Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Light
Shining God / even the darkness is not dark to you / shine in our darkness, light of our lives / / When we walk in the grey gloom of confusion / when pain drains all the colour out of live / when we are paralysed by the darkness of fear / shine in our darkness
The Iona Community
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Du Gott des Friedens, wir hatten uns so daran gewöhnt, dass Kriege lange her oder weit weg sind. Wir haben an „das Gute“ geglaubt, Gott, statt an dich. Und wir haben uns selbst zugeschrieben, dass alles so friedlich war. Bis vor einem Jahr.
Nun beten wir zu dir und bitten um Frieden – vor allem für die, die unmittelbar und hautnah vom Krieg betroffen sind. Wir beten für die, die Grausamkeit und Leid erleben, die um ihr Leben und das ihrer Familien kämpfen. Aber auch für die, die aufgehetzt werden und losstürmen und nicht wissen, was sie tun.
Seit einem Jahr sind auch wir angegriffen in unseren Gedanken. Unser Weltbild hat Risse bekommen und diese Risse zeigen sich auch zwischen uns, wenn wir diskutieren, wie das alles einzuschätzen ist und was zu tun ist.
Gnädiger Gott, wir können uns selbst nicht trauen. So oft liegen wir falsch oder überschätzen uns . Etwas für den Frieden beitragen können wir am besten dann, wenn wir dir vertrauen. Darum schenk uns den Glauben an dich.
Nur das! Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Gott – du bist befreiend
Lehre uns / wie wir Freiheitsrechte schützen / wie wir Mitmenschen in ihrer Verschiedenheit achten / wie wir Menschenhandel und Ausbeutung bekämpfen.
Gott – du bist heilig / Heilige uns / damit wir auf unser Gewissen hören / damit wir den Mut zu Veränderungen finden / damit wir für unsere Mitmenschen glaubwürdig werden.
Gott – du bist treu / Bleibe bei uns / wenn wir keine Lösungen mehr sehen / wenn wir an uns und an anderen zweifeln / wenn wir deine Nähe nicht mehr spüren.
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Unbegreiflicher Gott. / um deines Sohnes Jesus Christus willen auch für uns Vater und Mutter im Himmel.
Christus Jesus: / Du hast versprochen, dass dein Vater im Himmel keine Bitte überhören wird, / der wir in deinem Namen Ausdruck verleihen. / Wir vertrauen dir, auch wenn das ab und an schwer fällt.
Die Erde bebte, aber nicht in Moskau oder St. Petersburg. / Die Paläste derer, die in der Ukraine nur morden und zerstören lassen, / und die vorher in Syrien alles kaputt gemacht haben, / diese Paläste stehen noch – / die Hütten derer, die vor denen geflohen sind liegen in Trümmern.
Die Frauen in Afghanistan, die sich wieder den Männern unterwerfen müssen, / die Frauen und Männer im Iran, die den Aufstand gewagt haben, / Israel und Palästina, / Odessa, Mariupol, Bachmut, / Aleppo, Latakia, Hatay…
Christus Jesus: / uns geht es wie deinen Jüngern im Boot während des Sturms, / schläfst Du? / Wach auf, bitte! / Die Welt braucht einen, der die Stürme der Gewalt / und der Dämonen zum Schweigen bringt. / Wach auf und eile uns zur Hilfe!
Wir beten für die unzähligen Helfer im Erdbebengebiet, / für die Menschen, die überlebt haben und mit den Verlusten weiterleben müssen, / und wir bitten dich, dass du denen, die auch jetzt noch um Macht und Einfluss kämpfen / und damit wirksame Hilfe aufhalten, / dass du denen die Augen öffnest für ihr schändliches Tun.
Herr der Heerscharen, / unsere Sehnsucht nach deinem Reich und deiner Herrschaft ist groß, / wir erwarten, dass Du diese Todgeweihte Welt verwandelst, / und tun das unsere damit dein Regieren Raum gewinnt. / Gib uns ab und an ein Zeichen, einen Hinweis darauf, das du heilsam wirkst. / Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Barmherziger Gott, / manchmal lauert der schlimmste Feind / nicht irgendwo draußen. / Er verbirgt sich in unserem Innern, / flüstert uns Angst ein, / untergräbt unser Selbstbewusstsein, / vergiftet unsere Sehnsucht nach Glück. / »Du bist nichts wert«, macht er uns glauben, / »du kannst nichts, du taugst nicht, / du hast kein Recht, glücklich zu sein.« / Mit vielen Stimmen / redet er uns die Lebensfreude aus, / benutzt fromme Sprüche, / um unsere Seele niederzuhalten.
Gott, wir sind diesem inneren Feind / so wenig gewachsen! / Wir schaffen es oft nicht einmal, / ihn zu enttarnen, / geschweige denn, dauerhaft zu überwinden. / Immer wieder schleicht er sich ein / in unsere Gedanken. / Bis in unsere Träume verfolgt er uns, / und selbst in Augenblicken des Glücks / gelingt es ihm, uns zu überfallen.
Gnädiger Gott, wir bitten dich, / befreie du uns aus seinem Würgegriff, / lass unsere Seele aufatmen / unter deinem Zuspruch, / denn du sagst Ja zu uns. / Dir sind wir recht mit all unseren Unzulänglichkeiten. / Du vergibst uns unsere Schuld, / damit wir leben können, aufrecht und frei. / Gott, wir brauchen dich. / Stärke uns durch dein Erbarmen! Amen
RefLit
Einen Platz freihalten
Für dich Gott / Das will ich / Kein Gebet keine Predigt kein Buch / Keine Statue kein Bild keinen Namen / Einen Platz freihalten für dich / Und hoffen / Dass du dich breit und hoch machst / Und ich in dir lebe / Selbst wenn die Erde bebt
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Georg Rieger, Nürnberg
Karl Barth (1886-1968)
18. Februar 2023
Allmächtiger Gott! / So viel Unglück und Leid, / das Menschen erfahren müssen! / Da ist der Vernichtungskrieg, / den Russland gegen die Ukraine führt: / Menschliche Willkür. / Menschliche Machtgier. / Menschliche Unmenschlichkeit. / Da ist das Erdbeben in der Türkei und in Syrien: / Eine Naturkatastrophe. / Und doch ist so viel menschliches Versagen zu sehen / und unmenschliches Handeln, / der Krieg in Nordsyrien wird fortgesetzt als ob nichts wäre. / Opfer werden zum Druckmittel für Machtinteressen. / Gott, wo soll das alles hinführen? / Lass uns nicht hilflos stehen / und entmutigt verzagen! / Wir bitten Dich für die Opfer und ihre Angehörigen. / Und wir bitten Dich zugleich für alle Menschen, / deren große Not im Schatten dieser Katastrophen / zu verschwinden scheint und doch weiter besteht: / Krieg und Gewalt, / Hunger, Unterdrückung, Entrechtung. / Im Jemen. In Äthiopien. Im Iran. / An so vielen Orten dieser Welt. / Und wir bitten Dich für alle Menschen, / auch uns selbst, mit allen Lasten, die zu tragen sind: / Hilf uns, zu einem neuen Wir zu finden. / Ein Wir, das die Freiheit des Einzelnen respektiert / und doch Verbundenheit, Geborgenheit und Trost geben kann. / Ein Wir, das stark ist gegen menschliche Willkür und Gewalt, / und stark ist für Gerechtigkeit und Frieden. / Amen
Simon Froben, Bayreuth
Mir selber treu
Ich lasse mich nicht/ Ich bleibe bei mir/ Ich verwerfe mich nicht/ Denn du hast mich entworfen/ Ich folge dem Plan/ Ich verkörpere ihn/ Ich entdecke mich/ Da steh ich entdeckt/ Nackt/ Was ein Makel wäre/ Wird mein Markenzeichen/ Neben die Norm geraten ist normal/ Das bin ich/ Ich bekleide mich/ Verkleide mich nicht/ Meine Freude jauchzt in mir/ Wie ein Bote/ Vom Himmel geflogen...
