18. November 2020
Lieber Vater im Himmel, / manchmal können wir das nicht, / so offen unsere Schuld eingestehen / und um Vergebung bitten. / Manchmal versuchen wir, / uns aus allem herauszureden, / manchmal verdrehen wir lieber Unrecht in Recht, / als zuzugeben, dass wir etwas falsch gemacht haben. / So rechthaberisch und unbußfertig sind wir! / Deshalb bleibt die alte Schuld an uns haften, / und wir erleben nicht die befreiende Kraft der Vergebung. / Herr, bring uns zur Einsicht, / schärfe unser Gewissen / und gib uns Mut, unser Versagen einzugestehen / und um Verzeihung zu bitten. / Herr, erbarme dich über uns. Amen.
RefLit
17. November 2021
Ach Gott – / wie fürchte ich mich davor, dass mein Enkel fragt: Warum beten wir, wenn ‚der liebe Gott‘ doch nicht hilft? / Wie gut kann ich verstehen, dass meine atheistischen Freunde meine theologischen Spitzfindigkeiten nicht mehr hören wollen. / Wie sehne ich mich danach, dass meine Zweifel und Klagen ein Ende finden. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
16. November 2020
Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs, Vater Jesu Christi, / Du bist erschienen dem Mose und dem Elia, hast angerufen die Propheten und gesandt Jesus und die Apostel. Sie alle haben uns von deiner Herrlichkeit erzählt. Dafür sei gepriesen, ewiger Gott. / Erscheine auch uns. / Zeige dich denen mit Macht, die sich um deine Weisungen nicht scheren, weil sie meinen, es kümmere dich nicht. / Lass leuchten deine Gnade über denen, die von Vorwürfen geplagt sind und Schuld fühlen. / Gib dich zu erkennen denen, die an dir oder an sich selbst zweifeln, und denen, die den Sinn ihres Lebens verloren haben. / Geh mit allen, die flüchten müssen, sei neben allen, die Angst haben. Beschirme uns alle vor tödlichen Viren. / Geh auf über uns, Herr, lass deinen Glanz über uns erscheinen und bleibe bei uns, damit wir alle am Ende unseres Lebens froh werden. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
15. November 2020
zum Volkstrauertag
Gott, / wie sollen wir bestehen, / wenn du kommst, / über uns zu richten? / Wir denken zurück an das Unheil der Kriege, / die von unserem Volk ausgegangen sind, / an das zertretene Glück / und das zerstörte Leben / so vieler Menschen. / Wir versuchen, / der Schuld unseres Volkes ins Auge zu sehen, / sie nicht zu verharmlosen oder wegzureden. / Aber wir trauern auch um unsere Gefallenen / und um die Opfer der Bombennächte. / / Gnädiger Gott, / wir bitten dich: / richte uns mit Barmherzigkeit. / Lass Versöhnung wachsen, / wo Feindschaft war / und Trost einkehren, / wo Menschen noch leiden. / Breite den schönen Glanz deines Friedens aus / über Zion / und über die Völker unserer Welt.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Wochenrückblick
14. November 2020
Gütiger Gott,
es gibt in diesen Tagen
nicht nur Grund zum Klagen,
sondern auch Grund
dankbar zu sein.
Der Verzicht
steht im Rampenlicht.
Aber wir gewinnen auch
wichtige Erkenntnisse
über uns und unser Verhalten.
Wir lernen uns neu kennen,
und auch viele Mitmenschen,
die sich kümmern,
die achtsam sind
und aufmerksam.
So viele Menschen
verhalten sich verantwortungsvoll.
So viele Menschen
jammern nicht,
sondern bleiben gelassen.
So viele Menschen
beeindrucken uns.
Wir danken dir, Gott,
für alles,
was du uns in dieser Zeit schenkst,
für die Momente,
in denen du uns Mut machst.
Danke, Gott! Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
13. November 2020
Gnädiger Gott, wir danken dir für deine Gerechtigkeit, die du uns schenkst. Manchmal vergessen wir das und bemühen uns immer besser zu werden, immer mehr zu tun, immer mehr zu erreichen, um dir zu gefallen. Erinnere uns, dass der Gerechte aus Glauben leben wird. Amen
Meike Waechter, Berlin
12. November 2020
Gott, wir möchten uns dir öffnen. Wir sehnen uns danach, dass du in unser Leben trittst und Vieles anders wird bei uns. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir das rechte Maß finden für Ruhe und Aktion, für Reden und Stille und für die Zeit, die wir brauchen für uns und für dich.
