2. September 2024
Gott – // Wir verlangen von dir keine Wunder – / aber wir bitten um Hoffnung und Mut und Kreativität. // Wir wollen nicht überheblich und selbstgerecht sein. / Wer sozial abgehängt ist, glaubt falschen Wahlversprechen. / Wer zu wenig Rente bekommt, kauft keine Biolebensmittel. / Wer sich nur eine marode Altbauwohnung leisten kann, wird über den Luxus von Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen höhnen. / Wer nur Teilzeit arbeiten kann, weil es keinen Kitaplatz gibt, wird wenig Verständnis aufbringen für das Asylbewohnerheim im Dorf. / Wer in den Reden von Parlament und Regierung nicht vorkommt, wird das Vertrauen in die Demokratie verlieren. // Gott – // Du verlangst von uns keine Wunder – / aber du hast uns deine Weisungen überliefert. // Wir wollen uns nicht drücken vor unserer Verantwortung. / Wir müssen im Verteilungskampf strenger kontrollieren, dass alle satt werden. / Wir müssen uns dafür einsetzen, dass niemand auf der Strecke bleibt / ohne Wohnung, ohne Bildung, ohne medizinische Versorgung, ohne Anerkennung. / Wir müssen dankbar und für andere sichtbar die Freiheit der Gotteskinder leben: / fröhlich und selbstbewusst und rücksichtsvoll. // Gib uns Durchhaltevermögen und Fantasie dafür, / du Gott, der uns in die Zukunft begleitet und nicht in die Vergangenheit. // AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg