'Betroffene müssen im Mittelpunkt stehen'

EKiR: Aufarbeitung sexualisierter Gewalt


© Pixabay

Menschen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, müssen in den Aufarbeitungsprozessen des erlittenen Unrechts die zentralen Personen sein. Das hat der Leiter des Evangelischen Büros, Oberkirchenrat Rüdiger Schuch, unterstrichen.

„Betroffene haben ein Recht darauf, gehört und beteiligt zu werden, ohne verpflichtet zu sein, sich an der Aufarbeitung zu beteiligen. Die Aufarbeitung ist in den Institutionen mit Nachdruck zu verfolgen. Unrecht und erlittenes Leid sind unbedingt anzuerkennen“, sagte der evangelische Vertreter bei Landtag und Landesregierung in NRW anlässlich einer Sachverständigen-Anhörung der Kinderschutz-Kommission des Parlaments in Düsseldorf. Der Schutz vor sexualisierter Gewalt dürfe sich nicht allein auf Kinder und Jugendliche beschränken, sondern müsse für alle Schutzbefohlenen unabhängig von Alter und dem potenziellen Tatort gelten.

„Menschen im Raum der evangelischen Landeskirchen und ihrer Diakonie waren und sind sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende sind schuldig geworden als Täter:innen, Mitwissende, Wegschauende und Vertuschende. Strukturen und Kulturen in den Landeskirchen und ihrer Diakonie haben dies begünstigt. Die evangelischen Landeskirchen in NRW und ihre Diakonie bekennen sich zu dieser Schuld“, so Schuch. „Aus unserer Sicht ist weiterhin jede Anstrengung zu unternehmen, um Menschen wirksam vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Dazu gehört eine umfassende Aufarbeitung in den Institutionen, und ich beziehe hier ausdrücklich die drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen und ihre Diakonie mit ein, für die ich spreche.“

Nicht das Ansehen der Kirche stehe im Fokus von Aufarbeitung und Prävention, sondern die Anerkennung von Leid, das aufrichtige Schuldbekenntnis der Landeskirchen und ihrer Diakonie gegenüber den Betroffenen sowie der Schutz vor sexualisierter Gewalt aller, die sich der Kirche und ihrer Diakonie anvertrauen und ihnen anvertraut werden, so Oberkirchenrat Schuch. „Aufarbeitung und Prävention sind nicht nur vorzunehmen, um berechtigten Erwartungen der Gesellschaft zu genügen oder einen Beitrag zu einem gesamtgesellschaftlichen Aufarbeitungsprozess zu leisten. Den Kirchen kommt vor dem Hintergrund des biblischen Zeugnisses und auf Grundlage des christlichen Menschenbildes eine besondere Verantwortung zu. Daraus resultiert der Auftrag, Menschen im Wirkungskreis der evangelischen Kirche vor sexualisierter Gewalt zu schützen und ihre Würde zu bewahren.“

Gerade in Sachen Prävention und Intervention sind die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen, die Lippische Landeskirche und das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe weit fortgeschritten. Das wird aus der schriftlichen Stellungnahme deutlich, die zur Anhörung eingereicht wurde: So werden bzw. wurden auf allen kirchlichen Ebenen Schutzkonzepte erarbeitet, beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende geschult und Kirchengesetze zum Schutz vor sexualisierter Gewalt erlassen. Ab Herbst 2023 sollen die Ergebnisse der sogenannten ForuM-Studie vorliegen, an der alle Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland beteiligt sind.


Quelle: EKiR

JAL: Hermann Barth: ''Kraftakt der Gliedkirchen der EKD''

Johannes a Lasco Bibliothek in Emden feierlich wiedereröffnet
EKD. Die Wiedereröffnung der Johannes a Lasco Bibliothek zu Emden ist am heutigen Freitag in der niedersächsischen Stadt feierlich begangen worden. Die Spezialbibliothek für den reformierten Protestantismus, die aufgrund finanzieller Turbulenzen über ein Jahr geschlossen war, hatte bereits am 1. Februar 2010 ihren wissenschaftlichen Betrieb wiederaufgenommen.

''Mehr Europa um der Menschen willen''

Nikolaus Schneider besuchte Haus der EKD in Brüssel
EKD. Der amtierende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, hat erstmals seit seinem Amtsantritt als Ratsvorsitzender das Haus der EKD in Brüssel besucht. Anlässlich einer Podiumsdiskussion über die Finanzlage der Kommunen, die vom Büro Brüssel des Bevollmächtigten des Rates der EKD und von der EU-Vertretung des Diakonischen Werks der EKD veranstaltet wurde, forderte Schneider einen Entschuldungsplan für die Kommunen und eine tragfähige finanzielle Basis für deren Arbeit. ''Die Kommune ist der Ort an dem Menschen Demokratie erleben und gestalten'', hob Schneider hervor.
''Der Papst wird nie trunken in einem Auto angehalten werden. Denn er darf überhaupt nicht fahren. Er ist eine Institution und kein Mensch. Vielleicht muss die evangelische Kirche sich entscheiden ...'' - Ein Beitrag aus der ''Jungen Kirche'' 2/2010 zum Thema ''Evangelisches Profil'' auf reformiert-info.

Melanchthonjahr 2010 - Infos, Tipps, Material

Philipp Melanchthon 1497 - 1560

Evangelische Kirche würdigt Philipp Melanchthon

Nikolaus Schneider: ''Bildung darf kein Privileg Weniger sein''
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat in einem Festakt am 19. April den Reformator Philipp Melanchthon (1497-1560) anlässlich seines 450. Todestages gewürdigt. An der Feierstunde in der Schlosskirche zu Wittenberg nahmen zahlreiche Gäste aus dem politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Leben teil, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Wolfgang Böhmer.

Beitrag zur spirituellen und geistigen Kultur in Europa

UEK-Vorsitzender Fischer im Wittenberger Predigerseminar
EKD.UEK. Theologische Bildung und Urteilsfähigkeit hat der Vorsitzende der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der EKD, Landesbischof Ulrich Fischer, als Kernkompetenz in der Ausbildung zum Pfarrberuf in Europa unterstrichen. Diese Forderung sei kein Gegensatz zur heute verstärkt geforderten missionarischen Kompetenz, sondern deren Bedingung: ''Wer gegenüber den Fragen heutiger Menschen an den christlichen Glauben auskunftsfähig sein möchte, muss theologisch zuverlässig orientiert sein'', sagte Fischer am gestrigen Sonntag.

FrauenORTE Niedersachsen: Herzogin Eléonore d’Olbreuse in Celle geehrt

Hugenottin Eléonore d’Olbreuse (1639-1722) engagiert für Meinungsfreiheit und Wohlfahrt
Celle. Mit zahlreichen Aktionen soll künftig an ihrem Hochzeitstag, dem 12. April, an die letzte Celler Herzogin und hugenottische Landadelige Eléonore d’Olbreuse (1639-1722) erinnert werden, hat die Initiative FrauenOrte des Landesfrauenrates Niedersachsen in einer Feierstunde im Celler Schloss beschlossen.

Viel Neues auf www.melanchthon.info

Internetarbeit der EKD präsentiert Seiten zum Reformator
EKD. Er prägt das dritte Themenjahr der Lutherdekade, das den Titel „Reformation und Bildung" trägt: Philipp Melanchthon (1497-1560), der treue Gefährte Martin Luthers.
Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) erklärt von neuem ''Die scientologische Ideologie ist keine Religion'' und hält ''eine Beobachtung von Scientology durch den Verfassungsschutz weiterhin für geboten''. Anlass für die Presseerklärung vom 1. April 2010 war eine Sendung des ARD am 31. März, die sich kritisch mit der Scientology auseinandersetzte.

Zukunft der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen

Rat der Konföderation empfiehlt Beratungsprozess
Der Vorsitzende des Rates der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber, hat in dem Bericht des Rates vor der Synode der Konföderation einen gemeinsamen Beratungsprozess vorgeschlagen, der zu einer neuen Form der Zusammenarbeit der fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen führen soll.
<< < 4631 - 4640 (4649) > >>