26. Dezember 2017
Guter Gott, wir haben die Hektik der Vorweihnachtszeit hinter uns und wollen uns sammeln. Wir wollen dem näher kommen, weswegen es Weihnachten eigentlich gibt. Wir denken an die Geburt deines Sohnes hier in dieser Welt. Gott, du bist unfassbar in deiner Größe und begegnest uns in der Gestalt eines Kindes. Du bist erhaben über alles und machst dich in Bethlehem angreifbar und verletzlich. Wir können das nicht zusammendenken. Aber wir spüren: Vor dir dürfen wir sein, wie wir sind, ohne uns zu schämen. Oft wähnen wir dich nur in unendlicher Ferne, selbstgenügsam und unberührt von unserem Leben; dann aber missbrauchen wir auch deine Nähe, wollen dich einspannen für unsere Ziele und machen mit dir, was wir wollen, ohne Ehrfurcht, ohne Respekt. Hol’ uns zurück, Gott, von unseren Irrwegen. Lass uns dein wahres Wesen erkennen, dich lieben und ehren, so wie du bist: als menschlichen Gott, offenbar und geheimnisvoll, mächtig und zart. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg