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Der Frieden ist der Ernstfall
EKD-Friedensbeauftragter: Gustav Heinemann ist immer noch hochaktuell
Die Worte von Gustav Heinemann sind auch nach 45 Jahren immer noch hochaktuell und haben nichts von ihrer Bedeutung verloren“, unterstreicht der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms. Und er betont weiter: „Das, was Bundespräsident Heinemann damals gesagt hat, muss auch heute Richtschnur in der Außen- und Sicherheitspolitik sein.“
Renke Brahms, der auch der Leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche ist, erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Friedensdenkschrift der EKD. „Die evangelische Kirche hat 2007 klar gemacht, dass Zivil unbedingten Vorrang vor dem Militärischen haben muss. Das ist unsere Leitschnur, wenn es um Fragen der Konfliktbearbeitung geht“, so der EKD-Friedensbeauftragte. Daran müsse sich auch die Politik messen lassen, ist Brahms überzeugt.
Angesichts der aktuellen Diskussion um die neue Verantwortung Deutschlands in der Welt sprach sich Renke Brahms dafür aus, hier die zivile und gewaltfreie Konfliktbearbeitung in den Vordergrund zu rücken. „Deutschland zeigt hier schon großes Engagement, sei es politisch, diplomatisch oder in der Entwicklungshilfe“, macht der EKD-Friedensbeauftragte deutlich. „Dennoch würde ich es begrüßen, wenn sich Deutschland, nicht zuletzt im Blick auf seine Geschichte, noch stärker für den Vorrang einer zivilen Konfliktbearbeitung stark machen würde“, fügt er hinzu. Alle Erfahrungen aus den vergangenen Jahren und den internationalen Einsätzen hätten gezeigt, dass es keine militärischen Lösungen von Konflikten gibt. „Deshalb muss mehr Wert auf frühzeitige Prävention und zivile, politische und diplomatische Lösungen gesetzt werden“, unterstreicht Renke Brahms nachdrücklich. „Wenn Deutschland, wie in jüngster Zeit immer wieder angemahnt, international mehr Verantwortung übernehmen soll, warum dann nicht gerade im zivilen Bereich“, so Renke Brahms.
EKD-Pressemitteilung, 30. Juni 201
