Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Georg Rieger, Nürnberg
Du bist wunderbar, Gott / Ja, lieber Gott, / heute sollen sich alle Menschen freuen / und fröhliche Lieder singen über dich, / denn du hast Jesus / auferweckt von den Toten. / Du hast denen, die traurig waren, / die Tränen abgewischt / und sie wieder froh gemacht. / Die, die Angst hatten, / ganz allein und verlassen zu sein, / hast du ermutigt / mit dem Versprechen, / dass Jesus immer bei ihnen ist.
Ja, Gott, wir sind froh, / dass wir von dir hören. / Du tröstest auch uns / und bist immer bei uns. / Deine Liebe ist größer, tiefer und weiter / als wir denken können. / Du bist wunderbar, Gott. / Zu dir wollen wir gehören!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
30.3.2024
Ich reiße das Kalenderblatt ab, auf dem Karfreitag steht.
Ich knülle es zusammen zu einem kleinen Papierball und werfe es leichtgängig in den Mülleimer. Weg. Erledigt.
Genug Karfreitag, genug Tod, Schmerz, Unrecht.
Ach, Gott, wenn es doch im Leben nur so einfach wäre. Wie gerne würde ich all die schweren Tage, die traurigen Stunden, die ungerechten Minuten einfach abreißen. Mich, uns, deine Welt ein für alle mal davon befreit wissen. Sie fühlen, diese allumfassende und alles durchströmende Freiheit.
Ich stelle mir vor, wie anders deine Welt dann vielleicht aussähe. Stelle mir vor, dass Frieden herrscht, wir gönnen können, achtsam miteinander umgehen, aushalten, trösten, lachen, lieben und geliebt werden.
Ich wünschte, es wäre möglich, Gott. Einen Tag lang wenigstens. Für mich, für alle, für deine Welt.
Carolin Springer
Wohlig eingewickelt / Leise schnarchend / Lustvoll träumend / Mein Leben / Raus / Im dünnen Flatterdress auf dem Bahnsteig // Ungeschützt Mit einer bösen Nachricht im Ohr / Ich schlottere / Und jetzt / Welches Wort als Antwort / Oje / O Jesus / O Jesus am Kreuz / Karfreitag
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Catherine McMillan, Schweiz
Barmherziger Gott, / Vater und Mutter im Himmel, / Herr unserer Stunden und unserer Jahre / Bei Dir können wir aufatmen / Unsere Last ablegen / und uns aufrichten, / den Blick heben und ins Licht sehen. // Wir denken an alle, die vom Dunkel ergriffen sind, / denen, die die Luft zum Atmen fehlt, / weil Ängste an ihnen zerren, / oder Schmerzen unerträglich werden. // an diejenigen, deren Lebensweg versperrt ist / von Stacheldraht und Mauern, / an die, die sich verlaufen haben / und den Rückweg nicht finden. / Wir denken an die Menschen in den Lagern / In Russland und China, / in Nordkorea und Südostasien, / und überall dort wo sie den Mächtigen im Weg sind. // Wir bitten um Deine starke Hand für die Leidenden. / Eile ihnen zu Hilfe, Herr – zögere nicht. / Und wenn wir etwas tun können, damit dein Reich immer näher kommt, / dann sprich uns an und bewege uns durch deinen Heiligen Geist.
Wir möchten so gerne den Streifen Land unserer Lebenszeit / aufreißen mit dem Pflug / Und Liebe hineinwerfen und Barmherzigkeit, / Gedanken und Gespräche, / Farben und Musik, / und unserer Hände Arbeit. / Damit Frucht wächst. / Wir bitten dich um den Regen, / der unser dürres Land zum blühen bringt. // In deiner Nähe gelingt es nicht nur aufzuatmen, / wir dürfen auch ausatmen, zur Ruhe kommen, / in deiner Nähe finden wir das rechte Maß, / in deiner Nähe finden wir Leben in Fülle, / in deiner Nähe fließen Ströme lebenspendenden Wassers. // Meine Seele ist stille in Dir / Du weißt um die Gefahr der Nacht / Du stellst deine Engel um uns auf, / Meine Seele ist stille in Dir.
AMEN
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Georg Rieger, Nürnberg
Ich will keine großen Worte machen, Herr. / Es ist wahr, dass ich oft vergesse, dass du da bist. / Es ist wahr, dass ich dich oft erst dann anrufe, wenn es schon fast zu spät ist. / Es ist wahr, dass ich nicht immer verstehe, warum du untätig bist, / wenn alles in Bewegung ist in der Welt und in meinem Leben. // Aber du bist da, / und das ist es, was wichtig ist. / Nichts könnte dich von hier losreißen, / nichts könnte uns dir entreißen, / nichts könnte dir die Welt entwinden. // Du bist da, Herr. / Mehr als mein Glaube oder meine Angst oder meine Torheit / ist es das, was zählt.
