11. Mai 2022
Wie viele Hoffnungen sind in uns gestorben – / Frieden durch Verträge / Wohlstand für alle durch gerechten Handel / Schonung der Umwelt durch Verzicht auf fossile und atomare Energie / Bewohnbarkeit der Erde für unsere Kinder und Enkel / / Wie viele Hoffnungen sind vielleicht in vielen gestorben – / Dauer in der Liebe / Zusammenhalt in der Familie / Perspektiven im Berufsleben / Heilung in schwerer Krankheit / / Wie viele Hoffnungen sind in uns gestorben – / Wir haben genug von leeren Vertröstungen / Wir fühlen uns oft wie tot / / Ach Gott – mach uns wieder lebendig. / / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
10. Mai 2022
Du Quelle des Lebens / am Morgen weckt uns / der Jubel der Vögel. / Deine Schöpfung / hat ein neues Kleid angelegt / und aus seinen Farben / leuchtet die Buntheit deiner Gnade. / Erneuere auch uns / im Geist Jesu Christi, / vertreibe die Schatten / auf unserer Seele / und füll unseren Alltag / mit dem Glanz der Liebe.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
9. Mai 2022
O Herr, allmächtiger Gott, himmlischer Vater du hast uns an deinem heiligen Wort befohlen, dass wir ohne Unterlass beten und nicht müde werden sollen, / dich anzurufen zur Zeit der Not, du wollest uns erhören, und wir sollen dich preisen. / Wir, deine Kinder, erkennen uns schuldig, deinem Befehl zu gehorchen / und dir früh und spät unser Gebet darzubringen. / Wir sind es täglich vonnöten; denn wir haben nichts, als was wir durch das Gebet / von deiner Gnade empfangen, und haben es für eine große Ehre zu halten, / dass du uns gestattest, mit dir zu reden, da wir nur Staub und Asche sind. / Wir erkennen, dass das Beten ein guter und dir wohlgefälliger Gottesdienst sei. / Aber wer ist tüchtig dazu? Wer kann beten, wie es sich gebührt? Deshalb bitten wir dich, / o himmlischer Vater, um Gnade, recht zu beten, damit unser Gebet nicht wie unreines Brot auf deinem Altar erscheine.
Felix Wyss (1596-1666)
8. Mai 2022
Wenn mich der Herr als Boten schickt, / So halt’ ich mich für höchst beglückt. / O unser allgemeines Haupt, / Gieb, dass man unserm Zeugnis glaubt! / Dein Rufen dring’ in Ohr und Herzen ein, / Und wenn wir auf dich weisen, so erschein!
Liederschatz 1361,19
Wochenrückblick
7. Mai 2022
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / wenn wir die doch sein könnten: Mutter Courage und Vater Courage und / Tochter Courage und Sohn Courage / und wie die stumme Kattrin die Trommel schlagen / und die wecken, die schlafen und träumen – / und dadurch Leben retten und selber gesegnet sein. / Sind wir aber nicht: Mutter Courage und Vater Courage und / Tochter Courage und Sohn Courage. / Wir schlagen nicht die Trommel. Wir geben zu bedenken. / Wir haben Schlagwörter, die sind vierzig Jahre alt. / Wir hinken der Wirklichkeit hinterher. / Das Böse hängt uns ab. Es tarnt sich. Es versteckt sich. / Es gibt sich vernünftig. / Es lässt sich nicht mehr auf Seite eins der Zeitungen / nachlesen, es ist auf Seite drei gerutscht. / Wir haben´s halt gern gemütlich. / Der Vernichtungskrieg vor unserer Haustür / erschüttert uns nur noch mäßig. / Hauptsache: er bleibt weit weg. / Und dass wir maßlos ausbeuterisch leben, wissen / wir schon zu lange, um uns noch ändern zu können. / Oder können wir uns doch ändern? / Doch die Trommel schlagen? / Doch Leben retten? / Höre unser Seufzen, die wir von uns selbst nicht loskommen. / Höre unser Schweigen aus Verlegenheit. / Erbarme Dich um der Elenden willen. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
6. Mai 2022
Großer Gott! / du hast geredet mit Abraham, mit Isaak und mit Jakob. Du hast geredet durch Mose und die Propheten und durch Jesus mit uns. Du gabst dein Wort und du hieltst dein Wort. Halte weiter Wort! / Mein Kopf ist so voll mit Wörtern, von überall dringen sie auf mich ein, leere, nichtssagende, hohle Wörter, falsche Worte, halbwahre und verwirrende Worte, so wenig Worte, die stimmen und tragen. / Deine Stimme, Herr, lassen wir untergehen, können sie kaum mehr hören. Uns fehlt die Kraft und manchmal auch die Lust, deinem Wort zu folgen. / Komm uns zu Hilfe und hilf unserer Unlust auf durch deinen heiligen Geist, der die Freude und die Lust an deinem Worte ist. Amen. /
Jürgen Kaiser, Berlin
5. Mai 2022
Gott, unser Vater, / du hast uns deinen Sohn gesandt: / Jesus, den guten Hirten, / der uns sammelt, / der uns den Weg weist, / der uns schützt in Gefahr. / Wir bitten dich: / Gib uns deinen Geist, / damit wir die Stimme des Hirten erkennen / und ihm folgen auf dem Weg ins ewige Leben.
