ERK: Kirchenpräsident Schmidt für Ausstieg aus Atomenergie

Weg in der Atompolitik sollte Thema in Kirchengemeinden sein


Leer. Nach der dramatischen Entwicklung beim Atomkraftwerk Fukushima in Japan hat sich der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Jann Schmidt, für einen Ausstieg aus der Atomenergie ausgesprochen.

Kirchenpräsident Schmidt bezeichnete die Atomenergie als eine unberechenbare und unbeherrschbare Technologie. „Eine Technik wie die Atomtechnik, die hundertprozentige Sicherheit braucht, ist nicht menschengerecht“, sagte er heute (Montag, 14. März 2011) . Er forderte von Regierung und anderen Verantwortungsträgern, diese sogenannte Brückentechnologie schnell zu verlassen und den Umstieg zu erneuerbaren Energien beschreiten.

Schmidt kritisierte die aktuelle Ankündigung der Bundesregierung, nach der Laufzeitverlängerung vom Herbst 2010 die Atomkraftwerke jetzt neu zu überprüfen. Dies sei im Grunde genommen das Eingeständnis, dass bisher nicht ordentlich geprüft worden sei.

Der Kirchenpräsident forderte die Christinnen und Christen auf, für die Menschen in Japan zu beten. „Beten und Handeln gehören aber zusammen“, so Schmidt. Zum Handeln gehöre auch, den weiteren Weg in der Atompolitik zum Thema in den Kirchengemeinden zu machen. Kirchenmitglieder könnten vor Ort gegenüber Politikerinnen und Politikern ihre Meinung formulieren. Schmidt erwartet angesichts der Entwicklung in Japan, dass das Thema Pro und Contra Atomenergie die öffentliche Debatte der nächsten Zeit bestimmen wird. „Das muss auch so sein.“


Ulf Preuß, Pressesprecher der Evangelisch-reformierten Kirche, 14. März 2011