Christoph Landré, Berlin
Du Zuflucht aller bedrängten Seelen, / wir kennen Menschen, / die den Boden unter den Füßen verlieren, / denen so ist, / als würden sie / immer nur fallen, / in einen Abgrund / ohne Ende. / Wir ahnen, / was sie mit Worten / nicht ausdrücken können: / ihre Verzweiflung / und mitten in der Düsternis / ihrer Seele / die Sehnsucht / nach der Buntheit des Lebens. // Gott, manchmal geht es uns ganz ähnlich. / Wir bitten dich, Gott, / sei nicht fern mit deiner Hilfe! / Gib uns Halt an deinem Wort.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
23. März 2024
Ewiger, Herr meines Lebens, / Herr der Welt - / und doch mir so oft so verborgen. // Du kennst die Dunkelheiten, / die Ängste und das Grauen / in dieser Welt / und in dieser Zeit. / Du kennst die Dunkelheiten, die Ängste / und das Grauen in meinem Leben / und in meinem Herzen. / Ich brauche sie dir nicht aufzuzählen. // Aber da ist dein Licht, / Licht von Ostern her. / Licht hinter dem Kreuz. / Licht hinter den Kreuzen. // Du bist größer als Dunkelheiten, Ängste und Grauen. / Du, nicht ich. / Aber du auch für mich. // Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
Selma Dorn, Stuttgart
Wir brauchen einander als Gebetsgemeinschaft. / Wir bringen unser Entsetzen und unsere Angst mit. / Bestimmt denken wir nicht alle gleich / über mögliche politische Fehler / über nötige politische Konsequenzen. / Aber uns eint die Bereitschaft zu handeln. // Wir brauchen einander als Gebetsgemeinschaft. / Wir bringen unsere Hilflosigkeit und unsere Selbstzweifel mit. / Bestimmt denken wir nicht alle das Gleiche / über die biblischen Texte / über die Lehren unserer Vorfahren. / Aber uns eint die Bereitschaft zu glauben. // Wir brauchen einander als Gebetsgemeinschaft. / Wir bringen unser Mitgefühl und unser Erschrecken mit. / Bestimmt sind wir nicht alle gleich betroffen / als Verwandte oder Befreundete / von Menschen aus Russland oder der Ukraine. / Aber uns eint die Bereitschaft zu helfen. // Wir sind hier. / Verzagt und entschlossen / Resigniert und hoffend / Ermüdet und tatkräftig. / Wir brauchen dich, GOTT ... / Stärke unsere Herzen und Hände. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Simon Froben, Bayreuth
My God, how endless is Thy love! / Thy gifts are every new; / And morning mercies from above / Gently distill like early dew. // Thou spread´st the curtains of the night, / Great Guardian of my sleeping hours; / Thy sovereign word restores the light, / And quickens all my waking powers. // I yield my powers to Thy command, / To Thee I consecrate my days; / Perpetual blessing from Thy hand / Demand perpetual songs of praise.
Isaak Watts (1674-1748) in: A Book of Reformed Prayers
Kathrin Rehmat, Zürich
16. März 2024
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / der Frühling ist da. / Danke für so viel Aufblühen. / Danke für so viel Unverdrossenheit / in der Natur. / Danke, dass es neben so viel Kummer und Ärger / den Morgengesang der Amsel gibt, / das Klopfen der Spechte im Wald, / den Feuersalamander auf Wanderschaft.
Und doch geht uns bei all dem ein Stich durchs Herz: / Wie lange werden wir eine Natur wie diese / noch genießen können? / Was wartet auf unsere Kinder und Enkel, / wenn so viele Mahnungen nicht befolgt werden / und ein Geflecht aus politischer Rücksichtnahme / und Feigheit bremst und hindert / und Schritte zum Guten unerträglich verlangsamt? / Wann ist das Zu spät erreicht? / Schon bald? / Wie kommt es, dass dermaßen viel / in unserem Land den Wichtigtuern und Ideologen überlassen ist – / mit großem öffentlichen Schaden?
Wie kommt es, dass es kaum noch einfache Lösungen gibt / und alles immer komplizierter wird? / Wie kommt es, dass unsere Kirche eine so schwache Figur abgibt / und sich von der kleinsten Meinungsmache aufschrecken / und in beflissene Verteidigung drängen lässt? / Wie kommt es, / dass Wichtiges und Unwichtiges / über Gebühr durcheinander gemengt werden / und keine große Linie mehr da ist? / Überforderung? Unfähigkeit? Mittelmaß? / Welche Geister sind da losgelassen?
Keine guten. Fürchten wir. / Wir brauchen Deinen Geist, Herr. / Nicht nur wir. Andere auch. / Deinen Geist als intimsten Freund / des gesunden Menschenverstandes. / Dein Geist muss uns in die Wahrheit führen, die frei macht. / Muss uns helfen, dass wieder verständlich wird, / was Christsein und Kirche bedeuten. / Muss nüchternen Realitätssinn geben. Und Mut. / Gib Schritte und Schrittlein, / auf denen Dein Segen ruht. / Darum bitten wir Dich. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Jürgen Kaiser, Berlin
Ach Gott – / wie nachlässig ist doch mein Gebet. / So vieles kommt dazwischen. / So vieles spricht dagegen. / So vieles lenkt mich ab. / So vieles trennt mich von dir. // Sprich du mich an, / damit ich antworten kann. // AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Meike Waechter, Berlin
Barmherziger Gott, / wir sehen, / was in unserer Welt geschieht / und drohen alle Hoffnung zu verlieren. // Wir bekommen mit, / wieviel Lug und Trug herrscht, / wieviel Verantwortungslosigkeit und Kälte / und unsere Hoffnung schwindet, / dass es besser werden wird. // Wir kommen zu Dir, / sehen uns selber ehrlich an / und sehen wenig, / was uns Hoffnung macht. // Du bist der Gott der Hoffnung, / Du verlierst die Hoffnung mit uns nicht / und hast in der Auferweckung Jesu Christi / den Grund für eine lebendige Hoffnung gelegt – / für jeden von uns und für Deine Erde. // Wir wollen hören, was Du erhoffst / Und weil Du es erhoffst, / darauf vertrauen, / dass diese Hoffnung nicht trügt / und Du wahrmachst, was Du versprichst. // Sende Deinen Geist. / Erwecke unser Singen, Beten, Reden und Hören, / dass sie zu einer Saat werden, / aus der eine lebendige Hoffnung wächst, / die uns verändert. / Amen.
Jochen Denker, Wuppertal-Ronsdorf
9. März 2024
Wir danken dir, GOTT, / dass du uns die Weisheit geschenkt hast. / Mit ihrer Hilfe lernen wir / unser Leben zu verstehen. / Sie macht uns vorausschauend und gelassen. // Gar nicht dankbar sind wir dafür, / dass du uns auch die Dummheit mitgegeben hast. / Sie lässt uns Dinge machen, / die uns selbst schaden. / Obwohl wir es besser wissen, / zerstören wir die Grundlagen unseres Lebens. / Wir suchen nach Autoritäten, / die gar nicht das Wohl aller im Blick haben. / Wir leben lieber mit einem schlechten Gewissen, / als Menschen gerecht zu behandeln, / die unter unserem Lebenswandel leiden. // Es hilft auch nichts, GOTT, / wenn wir die Dummheit bei Anderen noch krasser finden. / Lass uns vor allem auf uns selbst und unser Leben schauen! / Mach uns selbstkritisch und mutig! / Gib uns die Kraft, Dinge zu verändern / und die Weisheit für uns zu entdecken. // Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Du Gott der Liebe, / wir danken dir, / dass du Männer und Frauen / zu deinem Ebenbild geschaffen hast. / Du hast den Geschlechtern / unterschiedliche Stärken gegeben / und uns auf Ergänzung angelegt.
Wir sind froh, / wenn Männer und Frauen / in Liebe und Achtung / miteinander leben, / wenn es keine Benachteiligung gibt, / keine Machtkämpfe, / keine einengenden Rollenklischees.
Aber wir wissen, / dass an vielen Orten / immer noch Ungleichheit und Gewalt / das Verhältnis von Männern und Frauen prägen, / dass Männer sich immer noch / über Macht definieren / und sich hinwegsetzen / über die Rechte und Wünsche von Frauen. / Wir bitten dich, / dass heilsame Veränderungen / möglich werden.
Für die, / die ihre Männlichkeit neu zu verstehen suchen, / und dabei manchmal verunsichert werden, / für die Väter, / die um Zeit für ihre Kinder kämpfen / und nicht immer Verständnis finden, / für alle, / die neue Modelle von Partnerschaft leben / bitten wir: / schenk ihnen / Rückhalt und Beharrlichkeit.
Gott, / so viele Paare leiden aneinander. / Sie finden keinen Ausdruck, / oder kein Verständnis / für das, was sie / voneinander brauchen, / und oft geben sie einander zu schnell auf. / Fördere ihre Geduld / und die Bereitschaft, / Hilfe zu suchen / in ihren Krisen.
Halte deine Hand über die Liebenden, / segne die Männer und Frauen, / die nach Gerechtigkeit suchen / und mach uns alle / unserer Würde / als deiner Ebenbilder gewiss.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Georg Rieger, Nürnberg
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