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''Drei Mal mehr Hugenottin … als Französin''? - Herzogin Eléonore Desmier d’Olbreuse (1639-1722)
von Andreas Flick
„Hieran sieht man, wie Gott, wenn er will, jemanden erheben kann … Gott wolle, daß sie dies Glück zu ihrem Heile und zum Wohle der Kirche zu benutzen verstehe! Denn sie kann darin viel thun, da sie zur wahren Religion gehört.“
Charlotte Amélie de la Trémoïlle (1652-1732)
Die für ihre scharfe Feder bekannte Liselotte von der Pfalz bezeichnete sie wegen ihrer unstandesgemäßen Herkunft verächtlich als „Mausdreck“, in der Zeitung „Le Figaro“ und weiteren Publikationen des 20. Jahrhunderts wird sie dagegen hochachtungsvoll „La grand-mère de l’Europe“ (Die Großmutter Europas) genannt. Die Rede ist hier von der Hugenottin Eléonore d’Olbreuse, die von einer Landadeligen aus dem Poitou zur Herzogin von Braunschweig-Lüneburg aufstieg und so zur Großmutter Georgs II. von Großbritannien und Irland wie auch der Königin Sophie Charlotte von Preußen avancierte.
Eine neue, reich bebilderte Publikation widmet sich der Herzogin Eléonore Desmier d’Olbreuse (1639-1722), die als Gründerin der Französisch-reformierten Gemeinde in Celle gilt. Andreas Flick, Pfarrer der heutigen reformierten Geminde in Celle, geht Eléonores Lebensweg und Lebenswerk nach. Dabei fokussiert er seine Darstellung auf die Hugenottin Eléonore d’Olbreuse, denn bei einer Person des 17. Jahrhunderts darf der religiöse Glauben als wichtige Grundlage für ihr Denken und Handeln neben allen dynastischen, politischen und wirtschaftlichen Beweggründen nicht unterschätzt werden.
In seinem Buch, das pünktlich zum des 325-jährigen Jubiläums der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Celle erscheint, präsentiert Dr. Andreas Flick neben bekannten Informationen auch eine weithin unbekannte Seite der Französin, die trotz ihres großen Einsatzes für ihre reformierten Glaubensgenossen mit dem Übertritt zum Katholizismus geliebäugelt hat.
Die Publikation, die sowohl als Band 10 in der vom Celler Stadtarchiv herausgegebenen Reihe Kleine Schriften zur Celler Stadtgeschichte als auch als Band 47 in der Reihe der Geschichtsblätter der Deutschen Hugenotten-Gesellschaft erschien, kann für 7,00 € im Buchhandel, beim Stadtarchiv Celle, beim Bomann-Museum oder bei der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Celle erworben werden.
Andreas Flick
„Drei Mal mehr Hugenottin … als Französin“?
Herzogin Eléonore Desmier d’Olbreuse (1639-1722)
Kleine Schriften zur Celler Stadtgeschichte 10 (Herausgegeben von der Stadt Celle – Stadtarchiv)
Geschichtsblätter der Deutschen Hugenotten-Gesellschaft, Bd. 47
Celle/Bad Karlshafen 2011, Paperback, 56 Seiten mit farbigen Abbildungen
ISSN 1439-832X / ISBN 978-3-925902-78-9 Stadt Celle – Stadtarchiv
ISBN 3-930481-33-2 Verlag der Deutschen Hugenotten-Gesellschaft
7,00 €
2011 steht der Eléonore-Tag unter dem Motto „dreimal verlockend“, da in der Veranstaltung die drei Sinne Sehen, Hören und Schmecken angesprochen werden. So präsentieren die Veranstalter Hugenottenpsalmen und Szenen aus dem Leben der Herzogin. Zudem werden kleine französische Köstlichkeiten zum Verführen angeboten. Geplant ist ferner eine Video-Liveschaltung zum Château d’Olbreuse und eine Präsentation des neuen Buches von Andreas Flick, das den Titel trägt: „Drei Mal mehr Hugenottin … als Französin“? Herzogin Eléonore Desmier d’Olbreuse (1639-1722).