11. Februar 2018
Herr der Welt, / wir sehen in diesen Tagen / überall Bilder von Karnevalsjecken. / Sie bringen sich feucht fröhlich in Stimmung / und enthüllen mit ihren Späßen / manche unbequeme Wahrheit, / auch über sich selbst / und über die Trostlosigkeit des Alltags, / aus dem sie zu entkommen suchen. / / Daneben sehen wir in diesen Tagen / auch die Bilder verzweifelter Menschen / auf der Flucht vor brutaler Gewalt und Krieg. / Sie sind dankbar, / überhaupt noch am Leben zu sein. / Aber Viele sind auch bitter, / weil ihnen sonst nichts geblieben ist / von ihrem kärglichen Alltag, / nach dem sie sich sehnen. / / Gott, jeden Tag kommt uns so viel Gegensätzliches vor Augen. / Wir werden hin- und hergeworfen in unseren Gefühlen / und stumpfen ab gegen Lachen und Weinen. / / Du, Gott siehst alles / und in allem die große Sehnsucht / nach einem befreiten Leben, / aus dem alles Schwere und Bittere weicht / und endlich Raum wächst / für eine Freude, / die über alle Tage trägt. / / Still diese Sehnsucht, Gott, / und erbarme dich unser / und unserer Welt.
Sylvia Bukowski, Wuppertal