. / Die Sanftmütgen straucheln nicht, / denn er führt sie seine Pfade. /

5. Lauter Wahrheit, lauter Güte / wird in Gottes Führung kund / dem gehorsamen Gemüte, / das sich hält an seinen Bund. / Groß ist meine Missetat, / drum vergib mir und erfülle, / was dein Mund versprochen hat, / HERR, um deines Namens willen. /

6. Wo ist er, der Gott ergeben / ganz sich seinem Dienste weiht? / Gott zeigt ihm den Weg zum Leben, / führt ihn selbst zur Ewigkeit. / Meine Augen schauen stets / auf den HERRN, ich muss nicht fliehen, / er wird, steckt mein Fuß im Netz, / mich schon aus der Schlinge ziehen. /

7. Wende dich zu mir in Gnaden, / ich bin einsam und bedrängt, / ganz mühselig und beladen, / ohne Aussicht eingeengt. / Meines Herzens Angst ist groß. / Stoß auf Stoß wird bald mich töten. / Mach mich aus den Banden los, / führe mich aus meinen Nöten. /

8. HERR, behüte mich auf Erden, / ich bin hilflos, rette mich! / Lass mich nicht zuschanden werden, / ich vertrau allein auf dich. / Setz zur Schutzwehr meiner Seel / Einfalt und gerades Wesen. / HERR, wirst du nicht Israel / bald aus aller Not erlösen? Melodie: 1543 / Genf 1551, Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 68

1. God shall arise, and by His might / Put all His enemies to flight; / In conquest shall He quell them. / Let those who hate Him, scattered, flee / Before His glorious majesty, / For God Himself shall fell them. / Just as the wind drives smoke away, / So God will scatter the array / Of those who evil cherish. / As wax that melts before the fire, / So vanquished by God’s dreadful ire, / Shall all the wicked perish. /

2. But let the just with joyful voice / In God’s victorious might rejoice; / Let them exult before Him! / O sing to God, His praise proclaim / And raise a Psalm unto His Name; / In joyful songs adore Him. / Lift up your voice and sing aloud / To Him who rides upon the clouds / High in the spacious heavens. / The LORD, that is His glorious Name. / Sing unto Him with loud acclaim; / To Him be glory given. /

3. The Father to the fatherless, / Defense of widows in distress, / Is in His habitation. / He in the goodness of His grace / Gives lonely ones a dwelling-place; / He grants them consolation. / He leads the captive out to see / The joys of newfound liberty, / For bounteous is God’s mercy. / But who against Him dare rebel / Most certainly with famine dwell: / Their land is dry and thirsty. W. W. J. VanOene, 1972


Genevan Psalter
Psalm 127

1. Unless the LORD will build the house, / Its builders toil in use less pain; / The city’s keepers watch in vain / Unless the LORD its cause espouse. / No enterprise can have success / Unless the LORD decides to bless. /

2. ‘Tis vain to waken in the dark / To start one’s daily enterprise / And slave till night to realize / One’s sustenance by endless work. / For God His gifts on us will heap: / To His beloved He gives sleep. /

3. Lo, sons are precious gifts from Him, / The body’s fruit His blest reward. / The sons of youth like arrows guard / The man whose quiver’s full of them. / He shall be mighty in the gate: / No foes shall enter his estate. Dewey Westra, 1961 /


Genevan Psalter
Psalm 150

1. Halleluja Gott dem HERRN! / O, er ist doch keinem fern! / Bringt Anbetung, Preis und Ruhm / ihm in seinem Heiligtum! / Lobet ihn im Himmel droben, / lobt, was er hervorgebracht, / lobt die Wunder seiner Macht! / »Er ist Gott!« soll alles loben! /

2. Lobt ihn mit Posaunenklang / zu dem freudigen Gesang. / Psalter, Harfen, lobet viel / mit der Saiten frohem Spiel. / Schlagt die Pauken, führt den Reigen, / klingen lasst der Flöte Ton. / Ist erhöht sein Lob auch schon, / immer soll es höher steigen. /

3. Auch ihr CymbeIn, euer Schall / soll erwecken überall / Gottes Lob, das Lob des HERRN. / O ihr Menschen, ihr sollt gern / eurem Gott das Loblied bringen. / Ihm soll alles früh und spat, / alles, was nur Odem hat, / ewig Halleluja singen. / Melodie: Genf 1562 / Text: Matthias Jorissen 1793


Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
Psalm 138

1. Mein ganzes Herz erhebet dich, / vor dir will ich mein Loblied singen / und deiner Gnad und Wahrheit Ruhm / im Heiligtum mein Opfer bringen. / Denn du erfüllest immerfort / dein teures Wort, o Gott der Götter. / So hast du deine Majestät / aufs höchst erhöht. Du bist mein Retter. /

2. Rief ich in meiner Not zu dir, / so halfst du mir, Ja, du erhörest, / da du in meiner Pilgerschaft / mir Mut und Kraft mit Huld gewährest. / HERR, aller Erdenkön’ge Dank / wird mit Gesang dich noch erheben, / Was deines Mundes Wort verspricht, / wird ihnen Licht und Leben geben, /

3. Dann singen sie, dem HERRN geweiht, / in ihm erfreut, von seinen Wegen, / wie seines Namens Majestät / sei hoch erhöht zu ihrem Segen, / Denn der Erhabne wohnet hoch / und siehet doch auf Kleine nieder. / Wer aber hier sich selbst erhebt, / in Hochmut lebt, ist ihm zuwider, /

4. Wenn mir, von Angst und Not umringt, / das Herz entsinkt, so gibst du Leben, / Die Linke hält der Feinde Schwarm, / dein rechter Arm wird Freiheit geben, / Der HERR führt’s wahrlich aus für mich, / Ach, wirst du dich bald offenbaren? / Lass, HERR, da Gnade dich verklärt / und ewig währt, dein Werk nicht fahren, / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793 


Dick Sanderman
Psalm 147

1. Preis sei dem HERRN! Ihm Lob zu singen, / Anbetung unserm Gott zu bringen, / ist köstlich, lieblich, schön, erquicket, / da er in Huld herniederblicket. / Er lässt uns seine Größe schauen, / er kommt, Jerusalem zu bauen, / und die in der Verbannung waren, / die bringt er heim nach siebzig Jahren. /

2. Gott heilet die zerbrochnen Herzen, / und stillt barmherzig ihre Schmerzen. / Er macht durch unsre tiefsten Leiden / uns fähig für die höchsten Freuden. / Er rief den Sternen, und sie kamen, / er zählt und nannte sie mit Namen, / weist jedem seinen Ort zu stehen / und seine eigne Bahn zu gehen. /

3. Ja, unser HERR ist groß und prächtig, / er schuf und er gebietet mächtig. / Nur sein Verstand kennt seine Stärke, / umfasset alle seine Werke. / Er tröstet, stärket die Gebückten / und hebt empor die Unterdrückten, / vergilt den Unterdrückern wieder / und stößt sie in den Staub danieder. /

4. Singt, singt dem HERRN, ihr Wechselchöre, / tönt, Harfen, unserm Gott zur Ehre, / der uns mit seiner Güt erfüllet. / Seht, wenn er sich in Wolken hüllet, / bereitet er uns seinen Segen / und gibt der Erde milden Regen. / Da stehet Feld und Wald erquicket / und Berg und Tal mit Gras geschmücket. /

5. Singt ihm, der, was er schuf, auch liebet / und jedem Tier sein Futter gibet. / Er schaut, ob wir auch Mangel haben, / und hört das Rufen junger Raben. / Der HERR bedarf nicht deiner Werke, / nicht Menschenkraft, nicht Rosses Stärke. / Erfreuen wir uns an dem allen, / Gott hat daran kein Wohlgefallen. /

6. Der HERR hat an uns Wohlgefallen, / die hier auf seinen Wegen wallen. / Er will mit Lust auf alle schauen, / die fest auf seine Güte trauen. / Dein HERR ist gütig, mächtig, weise, / Jerusalem, bet an und preise, / komm, Zion, deinen Gott zu loben, / sein Ruhm werd ewig hoch erhoben. /

7. Er ist’s, der dich vom Feind erlöste, / macht deiner Tore Riegel feste, / der deine Kinder drinnen segnet, / dir huldreich rings umher begegnet, / der deinen Grenzen schaffet Friede, / der nie wird seines Wohltuns müde, / der dir den besten Segen gibet / und täglich zeigt, dass er dich liebet. /

8. Sendt er sein Wort herab auf Erden, / wie schnell muss es vollzogen werden! / Er ruft den Winter, seht ihn eilen, / uns seine Gaben mitzuteilen. / Er bringt den Schnee wie Flocken Wolle, / dass er die Erde wärmen solle. / Er ist’s, der unser Aug erfreuet, / wenn er den Reif wie Asche streuet. /

9. Er gibt sein Wort, Gesetz und Rechte / nur, Israel, dir, seinem Knechte. / Zu dieser Ehr und Gottes Freuden / erhob er noch kein Volk der Heiden. / Er ließ sie alle irre gehen, / doch Jakob wollt er hoch erhöhen. / Anbetung, Lob sag seinem Namen, / du Gottesvolk, sag Amen, Amen. / Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 113

1. Singt Halleluja, singt dem HERRN! / Anbeter Gottes, lobt ihn gern. / Lasst seines Namens Ruhm verbreiten! / Es werde Ruhm und Dank und Macht / dem Unvergleichlichen gebracht / in Ewigkeit der Ewigkeiten. /

2. Die Sonn erweck den Lobgesang / vom Aufgang bis zum Niedergang, / ihn, ihn, den Herrlichen zu loben, / denn seine Kraft und Herrlichkeit / ist über alle Völker weit / und alle Himmel hoch erhoben. /

3. Wo ist ein Reich wie Gottes Reich? / Und wer ist unserm Gotte gleich? / Wer wohnt wie er in lichter Höhe? / Wer übersieht des Himmels Heer? / Wer schaut hinab ins tiefste Meer? / Wer, der auf Erden alles sehe? /

4. Er ist’s, der Armen hilft in Not, / Bedrängte rettet aus dem Tod, / dass jedermann sein Lob vermehre. / Er macht sie oft in seinem Reich / den Fürsten seines Volkes gleich / an Weisheit, Schätzen, Macht und Ehre. / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
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