Das religiöse Leben offen gestalten

Lippe: Workshop zu Religiosität und zum evangelischen Profil in diakonischen Einrichtungen


Workshop zum diakonischen Profil: mit Vertreterinnen und Vertretern diakonischer Einrichtungen und Kirchengemeinden, des Kreises Lippe, der KD-Bank und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curacon © Lippe

„Diakonisches Profil – Wie kann diakonische Identität in der Organisationskultur gelebt werden und was unterscheidet diakonische Träger von anderen Wohlfahrtsverbänden?“ – zu diesem Thema lud das Diakoniereferates der Lippischen Landeskirche Vertreter*innen diakonischer Einrichtungen und Kirchengemeinden nach Bad Salzuflen.

Landessuperintendent Dietmar Arends hob in seiner Begrüßung hervor, dass die Diakonie ein ganz zentraler Aspekt evangelischer Kirche sei, vom Besuchsdienst in der Kirchengemeinde bis hin zum ambulanten Pflegedienst. Landesdiakoniepfarrer Dieter Bökemeier betonte in seiner einleitenden Andacht, dass man die Jahreslosung „Du bist ein Gott, der mich sieht“ auch als grundlegenden Ansatz der diakonischen Arbeit verstehen könne: „Alle Verbände machen gute Arbeit. Die Diakonie zieht ihre Motivation, jeden Menschen ganz individuell zu sehen und die Hilfsangebote entsprechend zu gestalten, aus dem Wissen, dass Gott jeden Menschen sieht und wertschätzt.“

Die Teilnehmenden beschäftigten sich anhand verschiedener Impulse damit, wie evangelische Identität und Prägung in den Einrichtungen konkret werden können. Dr. Tobias Kirchhof, stellvertretender Direktor der Ev. Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi), führte mit einem Grundsatzvortrag in das Thema ein. Diakonie unterscheide sich von anderen Trägern der freien Wohlfahrtspflege darin, dass in ihr Religion öffentlich gelebt werde. Das religiöse Leben sollte in ihren Einrichtungen – bewusst im Gespräch mit anderen Glaubensüberzeugungen – einladend und offen gestaltet werden.

Falko Heise (Geschäftsführung, Stiftung Eben-Ezer) berichtete anschließend unter dem Titel „Gelebtes Diakonisches Profil“ aus der Praxis und Sabine Beine, (Kreis Lippe, Vorstand Bevölkerungsschutz, Gesundheit, Soziales und Integration sowie Arbeit) sprach über „Der Kreis Lippe und die (freie) Wohlfahrt“.

In Gesprächsrunden ging es unter anderem um die Frage, welche Formen des religiösen Lebens die eigene Institution in Zeiten einer „Superdiversität“ unter Klienten und Mitarbeitenden anbieten und entwickeln sollte.

Im letzten Teil des Workshops informierten die KD-Bank und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curacon, die beide sehr kirchenverbunden sind und den Workshop mitermöglichten, über aktuelle Entwicklungen in ihren Geschäftsfeldern. Hierbei ist das Thema Nachhaltigkeit von zunehmender Bedeutung.


Quelle: Lippe