Georg Rieger, Nürnberg
11. November 2020
Tie the strings to my life, my Lord,
Then I am ready to go!
Just a look at the horses-
Rapid! That will do!
Put me in on the firmest side,
So I shall never fall,
For we must ride to the Judgment,
And it´s partly down hill.
But never I mind the bridges,
And never I mind the sea;
Held fast in everlasting race
By my own choice and thee.
Good-by to the life I used to live,
And the world I used to know;
And kiss the hills for me, just once;
Now I am ready to go!
Emily Dickinson (1830-1886)
10. November 2020
Himmlischer Vater, / wir bitten dich: / strahle mit deinem hellen Schein über die Menschen, die wir lieb haben, / und über die Menschen, die uns zu tragen geben. / Dein sind wir im Licht und im Dunkel. / Du segnest unsern Ausgang und Eingang in Ewigkeit. Amen.
Selma Dorn, Leipzig
9. November 2020
Vater im Himmel. Verwandle meine Angst in Vertrauen. Und Zuversicht. Du bist doch bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich, auch wenn ich im finsteren Tal wandern muss. Es wird nicht immer so dunkel bleiben. Dein Licht leuchtet mir den Pfad aus. Du bist mein Begleiter, in meiner Nähe. Schenke mir ein hörendes Herz. Du sprichst zu mir. Heute. Worte, die erlösen und befreien. Du kennst den Weg und du lenkst meine Schritte ins Leben. In die Freiheit der Kinder Gottes. Meine Hoffnung setze ich auf dich. Du meinst es gut mit mir. Amen.
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
8. November 2020
Ewiger Gott, / du hast einen neuen Himmel und eine neue Erde verheißen. / Hilf uns, im Glauben festzubleiben, / in der Liebe zu wachsen / und voller Hoffnung auf dein Kommen warten. / Lass uns schon jetzt deine Herrlichkeit erfahren / durch Jesus Christus, unseren Herrn.
RefLit
Wochenrückblick
7. November 2020
Lebendiger Gott!
Du veränderst mein Leben.
Wie gut, dass es Dich gibt!
Ich möchte nicht verharren
an der Oberfläche der großen Aufregungen fern und nah,
und nicht erstarren
in der Tiefe meiner Ängste und Sorgen.
Ich möchte mich nicht abfinden
mit Krankheit, Unrecht und Leid
und nicht abfinden lassen
mit falschen Versprechungen und Lügen.
Lebendiger Gott,
Du veränderst mein Leben.
Ich kann neu anfangen!
Simon Froben, Bayreuth
6. November 2020
Unser Gott, himmlischer Vater: Oft stehen wir im Wettstreit mit uns selbst. Welchen Ideen sollen wir folgen und wie unsere Kräfte einsetzen? Wem können wir trauen und mit wem zusammen etwas bewegen? Darum bitten wir dich: lass das Licht deiner Liebe in uns leuchten, damit wir erkennen, wo das Ziel ist.
Georg Rieger, Nürnberg
5. November 2020
Herr unser Gott! Unsere Jahre kommen und gehen. Und wir selbst leben und sterben. / Du aber bist und bleibst. Deine Herrschaft und deine Treue, deine Gerechtigkeit / und deine Barmherzigkeit haben keinen Anfang und kein Ende. / Und so bist du der Ursprung und das Ziel auch unseres Lebens. / So bist du der Richter unserer Gedanken, Worte und Taten. / Uns tut leid, daß wir auch heute nur bekennen können, dich bis auf diese Stunde so oft, immer aufs neue, Vergessen, verleugnet, beleidigt zu haben. / Uns erleuchtet und tröstet aber auch heute das Wort, durch das du uns zu erkennen gibst, daß du unser Vater bist, wir deine Kinder sind, weil dein lieber Sohn, Jesus Christus, / für uns ein Mensch geworden, gestorben und auferstanden, unser Bruder ist. / Wir danken dir, daß wir diese frohe Botschaft verkündigen und hören dürfen. Mach du selbst uns frei dazu, das Richtige zu sagen und es auch richtig zu Vernehmen, / damit es dir zur Ehre und uns Allen zum Frieden und zum Heil diene! Amen.
Karl Barth (1886-1968)
4. November 2020
Lieber Gott / Die arme Menschen haben nicht genug zum essen, darum wünsche ich das es mehr Früchte gibt. / Emilia, 9 Jahre
Kinder aus dem kirchlichen Unterricht im 3. Schuljahr, Weisslingen, Schweiz
3. November 2020
Du schweigender Gott –
Lass mich deine Stimme hören aus Predigten ohne leere Floskeln.
Lass mich deine Stimme hören aus der Zuversicht der jungen Familie, die dir ihr Kind in der Taufe anvertraut hat.
Lass mich deine Stimme hören, aus den Hinterbliebenen, die Trost finden im Angesicht des Todes.
Lass mich deine Stimme hören aus den Zeugnissen meiner Vorfahren im Glauben.
Lass mich deine Stimme hören aus der Musik, die einst zu deiner Ehre komponiert wurde.
Lass mich deine Stimme hören aus vernünftigen und mitfühlenden Worten meiner Mitmenschen.
Lass mich deine Stimme hören, wo ich es nicht erwarte.
Lass mich deine Stimme hören.
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
2. November 2020
Gott, unsere Zuflucht, / wir suchen bei dir Trost und Stärkung / in dieser beängstigenden Zeit. / Als die Pandemie über uns kam, / wussten wir nicht, wie uns geschah, / mussten uns an Regeln gewöhnen, / die wir nie für möglich gehalten hatten, / und hofften, es ginge alles bald vorbei. / Aber jetzt ist sie gekommen, / die befürchtete zweite Welle, / schwemmt wieder viele Pläne weg / und verbreitet neue Angst und Ungeduld. / Gott, es ist schwer, sich daran zu gewöhnen, / dass unser Leben so lange von Corona bestimmt ist. / Wir vermissen unsere Unbefangenheit, / die körperliche Nähe zu anderen Menschen, / alles, was uns früher so selbstverständlich schien. / Bei manchen von uns liegen die Nerven blank, / der Umgangston wird rauer, / das Misstrauen wächst. / Wir bitten dich, Gott: / Steh uns bei. / Wir wollen uns nicht unterkriegen lassen von Corona, / uns nicht den Blick vernebeln lassen für das Gute, / das wir immer noch erleben, / wollen nicht blind sein für das Leid vieler anderer Menschen, / das oft viel größer ist als unseres, / wollen nicht schweigend hinnehmen, / dass die Zerstörung der Schöpfung immer weiter geht. / Gott, du kannst alles wenden. / Wir bitten dich, / befrei die Welt von den Schrecken der Pandemie, / und stärke unseren Zusammenhalt / über alle Grenzen hinweg, / damit aus den beklemmenden Erfahrungen / Gutes wachsen kann. / / Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
1. November 2020
Gott, du Versöhner und Friedensstifter, / Menschen können so gemein, so rücksichtslos, / so böse sein! / Das macht uns wütend, / und erfüllt uns manchmal / mit Rachegelüsten / und brutalen Fantasien. / Wir lassen uns leicht / vom Bösen anstecken, / und drehen mit an der Spirale / der Gehässigkeiten. / / Gott, das soll nicht so bleiben! / Leite uns an, / im Geist deiner Liebe / aus üblen Mustern auszuscheren / und im Denken und Handeln / Böses mit Gutem zu überwinden.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Wochenrückblick
Barmherziger Gott, / In diesen Tagen bitten wir für die Männer und Frauen an den Wahlurnen, / die ihre Hoffnung auf einen Kandidaten setzen / und nicht selten bitter enttäuscht werden - / entweder durch den Ausgang der Wahl / oder durch die Politik des Gewählten. //
Gerechter Gott, / wir erleben, dass die Teilung der Gewalten missachtet wird, / dass Amtszeiten ins Unendliche verlängern werden, / dass Wahlen manipulierbar sind. / So oft haben wir das schon gesehen, / und kaum einmal hat das einem Land gutgetan. //
Hilf uns, dass wir da nicht mittun, / dass wir unsere Wahl gut treffen / und da, wo es nötig ist, dem Missbrauch von Macht ein Ende setzen. //
Um so mehr bitten wir für die aufrechten Frauen und Männer, / die in dieser Zeit regieren. / Gib ihnen Wahrhaftigkeit und Mut, / die nötigen Schritte zu tun. / Lass sie Worte finden, / die Vertrauen schaffen. Amen
Achim Detmers, Hannover
30. Oktober 2020
Gnädiger Gott, / du erhältst deine Kirche durch dein Wort. / Wir bitten dich: / Segne unser Reden und Hören, damit dein Wort uns erneuert. / Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, unseren Herrn.
