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Die letzte Saite spielt weiter
150 Jahre WGRK: Einheit, Gerechtigkeit und Glaube als kraftvolle Antwort auf eine zerrissene Welt

Ein zentrales Bild prägte die Predigt von Najla Kassab, Präsidentin der WGRK: Inspiriert vom Gemälde Hope von George Watts beschrieb sie eine blinde Frau, die ein zerbrochenes Instrument mit nur einer spielbaren Saite hält. Diese Saite symbolisiere die widerständige Hoffnung der Kirche – „hartnäckig, dissonant, vielleicht in Moll gesungen – aber dennoch gesungen“. Kassab forderte die Kirchen auf, auch in schwierigen Zeiten ihre Stimme zu erheben: „Wir sind vielleicht die letzte Saite – aber wir werden nicht schweigen.“
Generalsekretär Rev. Dr. Setri Nyomi blickte in seiner Ansprache auf die Geschichte der WGRK zurück – von der Reformation über die Gründung der Alliance of Reformed Churches 1875 in London, die Vereinigung mit weiteren reformierten Kirchen zur WARC 1970 bis hin zum Zusammenschluss mit dem Reformierten Ökumenischen Rat 2010. Nyomi erinnerte an das Belhar-Bekenntnis und rief die Gemeinschaft auf, sich weiterhin für Gerechtigkeit, Einheit und Versöhnung einzusetzen.
Internationale Vertreter*innen reformierter Kirchen überbrachten Grußworte. Karen Campbell (United Reformed Church) betonte die Stärke der globalen Gemeinschaft. Pfarrer William McLaren (Church of Scotland) hob die Rolle seiner Kirche bei der Gründung 1875 hervor. Pfarrer Dr. Jooseop Keum (Council for World Mission) würdigte das gemeinsame Engagement beider Organisationen für Frieden und Gerechtigkeit und bezeichnete die WCRC als „entfaltete Geschichte einer Gemeinschaft, die aus Überzeugung entstanden ist“.
Der Gottesdienst spiegelte die kulturelle und sprachliche Vielfalt der Gemeinschaft wider: Musik kam vom Upper Clapton URC Choir und Organist Ben Comeau. Texte, Gebete und Lesungen wurden u.a. auf Bengali, Englisch und Walisisch vorgetragen. Beiträge kamen von internationalen Geistlichen wie Philip Vinod Peacock und Muna Nassar.
In einer zerrissenen Welt bot die Feier eine eindringliche Erinnerung daran, dass selbst in Not und Konflikt die Kirche eine Stimme der Hoffnung bleibt. Die „letzte Saite“ – Sinnbild für beharrliche Glaubenskraft – spielt weiter: eine leise, aber unüberhörbare Melodie der Gerechtigkeit, Inklusivität und Solidarität. Das Jubiläum war nicht nur Rückblick, sondern auch Aufruf, dieses Erbe mutig in die Zukunft zu tragen.
Quelle: WGRK