RefLit
4. Mai 2022
Nawalny
Gott+ / Du+ kennst ihn / Er sitzt im Gulag / Vereinzelt und vernachlässigt / In einer Zelle / Niemand redet mit ihm / Sie verweigern ihm Menschliches / Er soll verdorren zu einer Trockenblume / Wenn du+ bei ihm bist / Bleibt er eine schöne Blum oder ein saftiges Unkraut / Er kämpft um Gerechtigkeit und Glück für sein Land / Du+ bist Glück und Hoffnung / Er rechnet mit dir+ / Wir bitten dich+ / Besuche ihn im Gefängnis / Du+ kannst Schloss und Riegel überwinden / Näher als du+ kann ihm keiner kommen / Neun Jahre muss er noch durchhalten / Du+ kannst sie umwandeln in neun Tage / Bei dir+ ist er lebendig und sicher / Wie Nelson Mandela es war / Wir rechnen mit dir+ /
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
3. Mai 2022
Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist – dein Kind, dein Mensch, dein geliebtes Wesen. // Wie kann ich das glauben, wo ich mich doch so oft alleingelassen fühle? // Bitte gib mir helle Gedanken, durch die ich zuversichtlich in die Zukunft schauen kann – trotz allem, was dagegen spricht. / Bitte stell mir Menschen an die Seite, in denen ich deine Zuneigung fühle. / Bitte lass mich auf das Leben und Sterben Jesu blicken, wenn ich nicht mehr aus und ein weiß. // Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist – dein Kind, dein Mensch, erwählt und beauftragt zum rechten Tun. // Wie kann ich das glauben, wo ich doch so oft versage? // Bitte mach mich aufmerksam für meine Möglichkeiten zu handeln, auch in diesen schwierigen Zeiten. / Bitte lass mich verlässliche Verbündete finden, mit denen ich mich auf den Weg mache. / Bitte lass mich ehrlich prüfen, was ich im Geiste Jesu tun kann, um ernsthaft in seine Nachfolge zu treten. // Ich bin getauft auf deinen Namen Gott – Ich danke dir dafür. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
2. Mai 2022
Unser Vater im Himmel. Um Frieden zu beten fällt mir gerade schwer. / Ich danke dir für das Dach über dem Kopf, fließendes Wasser und Strom, / volle Regale im Supermarkt, beim Bäcker und beim Metzger. Für Saat und Ernte. / Für den Gesang der Vögel und das frische Grün in Wiese, Wald und Feld. / Für den Säugling im Arm ihrer Mutter danke ich dir. Dafür, dass es sowas gibt: / Umsorgt, behütet und geliebt und gewollt aufwachsen. Die Welt entdecken, neugierig und mit großen Augen. / Und dann kommen die Bilder und die Nachrichten aus Mariupol. / Wo soll ich hin mit meiner Wut und meiner Trauer, meinem Entsetzen? / Woran soll der Friede denn erkennbar werden, wenn Generäle und Kommandeure / und Soldaten Befehle ausführen, deren Folge so viel Zerstörung und Verletzung und Tod sind? / Wie lange darf das Böse sich noch austoben? / Wie viele Tränen müssen noch fließen, wie viel Leid ertragen werden? / Dein Reich soll doch kommen, dein Wille geschehen, wie im Himmel - so auf Erden. / Kinderlachen soll die Lebensräume füllen, die Ähren der Weizenfelder sollen sich im Wind wiegen, / die Liebenden in der Abendsonne Hand in Hand spazieren. / Unser Vater im Himmel: erlöse uns von dem Bösen. Amen. /
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
1. Mai 2022
Ach lege deine Segenshand / Auf unsern kleinen Haufen, / Der dir so nahe anverwandt. / Lass uns in Schranken laufen, / Wie’s deiner Jüngerschaft gebührt, / Die Treue dir geschworen, / Als du sie selbst herbeigeführt / Und dir zum Volk erkoren.
Liederschatz 1215,3
30. April 2022
Allmächtiger Gott! / / Ach könnte ich ein Vöglein sein, / fröhlich jubilierend in der Freude / über das Wachsen und Erblühen der Natur, / die mir Tag für Tag neu Speise gibt / ohne dass ich mich je gekümmert hätte / um Saat oder Ernte. / / Doch als Mensch sehe ich all die Sorgen: / Um Saat und Ernte, / Mammon und Anerkennung. / Die Sorgen um Sicherheit und Zukunft, / Gerechtigkeit und Frieden. / / Es sind große Sorgen, / die mich in diesen Tagen sehr beschweren. / Das Zwitschern der Vögel / scheint sie zu verlachen. / / Lass mich von ihnen lernen: / Leichtigkeit lernen. / Vertrauen lernen / in Deine Fürsorge und Dein Mittragen, / damit meine Sorgen nicht zu einem Panzer verhärten. / / Amen! /
Simon Froben, Bayreuth
29. April 2022
Ewiger und gütiger Gott! / Du rufst uns zu dir. In deiner Nähe, im Hören deines Wortes, in Reichweite deiner Weisung, im Raum deiner segnenden Hand sollen wir leben. / Hör nicht auf, uns zu rufen, bis wir endlich kommen. / Du hast uns erwählt mit deinem Volk Israel durch Jesus Christus. Bewahre uns, deine Erwählung zu verspielen. Hilf, ihrer würdig zu werden. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
28. April 2022
Du Quelle des Lebens: / / Wie sich die Blume / der Sonne öffnen, / so möchten wir blühen unter deiner Liebe. / / So wie das Grün / aus der Erde bricht, / möchten wir / im Glauben wachsen. / / So wie die Bäume / Früchte tragen, / möchten wir / andere nähren mit Mut und Hoffnung. / / Gott, weck uns zu einem Leben in Fülle / in deiner Gegenwart.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
27. April 2022
Gott, der du uns die Augen öffnest für das Leben: Lass uns genießen, was du uns zum Leben schenkst: die Zeit, die wir miteinander haben, die Natur, die uns umgibt und uns Kraft schenkt; die Menschen, die uns Freude machen – uns auch herausfordern und bereichern.
Georg Rieger, Nürnberg
26. April 2022
Als wärst du / Gott+ / Der Regisseur eines Dramas / Das jedes Jahr neu aufgeführt würde / Als hättest du das alles im Voraus geplant / Fusswaschung am Gründonnerstag und Verrat / Kreuzigung am Freitag / Abstieg in die Unterwelt am Samstag / Auferstehung am Sonntag / Wenn du das geplant hättest und durchgeführt / Dann wärst du nicht unser Gott+ / Der uns mit Liebe begegnet / Sondern einer der sich profilieren will / So bist du nicht / Du bist da / In Leid und Freud mit uns / Immanuel / Und wir sind mit dir / Wenn die Sonne untergeht / Und wenn sie aufgeht / Über allen /
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
25. April 2022
Allgütiger Gott, / manchmal ist es zum Verzweifeln. / Da wird uns alles zu viel. / Wir machen uns Sorgen um uns selbst / um unsere Lieben, / um die Zukunft unserer Welt / / Wir beten und rufen zu Dir.
Wie oft haben wir das getan? / Und Du hüllst Dich in Schweigen. / Beten wir falsch? / Beten wir das Falsche? / Sind wir die Falschen, die zu Dir rufen? / / Doch woher nähmen wir das Recht, / mit Dir ins Gericht zu gehen?
Aber ist es doch die Hoffnung, / die Du in unser Herz gegeben hast, / die uns zu Dir rufen lässt! / Es ist doch Dein Wort, / dass uns mehr verheißt / als wir heute sehen! / Wir trauen Deinem Wort mehr / als unserer Erfahrung, / wenn wir zu Dir kommen / und beharrlich bitten, / dass Du erscheinst, / dass Du hilfst, / dass Du unsere Hoffnung ansiehst / und aus dem Funken, / der uns manchmal nur noch bleibt / ein neues Feuer schlägst.
Zu Deiner Ehre soll das geschehen / und zu unserem Heil. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
24. April 2022
Einfalt ist ein Kind der Gnade, / Eine kluge Ritterschaft, / Die auf ihrem schmalen Pfade / Nicht nach dem und jenem gafft.
Liederschatz 1205,7
Wochenrückblick
Barmherziger Gott, / an diesem Wochenende wird in der Ukraine und in Russland Ostern gefeiert. / Es ist das höchste Fest in der orthodoxen Kirche, / das Fest der Auferstehung von den Toten. / Doch wie fühlt sich dieses Ostern an / in den Schützengräben, in den Militärbaracken und Bunkern? / Nicht der Sieg über den Tod, sondern der Tod selbst steht dort vor Augen. //
Barmherziger Gott, / Du hast schon so viele Karfreitage erlebt / und bist für uns in den Tod gegangen. / War das nicht alles umsonst, / wenn Brüder und Schwestern im Glauben sich zum Hass treiben lassen? / Wenn die Osternacht von Sirenenlärm aufgeschreckt wird? //
»Er ist wahrhaftig auferstanden!« / Lass diesen Ruf auch zu diesem orthodoxen Osterfest erklingen! / Lass ihn die Kriegspropaganda übertönen, / sodass nur einen Augenblick lang eine andere Botschaft im Raum steht: / die Deiner Verheißung vom Ende der Tränen, des Todes, des Leides, des Geschreis und der Schmerzen (Offb 21,4). // Amen
Achim Detmers, Hannover
22. April 2022
Heiliger, ewiger Gott, / Du bist der Schöpfer der Welt, der Retter der Menschheit, der Richter des Bösen. / Du kennst unsere Taten, aber auch unsere Gedanken und unsere Gefühle. / Erleuchte unsere Gedanken, ordne unser Leben, bewahre unsere Seelen. Vergib uns unsere Sünden, die so groß sind. Gedenke, Herr, deiner Barmherzigkeit und deiner Güte, die noch größer sind. Um deines Sohnes Jesu Christi willen. Amen. /
Jürgen Kaiser, Berlin
21. April 2022
Gott, / du hast die Macht über den Tod. / Wir bitten dich: / Lass uns auch angesichts des Todes / nicht die Hoffnung verlieren, / dass du Leben schaffst und unser Trost bist / im Leben und im Sterben.
RefLit
20. April 2022
Nie aufgeben / Du gibst mich nicht auf Gott / Das will ich glauben / Ich will dich auch nicht aufgeben / Nur Bilder von dir die keine Kraft mehr haben… / Und Bilder von mir die mich am Leben hindern… / Es fällt mir schwer zu sagen Ich habe mich geirrt ich gebe auf / Ich schäme mich / Du verachtest mich nicht / Du löschst meinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens / Mitten im Leben / Und auch im Sterben / Bin ich gehalten / Diese Vorstellung will ich nicht aufgeben
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
19. April 2022
Herr, unser Gott, lieber Vater! Also hast du die Welt geliebt, daß du deinen eingeborenen Sohn gesandt hast, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben. Nun schreibe du selber es in unsere Herzen und Sinne, / nun erleuchte du selber unseren Verstand darüber, daß in seinem Tode der alte Mensch für uns alle gestorben, in seiner Auferstehung der neue für uns alle geboren ist. / Lehre du uns glauben und im Glauben aus dem Tode in das Leben gehen. / Du hast uns zuerst geliebt, so laß uns nicht in der Lieblosigkeit, in der Unentschiedenheit, in der Kälte! / Amen.
Karl Barth (1886-1968)
18. April 2022
Du, Auferstandener, lebendiger Christus! / Wir leben noch im Schatten des Todes, / leiden an der Vergänglichkeit / unseres Glücks, / unserer Gesundheit, / unserer Kraft. / Wir fürchten die Endgültigkeit des Abschieds / von unseren Weggefährten / und wollen nicht erinnert werden / an das Ende der eigenen Zeit, / weil wir nicht ergründen können, / was danach kommt. / Präge uns ein, / dass du uns am Ende alle erwartest, / und dass du schon jetzt / die Schatten des Todes / aus unserem Leben vertreibst / mit der Macht der Liebe, / die stärker ist / und ewig bleibt.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
17. April 2022
Lass dein Leben unsern Geist / Auf das kräftigste erheben / Und beleben! / Unsre Seele werde dir / Eine Zier, / Und das äusserliche Wandeln / Zeuge von dem innern Handeln / Deiner Freundlichkeit in ihr.
Liederschatz 1202,2