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Jürgen Kaiser, Berlin
Bernd, Aalen
aus: Regine Schindler "Was Kinder von Gott erwarten"
RefLit
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Lehre uns, unsere Zunge zu hüten
Du, unser Gott, / niemals machst du leere Versprechen, / niemals redest du nur so daher. / Du tust, was du sagst, / und du sagst, was du tust. / Auf dein Wort ist Verlass! / Wie anders ist das bei uns! / Bei uns zählen Worte nur wenig, / was wir heute sagen, / ist oft morgen vergessen, / und wir denken wenig darüber nach, / was unser leeres Geschwätz / bei anderen anrichtet. / Gott, ruf uns zur Besinnung! / Lehre uns, unsere Zunge zu hüten, / und hilf, / dass auch unsere Worte / verlässlich werden.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Guter Gott, / verlass uns nicht in diesen Zeiten der vielen Nöte und Katastrophen. / Bleib bei uns mit deiner Nähe und deiner Geduld. //
Wir fragen: / Die Menschen, / die es jetzt so getroffen hat, / wer tröstet sie? / Wer erklärt ihnen, / warum ihre Häuser eingestürzt sind, / warum ihre Hoffnung am Boden liegt. / Wer ist bei Ihnen, / wenn die Helfer wieder abgezogen sind? / Wo finden sie Zuflucht vor den bösen Erinnerungen? //
Guter Gott, / verlass uns nicht in diesen Zeiten der vielen Nöte und Katastrophen. / Bleib bei uns mit deiner Nähe und deiner Geduld. //
Wir zweifeln: / Die Bilder aus Syrien und der Türkei erschüttern uns. / Sie bringen unser Weltbild ins Wanken, / dass diese Erde ein sicherer Ort für uns ist, / dass wir Menschen klug genug sind, / technische Lösungen zu finden gegen die Kräfte der Natur. //
Guter Gott, / verlass uns nicht in diesen Zeiten der vielen Nöte und Katastrophen. / Bleib bei uns mit deiner Nähe und deiner Geduld. //
Die Menschen vor Ort sind erschöpft, / sie suchten Überlebende bis zuletzt, / sie kämpften gegen die Zeit. / Diesen Kampf konnten sie nur verlieren. //
Guter Gott, / verlass uns nicht in diesen Zeiten der vielen Nöte und Katastrophen. / Bleib bei uns mit deiner Nähe und deiner Geduld. // Amen.
Achim Detmers, Hannover
Heimweh
Nach dir
Gott
Immer vor mir
Immer Fernweh
Die Heimat selbst ist mir eng
Du aber bist Weite
Bist mir Schritte voraus
Ich eile dir nach
Um dir nahe zu sein
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Meike Waechter, Berlin
RefLit
Großer, liebevoller Gott,
Danke für deine Liebe, die uns umgibt wie die Luft zum Atmen. / Danke für alles Gute, das du uns und deiner ganzen Schöpfung schenkst, ohne zu fragen, ob wir es verdient hätten – seit langer Zeit und immer, immer wieder.
Gütiger Gott – wir hören deinen Auftrag, dich zu lieben, wie du uns liebst, und unsere Brüder und Schwestern genauso. / Und wir bekennen, dass es uns oft nicht gelingt. Vergib uns, wo wir diese Liebe schuldig bleiben – sei es aus Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit, oder weil uns Angst, Konflikte und Feindschaft im Weg stehen.
Gott, wir bitten dich: gib uns den Mut, für all die Brüder und Schwestern liebevoll da zu sein, die uns in der Nähe und Ferne als Geschwister brauchen: dass wir ihre Bedürfnisse und ihre Not sehen und das tun, was wir tun können / Und dass wir überwinden können, was trennt und verletzt. / Wir vertrauen darauf, dass deine Liebe uns dabei hilft. AMEN
Friederike Ursprung, Leipzig
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Du Quelle des Segens, / wenn wir sehen, / wie armselig das kirchliche Leben / in unserer reichen Gesellschaft ist, / denken wir manchmal, / du hast dich uns gegenüber verschlossen. / Mehr noch als unter kritischen Stimmen / leiden wir unter der Gleichgültigkeit, / die uns so oft entgegenschlägt. / Unsere kleinen Zahlen / machen uns manchmal furchtbar mutlos / und nur mit Sorge / blicken wir auf die Zukunft unserer Kirche.
Gott, bewahre uns vor Resignation. / Schenke uns Mut und neue Ideen, / um Menschen einzuladen / in unsere Gemeinschaft / und in deine Nachfolge.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
4. Februar 2023
Ach Gott, jetzt ist schon Februar! / Die Zeit rast! / Eben lag das Jahr doch noch so frisch und unbeschrieben vor mir. Mit Zeit zum Träumen, Füllen und Planen. / Im nächsten Moment ist Februar. / Die Zeit rast? / Nein, ich bin es, die rast. / Mal wieder habe ich mich mitreißen lassen. / Mal wieder bin ich mitten drin im grossen Rennen von Termin zu Termin, von Tag zu Tag. / Letztens dachte ich, ich wäre gerne eine Schnecke. / Würde gerne langsamer machen. / Doch dann, da dachte ich: vielleicht wäre es gut, wenn alle anderen auch Schnecken wären. Wir einfach alle zusammen entschleunigt durch deine Welt ziehen würden. Wir mehr Zeit hätten zum Staunen und um einander anzusehen - so dass wir die Zeit vergessen. / Kannst du uns nicht ein bisschen schneckiger machen?
Carolin Springer, Leer
Georg Rieger, Nürnberg