RefLit
29. Oktober 2020
Jesus – du ganz Anderer // Sorgt euch nicht, sagst du. Wir aber sind voller Zukunftsangst. / Liebt eure Feinde, sagst du. Wir aber wissen nicht, wie wir mit den Unvernünftigen und Gewalttätigen umgehen können. / Übt Verzicht, sagst du. Wir aber hängen an unserem Besitz. / Strebt nach Gerechtigkeit, sagst du. Wir aber sehen auf unseren Vorteil. / Fürchtet euch nicht, sagst du. Wir aber haben Angst. / Folgt mir nach, sagst du. Wir aber haben deine Spuren verloren. / Bleibt in mir, sagst du. // Jesus – du ganz Anderer // Wir möchten so gerne ein wenig anders werden. Mit Gottes Hilfe. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
28. Oktober 2020
Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten. / Streite du für uns, kein anderer kann das tun. Streite für uns mit guten Worten, mit Segen und mit Menschen deines Wohlgefallens, die du in Anspruch nimmst. / Streite für unsere Welt, das Werk deiner Hände, lass es nicht los. Und nimm uns mit in diesem guten Streit. / Streite du für die, die verfolgt werden, streite du für die, die Unrecht leiden und verleih denen Frieden, die angefeindet werden. / Streite wider die Zweifel, bekämpfe die Niedergeschlagenheit, vertreibe die Trübsal. Wer traurig ist, den lass nicht fallen, wer mutlos ist, den treibe an, wer im Dunkeln sitzt, dem zeige ein Ziel. / Verleih den Frieden allen Unglücklichen, führe niemanden in Versuchung und belaste keinen mit mehr Unglück als er ertragen kann. / Nimm auf in deinen Frieden alle, die in dieser Woche sterben und gib Kraft und Mut allen, die leben und nicht sterben sollen. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
27. Oktober 2020
Getreuer Gott, du Gott Israels, der du dein Volk auf seiner Reise nach Kanaan geleitet und ihm das Manna zur Nahrung und Stärkung gegeben hast, du weißt, / dass auch wir auf unserer Reise deine Führung, deine Nahrung und Stärkung nötig haben. O so leite und führe uns auf unserem Wege, und gib uns dein Wort zur Nahrung, / dein himmlisches Manna zur Erquickung unserer Seelen, um unsern Weg fortzusetzen.
Gerhard Tersteegen (1697-1769)
26. Oktober 2020
Fast täglich werden wir mit empörenden Aussagen konfrontiert. Wir lesen sie, wir hören sie. Im Internet, im Fernsehen und gelegentlich sogar im direkten Gegenüber mit Menschen. / Woher kommt die Menschenverachtung, der Hass? Wie kommen Menschen dazu, mutwillig Lügen zu verbreiten, nur um Anderen zu schaden? / Ist unsere Empörung berechtigt? Bringt sie etwas? Gibst du uns Kraft dazu oder bremst du uns? Lass es uns spüren und mutig darin sein, auf Menschen zuzugehen – so oder so.
Georg Rieger, Nürnberg
25. Oktober 2020
Gebet zu Micha 6,8
Ach Gott – // So viel ist uns gesagt. So viele reden von dir und deinen Geboten. Aber machen oft nur ihre eigenen Regeln daraus. / Wir sollen dein Wort halten. Aber es bleibt oft stumm. Wir finden uns darin nicht wieder mit unserer Situation. / Wir wollen Liebe üben. Aber in uns streitet sich Gegensätzliches. Wir denken an den Schutz vieler und vernachlässigen die Rechte der Schulkinder. Wir denken an den Schutz vieler und vernachlässigen die Rechte der Menschen in Altenheimen. Wir denken an den Schutz vieler und vernachlässigen die Rechte auf Arbeit und Einkommen. Oder umgekehrt. / Demut steht uns an. Aber was wir brauchen, ist vor allem Mut. Mut Entscheidungen zu treffen, auch wenn wir keine Garantie haben, dass wir das Richtige tun. // Ach Gott – // Stärke unseren Mut. Beschwichtige unsere Angst. Lass uns in der Schrift Impulse für unseren schwierigen Alltag finden. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg