Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Wie ist das mit Dir, barmherziger Gott? Lassen Dich unsere Gebete kalt? / Und stürzt Du auch ab, wenn ich frage, ob Du Wünsche erfüllen kannst? / ChatGPT schreibt, es könne nicht in die physische Welt eingreifen so wie Du, / woher weiß ChatGPT das? / Ich frage, ob ChatGPT jemandem gezielt schaden könnte. / Antwort: ChatGPT arbeite nach strengen ethischen Richtlinien und wolle niemandem schaden. / Woher ChatGPT weiß, was nützlich ist, will ich wissen. / Antwort: Die Informationen werden von Menschen zur Verfügung gestellt. //
Ach, barmherziger Gott, / was haben wir da wieder für ein Monster geschaffen? / Kannst Du bitte ChatGPT abstellen? / Es selbst sagt, es könne dies nicht. / Bitte schnell! / Amen.
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Jürgen Kaiser, Berlin
The Iona Community
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Annegret Lambers, Osterwald
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29. April 2023
Ach Gott, manchmal hab ich Angst, ich verpasse etwas. / Nicht etwa ein Event. Eher so manch kleinen, heiligen Moment. / Jetzt ist schon fast Mai, die Bäume sind grün - ich aber hab nicht hingesehen, als die Knospen aufsprangen. / Der erste warme Frühlingsregen prasselte bereits herab, ohne dass ich in eine Pfütze gesprungen oder durch den Regen getanzt bin. / Das mag banal klingen. Ich weiss. Es gibt ganz andere Probleme auf deiner Welt, und wahrlich viel zu tun. / Aber gerade deshalb brauche ich solche Momente. Brauche diesen kleinen Augenblick, der mich auf unerklärliche Weise erfüllt mit purer Freude am Sein. / Ach Gott, für einen Moment lass es mich doch spüren, wie das Glück frühlingsregenwarm auf mich herabprasselt und mich zart macht für dich und mich und deine Welt.
Carolin Springer, Leer
Muriel, Cham (2. Kl.)
aus: Regine Schindler "Was Kinder von Gott erwarten"
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
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Allgütiger Gott, / manchmal ist es zum Verzweifeln. / Da wird uns alles zu viel. / Wir machen uns Sorgen um uns selbst / um unsere Lieben, / um die Zukunft unserer Welt.
Wir beten und rufen zu Dir. / Wie oft haben wir das getan? / Und Du hüllst Dich in Schweigen.
Beten wir falsch? / Beten wir das Falsche? / Sind wir die Falschen, die zu Dir rufen? / / Doch woher nähmen wir das Recht, / mit Dir ins Gericht zu gehen?
Aber ist es doch die Hoffnung, / die Du in unser Herz gegeben hast, / die uns zu Dir rufen lässt! / Es ist doch Dein Wort, / dass uns mehr verheißt / als wir heute sehen!
Wir trauen Deinem Wort mehr / als unserer Erfahrung, / wenn wir zu Dir kommen / und beharrlich bitten, / dass Du erscheinst, / dass Du hilfst, / dass Du unsere Hoffnung ansiehst / und aus dem Funken, / der uns manchmal nur noch bleibt / ein neues Feuer schlägst.
Zu Deiner Ehre soll das geschehen / und zu unserem Heil. / / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Selma Dorn
zu Psalm 23
Du guter Hirte, / erbarme dich derer, / die Mangel leiden / an Nahrung, / an Liebe, / und an Schutz.
Erquicke die Seele / der Verlassenen, / der Enttäuschten / und der Müden!
Leite die, / die, die sich verirren / in falsche Versprechen / und Hassparolen.
Tröste uns / in dunklen Stunden, / wenn wir das Licht / am Ende des Tunnels / nicht mehr sehen.
Birg uns bei dir / vor Gefahren / und halte alle, / die zu dir gehören, / fest zusammen.
Du guter Hirte, / behüte die Erde / und die auf ihr wohnen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
22. April 2023
Eine Woche Betrieb nach Ostern, / Nachrichten, Entwicklungen. / Selbst reagiert, entschieden, gehandelt, nicht gehandelt. / Sondern träge, ängstlich, eng, weiter im Gleichen. / Also wohl kaum ein österlicher Mensch gewesen.
Gott zu Ostern, Gott des Lebens, / zieh mich hinein in Leben und Licht, / verwandle müdes Glauben, träges Hoffen, kalte Liebe. / Brich weiter die Macht des Todes auch bei mir.
Durch Jesus Christus, den Lebendigen. Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
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Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Kathrin Rehmat, Zürich
Ein Hauch
Ein Hauch von Brot / Von Sonne / Der Geruch von Erde / Sehnsucht nach Wasser / Der Hauch von du und ich von wir / Zusammen leben / Das Samenkorn Hoffnung / Die Oblate / Ich für dich für uns / Ein Hauch von Liebe / Du für mich / Im Hauch der Oblate / Schalom /
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Catherine McMillan, Schweiz
Mir selber treu
Ich lasse mich nicht / Ich bleibe bei mir / Ich verwerfe mich nicht / Denn du hast mich entworfen / Ich folge dem Plan / Ich verkörpere ihn / Ich entdecke mich / Da steh ich entdeckt / Nackt / Was ein Makel wäre/ Wird mein Markenzeichen / Neben die Norm geraten ist normal / Das bin ich / Ich bekleide mich / Verkleide mich nicht / Meine Freude jauchzt in mir / Wie ein Bote / Vom Himmel geflogen…
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
15. April 2023
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / jetzt liegt Ostern schon wieder hinter uns. / Ein paar Schokoladenhasen stehen noch bei den Naschsachen. / Im Kaufhaus gibt es auf derlei jetzt 50 Prozent. Die Auslagen sind / bereits umdekoriert. / Ostern scheint wie weggeblasen. / Dass einige unbedingt auch an Karfreitag tanzen wollen, ist im Gedächtnis. / Und die Ostermärsche, die Eingang in die Nachrichten fanden. Und dass –Umwelt hin, / Umwelt her – überall Osterfeuer brannten. Und dass die Kirchenoberen das sagten, / was zu vermuten war. Und sonst? / Gestorben wird weiterhin. In den Todesanzeigen ist das zu lesen. / Manchmal sehr junge Menschen. Und in Bachmut wird auch / gestorben. Vermutlich mehr denn je. / Warum wird das, was dringend ist, nicht zuerst getan? / Warum wird so viel an Zukunft verspielt: dass Entschlüsse, die unsinnig / sind, nicht zurückgenommen werden? Und dass Grenzen, die notwendig sind, / nicht gezogen werden? / Warum gibt es so schrecklich viel Flickwerk? Und Dummheit auch? / Hast Du uns verlassen? Hast Du uns an uns selbst preisgegeben? / Müssen wir so leben, als ob es Dich nicht gäbe? / Wir leben so. Aber das ist unsere Schuld. / Wir bekennen sie Dir. Und bitten Dich, dass Du sie uns vergibst. / Dass unsere Schuld sich nicht zum Verderben ausweitet. / Ostern scheint wie weggeblasen. / Darum gib umso mehr, dass Du uns nahe bist als der Sieger / über Sünde, Tod und Teufel. Und segne uns. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Jürgen Kaiser, Berlin
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Ewiger Gott / im Namen Jesu beten wir / für uns / die wir alleine sind mit unseren Fragen / die wir bedroht sind von Krankheit und Tod / die wir gefangen sind in den Konsequenzen unseres Handelns / die wir angewiesen sind auf schwer verstehbare Geschichten über dich / die wir deine Nähe suchen und so oft nicht finden.
Im Namen Jesu beten wir / für alle die uns nahe stehen / deren Zukunft uns Sorge macht / deren Zuwendung wir uns wünschen / denen wir zu wenig Zuwendung schenken / denen wir nicht immer beistehen können / die wir deiner Fürsorge anvertrauen möchten.
Im Namen Jesu beten wir / für alle, die uns ferne sind / deren Schicksal wir aber mit zu verantworten haben / auf die der Schatten unseres Wohlstands fällt / aber auch für alle / die unsägliches Leid erdulden müssen / ohne dass wir wissen, wie es zu verhindern ist.
Ewiger Gott / wo auch immer jede und jeder von uns steht / wir brauchen dich / wir brauchen Frieden in dir / und die Weisung aus den Geschichten über dich / um das Richtige zu tun für die Welt / und um zu ertragen, was uns Angst macht.
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Christus Jesus. Ich danke dir für den Kaffee am Morgen und das Wasser dazu, das einfach so aus dem Hahn läuft, den Duft der Aprikosenmarmelade, das unbeschädigte Dach über dem Kopf, die geheizte Wohnung. Und klage dir meine heillosen Beziehungen, meine verkorkste Existenz, meine kläglichen Versuche ein wenig Ordnung in mein Leben zu bringen. Sprich mich an, so wie du Petrus angesprochen hast, damals am See, am Kohlenfeuer, kurz nach Ostern. Und hilf mir zu verstehen, was da geschehen ist. Hilf mir zu verstehen. Mit Leib, Seele und Verstand. Sprich nur ein Wort und ich werde heil. Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf