Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gott, du bist gekommen, dein Leben mit uns zu teilen. / Wir aber suchen das Glück für uns selbst. / Du kamst hinunter auf die Erde; / alles, was Leben ausmacht, hast du uns gegeben: / Liebe, Hoffnung und Vertrauen. / Wir haben Kräfte und Gaben, Zeit und Geld, / aber nicht immer sind wir dankbar für das, was du gibst. / Wir bekennen vor dir, / wie oft wir uns nur um uns selbst gesorgt haben. / Wir arbeiten und planen, wir kaufen und machen Geschäfte, / als hinge unser Leben allein davon ab. / Wir sehen auf unseren Vorteil / und übersehen die, denen es am Nötigsten fehlt. / Wir möchten vorankommen / und gehen an dir und den Menschen vorbei. / Darum bitten wir dich: / Komm auf uns zu in diesem Gottesdienst, / öffne uns Augen und Ohren für dich und für unsere Nächsten. / Herr, erbarme dich unser. Amen.
RefLit
Gott, / wir alle leben von deiner Vergebung / und von deiner Großherzigkeit. / Aber wie kleinlich rechnen wir anderen oft auf, / was sie alles falsch gemacht haben! / Und wie lange tragen wir ihnen ihre Schuld nach / und sind nicht bereit, / ihnen eine neue Chance zu geben. / Unsere Urteile sind oft so grausam, / und unser Verhalten so unversöhnlich! / Gott, ändere uns / um deiner großen Barmherzigkeit willen! / Nimm uns die Angst, / durch Nachsicht und Entgegenkommen / unser Gesicht zu verlieren, / und lass uns mehr als unsere Prinzipien / das Glück der Versöhnung schätzen lernen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Wir beten zu dir, weil wir uns für die schönen Dinge bedanken wollen, die wir erleben durften; / weil wir unsere Sorgen teilen wollen und uns Klarheit erhoffen; / weil wir uns Entlastung erhoffen für Entscheidungen, die wir falsch getroffen haben; / und weil wir dich um Kraft dafür bitten wollen, zu unseren Fehlern zu stehen.
Georg Rieger, Nürnberg
Wenn es dunkel wird in mir, / wohin kann ich gehen? / Wenn die Kälte in die Seele dringt, / wohin kann ich gehen? / Wenn die Zeit mir in den Händen verrinnt, / wohin? / Wenn die Unruhe aufsteigt und mich quält, / wohin? / Zu dir will ich gehen, mein Gott, / deine Gegenwart soll mein Licht und meine Wärme sein, / deine Nähe meine Ruhe und meine Geborgenheit. Amen.
RefLit
Herr Gott, himmlischer Vater, wir bitten dich: / Gib uns deinen heiligen Geist, / dass wir dein Wort hören und annehmen, / damit es unser Herz reinige und unseren Wandel erneuere. / Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, / der mit dir und dem Heiligen Geiste lebt und regiert / von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
RefLit
Es tut gut, Gott, von dir zu wissen, dass wir in unserer Unvollkommenheit bei dir gut aufgehoben sind. / Lass uns spüren, was du von uns willst, aber mehr noch: lass uns spüren, was du für uns hast. / Lass uns deine Barmherzigkeit erfahren, die uns zu dankbaren und guten Menschen macht.
Georg Rieger, Nürnberg
Du unser Gott, / auf den wir hoffen, / dein Schutz ist stärker / als unsere Angst, / dein Trost viel größer / als unser Kummer, / und deine Liebe reicht weiter / als unser Leben. / Auf diese Hoffnung gründest du uns. / Aber wenn uns das Grauen der Nacht einholt / in schweren Träumen / und endlosem Grübeln, / verlieren wir oft diesen Halt. / Wenn uns am Tag böse Nachrichten treffen / wie tödliche Pfeile, / werden wir blind für dich / in Schmerz und Wut. / Und wenn uns jemand fallen läßt, / meinen wir daran zu zerbrechen. / Wir sind oft so unsicher und getrieben / von unseren Sorgen. / Gott erbarme dich über uns, / bleib uns Zuflucht vor allem Bösen, / in uns und um uns / und schick deine Engel, / dass sie uns behüten / auf allen unseren Wegen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
So will ich diesen Tag bestehen: / nicht über die Schrecklichkeiten der Nachrichten jammern, sondern den kleinen Wink für meinen persönlichen Einsatz finden / mich nicht überfordern lassen, sondern tun, was ich kann / Provokationen nicht erwidern, sondern vernünftig dagegen halten / einen guten Rat und Hilfe annehmen / nicht auf Freundlichkeit warten, sondern Freundlichkeit ausstrahlen / der Liebe eine Chance geben / das Vertrauen zu dir nicht verlieren / Hilf mir dazu, o Gott.
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Du Gott aller Welten, / Herr auch über die Mächte der Finsternis: / Wir glauben nicht an einen Teufel, / aber wir erleben / die zerstörerische Kraft des Bösen / in unserem Leben / und in unserer Welt. / Manchmal erschrecken wir auch / über uns selbst, / denn immer wieder / treiben uns boshafte Gedanken um, / kommen uns kränkende Worte über die Lippen, / tun wir anderen absichtlich weh. / Zu dir Gott nehmen wir Zuflucht, / wenn sich Abgründe auftun, / auch in uns: / birg uns in deiner rettenden Nähe / und reiß uns aus dem Sog des Bösen.
SB
Du Gott der Fülle, / du hast die Erde reich gemacht an Gütern, / du hast uns allen viele Gaben gegeben. / Es ist genug da, / um die Menschheit zu ernähren, / und uns zu freuen an dem, / was wir gemeinsam erreichen können. / Aber die Gier, / möglichst viel allein zu behalten, / treibt einen Keil zwischen uns / und zerstört deine Schöpfung. / Wir sind empört / über skrupellose Geschäftemacher, / aber selbst nicht frei von der Sucht, / jeden Vorteil für uns zu nutzen. / Wir vergleichen uns mit anderen, / und oft frisst sich Neid in unser Herz. / Das Maß für Zufriedenheit geht uns leicht verloren / und wir vergessen, / wie viele an unserem Egoismus verhungern. / Gott, / mit deiner unendlichen Freigiebigkeit / nimm uns die Angst, / zu kurz zu kommen. / Überwinde Geiz und Gier / und öffne uns für die Freude / am Teilen der Gaben, / die wir von dir empfangen haben.
SB
Gott, wir danken dir und bitten dich: Du weißt um die Gewalt in aller Welt und auch in uns. Schenke uns Ideen, Probleme friedlich zu lösen. Nimm dich all derer an, die Opfer von Gewalt sind. Mach uns sensibel für deren Anliegen, in Frieden zu leben.
GR
Ich bekenne vor dir, mein Gott: / Ich vergesse dich oft. / Oft glaube ich nicht, dass du mich siehst. / Ich höre nicht, wenn du mich rufst. / Vor deinem Urteil kann ich nicht bestehen. / Darum bitte ich dich: / Gott, sei mir Sünder gnädig. / Ich bekenne vor dir, mein Gott: / Ich bin nicht so, wie du mich haben willst. / Ich täusche andere. / Ich denke schlecht von anderen und rede über sie. / Ich übersehe ihre Not und drücke mich, wo ich helfen sollte. / Darum bitte ich dich: / Gott, sei mir Sünder gnädig. / Ich bitte dich, mein Gott: / Lass mein Leben nicht verderben, bringe es zurecht. / Richte mich auf, wenn ich den Mut verliere. / Rette mich, wenn ich verzweifle. / Hilf mir, deiner Gnade zu vertrauen. Amen.
RefLit
Barmherziger Gott, du kennst uns und weißt um unsere Schwächen und unsere Mutlosigkeit. Gib uns Kraft und deinen Geist, der uns zu mutigen Menschen macht. Schenke uns aber auch die Einsicht, dass wir nicht alles schaffen können.
GR
Herr der Welt, / wir sehen in diesen Tagen / überall Bilder von Karnevalsjecken. / Sie bringen sich feucht fröhlich in Stimmung / und enthüllen mit ihren Späßen / manche unbequeme Wahrheit, / auch über sich selbst / und über die Trostlosigkeit des Alltags, / aus dem sie zu entkommen suchen. / / Daneben sehen wir in diesen Tagen / auch die Bilder verzweifelter Menschen / auf der Flucht vor Gewalt und Terror. / Sie sind dankbar, / überhaupt noch am Leben zu sein. / Aber Viele sind auch bitter, / weil ihnen sonst nichts geblieben ist / von ihrem kärglichen Alltag, / nach dem sie sich sehnen. / / Gott, jeden Tag kommt uns so viel Gegensätzliches vor Augen. / Wir werden hin- und hergeworfen in unseren Gefühlen / und stumpfen ab gegen Lachen und Weinen. / / Du, Gott siehst alles / und in allem die große Sehnsucht / nach einem befreiten Leben, / aus dem alles Schwere und Bittere weicht / und endlich Raum wächst / für eine Freude, / die über alle Tage trägt. / / Still diese Sehnsucht, Gott, / und erbarme dich unser / und unserer Welt.
nach SB
Gott, du Quelle des Lebens! / Wieviel Gutes könnte ich aufzählen, / das du mir getan hast. / Kein Tag vergeht ohne dein Geleit. / In jeder Stunde bist du mir nahe / mein Leben lang. / Von allen Seiten umgibst du mich / und hältst deine Hand über mir. / Aber wie oft verstellt der Betrieb des Alltags / mir den Blick für deine tägliche Güte, / und erst bei besonderen Anlässen merke ich, / wie wichtig du für mein Leben bist. / Warum entdecke ich erst in Krankheit und Not, / was es bedeutet, / jeden Morgen aufstehen zu können / und das zu tun, was ich gewohnt bin. / Kummer und Angst bleiben mir nicht erspart, / doch du lässt mich erfahren, / dass du mich auch dann nicht loslässt. / Du lässt mir Worte zukommen, die mich aufrichten, / und Menschen, die mich trösten. / Und wenn ich zurückschaue, / kann ich nur sagen: Es ist wie ein Wunder, / dass es mit mir nicht aus und vorbei ist. / Es ist wie eine kleine Auferstehung, / dass ich mich wieder am Leben freuen kann / und an jedem neuen Tag. / Ja, ich habe Grund genug, / dich täglich zu loben. / Deine Wohltaten an mir / kann ich gar nicht alle aufzählen. / Vergib mir, Herr, wenn ich das vergaß, / und lass es mir jetzt / und für immer vor Augen stehen. Amen.
RefLit
Hüter des Lebens, / du siehst, / wie oft wir uns verloren fühlen: / in einer Zeit, / in der alles möglichst schnell gehen muss, / in einer Gesellschaft, / die gnadenlos urteilt über Menschen, / in einer Welt, / deren Probleme uns immer mehr fordern. / / Du weißt, / wie leicht wir uns verirren / in trübe Gedanken, / die jede Hoffnung lähmen, / oder in großartige Reden, / die zu keinen Taten führen. / / Wir bitten dich: / Suche uns, / wenn wir nicht mehr wissen, / wohin wir gehören. / Finde uns auf den Irrwegen, / die uns wegführen von deinem Willen. / Verliere nicht die Geduld mit uns!
SB
Gott, es gibt so viel ungestillte Sehnsucht, / Sehnsucht nach Beachtung, nach Anerkennung, nach Liebe, / Sehnsucht nach dir. / Es gibt so viele unbeantwortete Fragen, / Fragen nach dem Sinn des Lebens / und nach dem Sinn unbegreiflichen Sterbens, / Fragen nach unserer Zukunft, / Fragen nach dir. / Es gibt so viel Schuld, / Schuld, die wir wissen, / Schuld, die wir verdrängen, / Schuld, die uns verzweifeln lässt, / weil sie uns trennt von anderen Menschen / und von dir. / Gott, wir bitten dich, / sieh uns an, / sieh hinter die Masken, die wir tragen, / und trenne dich nicht von uns. Amen
RefLit
Gnädiger Gott, / du setzst alles daran, / dass wir unseres Lebens froh werden / und uns freuen an dir. / Du umgibst uns mit deiner Liebe, / du vertreibst unsere Angst, / eigenen und fremden Ansprüchen / nicht zu genügen, / denn du kündigst uns die Freundschaft niemals auf, / auch wenn wir versagen und dich enttäuschen. / / Gott, mach uns zu einem Spiegel deiner Liebe / und unsere Gemeinde zu einem Ort, / der vielen gut tut, / weil sie in der Gemeinschaft unter deinem Wort / stärker, mutiger und fröhlicher werden, / als sie es vorher waren / und sich den Problemen des Alltags besser gewachsen fühlen / durch deinen Zuspruch.
SB
Allmächtiger Gott, / in dir ist Gelassenheit, Frieden und Eintracht. / Wir bitten dich, / überwinde du die Schranken, / die deine Kinder voneinander trennen, / und befähige sie, / die Eintracht des Geistes durch das Band des Friedens zu / bewahren. / In allen Unterschieden der Erkenntnis und des Glaubens / und in aller Verschiedenheit unseres Denkens / lass uns eins werden in geschwisterlicher Liebe / und in Hingabe an deinen heiligen Willen. / Befreie uns von aller Blindheit und von allem Vorurteil, / von allem Aufruhr und von bösen Worten, / damit wir durch die Nächstenliebe / in unserem ganzen Wesen, Denken und Leben / die Macht und Herrlichkeit des Glaubens, den wir bekennen, / zum Vorschein bringen, / zur Ehre deines heiligen Namens, / durch Jesus Christus, unseren Herrn.
RefLit
Herr der Welt, / wo bist du in den blutigen Konflikten, / die an so vielen Orten toben? / Wo zeigst du deine Macht / und dein Erbarmen? / Siehst du nicht das Leiden der Opfer? / Rühren dich nicht die Tränen der Kinder, / die unsägliches Grauen erleben? / Gott, verbirg deine Güte nicht vor uns! / Lass nicht alles so weiter gehen! / Stopfe den Hasspredigern aller Religionen das Maul! / Mach dem Gemetzel der Fanatiker überall ein Ende! / Lass nicht zu, dass Krieg und Zerstörung um sich greifen, / und so viele Unschuldige sterben! / Gott, du hast versprochen, / die Gebete der Deinen zu hören: / Verschließ deine Ohren nicht / vor den Klagen der verfolgten Christen! / Gib sie nicht ihren Feinden preis! / Erbarme dich aller, die in Ängsten leben! / / Steh auf, Gott! / Bringe die Menschheit zur Besinnung! / Schaffe Frieden auf unserer Erde!
SB
Geist Gottes, leiser, zärtlicher Atem / und starker kräftiger Sturmwind, / komm und belebe uns neu. / Geist Gottes, fege hinein in unser Leben und unsere Kirche, / fege hinweg, was darin falsch und verlogen ist. / Geist Gottes, kehre in uns ein, / damit wir einsehen, wo wir umkehren und neu anfangen müssen. / Geist Gottes, leuchte uns, / damit wir klar sehen, wo unser Licht und unser Dunkel ist. / Geist Gottes, entzünde uns neu, / damit das Feuer in uns wieder brennen kann / und der Funke überspringt, auf den es ankommt. / Geist Gottes, berate uns gut, / damit wir erkennen, was zu tun und zu lassen ist. / Geist Gottes, treib uns an, / damit wir neuen Antrieb in uns haben. / Geist Gottes, beflügele uns, / damit wir es wagen zu träumen / und uns trauen zu kämpfen. Amen.
RefLit
Du Gott der Wahrheit / so offen würden wir niemals behaupten, / wir seien so sicher, was richtig ist / und was falsch im Glauben. / Als Suchende möchten wir uns sehen, / als Menschen, die offen sind zu lernen. / Aber oft lassen auch wir / nur unseren eigenen Glaubensweg gelten / und ohne zu merken werden wir, / was wir anderen unterstellen: / selbstgerecht und intolerant. / Gott, dein Wort leuchte uns heraus / aus allen frommen Lebenslügen / und leite uns in Wahrheit / zu dir.
SB
Gott, Ewiger! / Mose hat Dich gesehen. / Wir sehen dich nicht. / Aber wir hören dich. / Deine Weisungen legst Du uns ans Herz. //
Und wenn das Herz hart geworden ist / und verschlossen oder ängstlich und blass, / wenn es kalt geworden ist / und blutleer oder vergiftet und böse - / dann, barmherziger, gütiger Gott - / dann verzeih uns / und gib uns ein neuen Herz, / ein besseres, ein weicheres, ein reines, / das dir gehört. / Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin