'Ausbildung statt Abschiebung'

Freunde des Geflüchteten Danial M. aus Afghanistan starteten Mitte Juli eine Online-Petition gegen seine Abschiebung. "Danial kann getrennt von seiner Familie allein im Bürgerkriegsland Afghanistan nicht überleben", heißt es in der Begründung. In Bayreuth sei M. sei ein beliebter Mitschüler gewesen, habe sich gut integriert. Die Petition fordert die Rücknahme der Abschiebung. Mehr 52.000 Unterschriften wurden gesammelt.

Danial M. kam im Oktober 2015 mit seinen Eltern und Geschwistern aus Afghanistan nach Deutschland. Am 3. Juli sollte er abgeschoben werden. Die Reformierte Kirchengemeinde Bayreuth gewährte ihm allerdings Kirchenasyl. Mit einem Brief an Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Hermann (beide CSU) hat Kirchenpräsident Martin Heimbucher die Entscheidung unterstützt. In dem Schreiben rief er dazu auf, den 22-jährigen Afghanen nicht abzuschieben. Der junge Mann gehöre der schiitischen Minderheit der Hazara an, die in besonderer Weise dem mörderischen Hass der Taliban ausgesetzt sei. "Ich wende mich entschieden dagegen, dass die Bayerische Staatsregierung mit der Abschiebung von Afghanen ganz offensichtlich ein Exempel statuieren wollte, ungeachtet der menschlichen Härte, die das für einzelne Flüchtlinge, aber auch für haupt- und ehrenamtliche Helfer bedeutet hat."