Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gnädiger, geduldiger Gott, / offen von unserer Sünde zu reden / gelingt uns selten. / Schuld einzugestehen / fällt uns schwer, / und die Bitte um Vergebung / will uns kaum über die Lippen. / Lieber reden wir uns heraus, / sagen: So schlimm war es doch gar nicht, / oder: Andere sind noch schlechter als ich. //
Du hast es schwer mit uns, Gott. / Wir machen dir Mühe / mit unserer Uneinsichtigkeit und unserem Stolz. / Wir kränken dich in deinem Erbarmen / mit unserer Selbstgerechtigkeit. //
Gott, hilf uns, / ehrlich mit uns selber zu werden. / Erspar uns das Erschrecken nicht / über die Abgründe unserer Seele / und über das Böse, das wir anrichten. / Aber überlass uns nicht der Verzweiflung, / wenn wir einsehen müssen, / dass vieles nicht wieder gutzumachen ist. / Gott, vergib uns unsere Schuld / und lass uns zu neuen Menschen werden / im Vertrauen auf dich.
Sylvia Bukowski
Annegret Lambers, Osterwald
Catherine McMillan, Schweiz
Gott / Wir legen dir die Kriege der Welt vor / Die Menschen gemachte Not / Das Leid / Die erlittenen Verbrechen / Die abgetrennten Glieder von versehrten Körpern / Die verletzten Nerven / Die traumatisierten Seelen / Die geschundenen Gewässer Äcker Wälder / Die sinnlos verendeten Tiere / Missbrauchte Kinder / Das vorzeitige Ende von werdendem Leben / Die alten Menschen und ihre zerbombten Tage / Das Zerstörte was einst so wertvoll schien in Kultur und Wissen //
Wir legen uns selber an dein Herz wie schutzlose Vögel welche die Orientierung verloren haben / Dieses Kriegen muss ein Ende finden / Du Gott und wir Menschen müssen einen Anfang finden dem Leben zu liebe / Amen
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Barmherziger Gott, / wir gehen auf das Ende des Kirchenjahres zu. / Die Tage sind dunkler geworden. / Und auch die Hoffnung für die Zukunft unserer Welt / hat sich verdüstert: der anhaltende Krieg in der Ukraine, / der immer aussichtslosere Kampf gegen die Klimaerwärmung, / politische Instabilitäten in Europa, / ein Lügenpräsidentsschaftskandidat, / der ein Horrorkabinett um sich schart.
Barmherziger Gott, / immer öfter fragen wir uns: / »Wie weit soll es noch runter gehen?« und / »Wo führt das alles hin?« / Und doch wissen wir, dass Du die Welt nicht / für größenwahnsinnige Diktatoren und Milliardäre geschaffen hast. / Du hast sie vor allem geschaffen für / arme, trauernde, sanftmütige und barmherzige Menschen, / für Gerechtigkeit Suchende, Frieden Stiftende und Verfolgte (Mt 5).
Ihnen hast Du zugesagt, dass Dein Reich kommt, / dass Dein Wille geschehe, im Himmel und auf Erden. / Darauf hoffen wir in dieser trüben Zeit, / das gibt uns Kraft in aller Not / und dafür danken wir Dir. Amen.
Achim Detmers, Hannover
Du Gott – unsere Zukunft //
Wir haben einen Traum, dass Frieden durch Diplomatie und soziale Hilfsprojekte möglich wird / Wir haben einen Traum, dass Europa ein Hort der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit wird / Wir haben einen Traum, dass unsere Bemühungen um die Bewahrung der Erde Erfolg haben werden / Wir haben einen Traum, / dass unsere Stimme gegen Hass und Diskrimierung gehört werden wird. //
Hilf, dass wir unsere Träume nicht verlieren / an die Resignation nach den täglichen Nachrichten / an die Wut über die Dummheit von Regierenden / an die Mutlosigkeit bei so viel Gegenwind / an die Bequemlichkeit unseres angenehmen Lebens in einem reichen Land. // Schärfe unser Gewissen und unsere Zuversicht. Gib den Jungen und Gesunden Kraft und Lebensmut. Gib den Alten und Kranken Geduld und Gelassenheit. //
Sei bei den Hoffnungslosen mit dem Trost deines Mit-Leidens.
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Großer, liebevoller Gott, //
Danke für deine Liebe, / die uns umgibt wie die Luft zum Atmen. / Danke für alles Gute, / das du uns und deiner ganzen Schöpfung schenkst, / ohne zu fragen, ob wir es verdient hätten – / seit langer Zeit und immer, immer wieder. //
Gütiger Gott – / wir hören deinen Auftrag, / dich zu lieben, wie du uns liebst, / und unsere Brüder und Schwestern genauso. / Und wir bekennen, / dass es uns oft nicht gelingt. / Vergib uns, wo wir diese Liebe schuldig bleiben – / sei es aus Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit, / oder weil uns Angst, Konflikte und Feindschaft im Weg stehen. //
Gott, wir bitten dich: / gib uns den Mut, für all die Brüder und Schwestern liebevoll da zu sein, / die uns in der Nähe und Ferne als Geschwister brauchen: / dass wir ihre Bedürfnisse und ihre Not sehen / und das tun, was wir tun können / Und dass wir überwinden können, / was trennt und verletzt. //
Wir vertrauen darauf, / dass deine Liebe uns dabei hilft. / AMEN
Friederike Ursprung, Leipzig
Barmherziger Gott, / vor Dir sind alle Menschen gleich, / so unterschiedlich Du sie auch geschaffen hast. / Die hellen und die dunklen Augen, /die leisen und die kräftigen Stimmen, / die starken und die weichen Arme, / die sanften und die harten Gemüter. / Du siehst sie alle mit Gnade an, / Du hast Ihnen Deine Würde verliehen. //
Darum sollen wir einander achten / und Dir darin die Ehre geben. / In Deinen Ebenbildern erkennen wir den Reichtum Deines Schaffens. //
Doch dieser Reichtum verkümmert bei uns zu kleinlichen Unterscheidungen. / Sortiert nach Geschlecht, Alter, Hautfarbe und Sprache / rechtfertigen wir die Überhebung des Eigenen, / geben wir uns selbst die Ehre. //
Barmherziger Gott, / beschäme unsere törichten Anschauungen, / verändere unseren Blick, / weite unser Herz, / zeige uns die neue Welt, die Du schon geschaffen ist. / Amen.
Achim Detmers, Hannover
HERR, unser Gott / um Jesus Christus willen, auch unser Vater und unsere Mutter im Himmel. //
was wir sind und was wir haben, / unsere Talente und unser Besitz, sind deine Gaben an uns, empfangen wir aus deiner Hand. //
wir danken dir für die Schuhe an unseren Füßen / und bitten dich für die, deren Schuhe sich auflösen / auf der langen Wanderung in ein Land in dem die Freiheit wohnt, / und die Hoffnung auf ein besseres Leben begründet ist. //
wir danken dir für die Kleidung und den warmen Mantel / und denken an alle die jetzt schon wieder frieren / in den Nächten auf der Parkbank oder unter der Brücke. //
wir danken dir für die Wohnung, für Küche und Bad / für den Sessel und das Bett / und denken an alle, die ohne ein dichtes Dach über dem Kopf ihrer Wege gehen. //
wir danken dir für den gut gefüllten Kühlschrank, / für Lebensmittelmärkte in der Nähe / für den Landwirt und den Bäcker / und denken an alle, die hungern, / weil der Boden keine Frucht mehr bringt / und der Bäcker den Ofen nicht mehr anmacht, weil der Brennstoff fehlt. //
Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön, / dem welchen alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. / Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd, / ich will ihn herzlich loben, solang ich leben wird. //
Ja, Lobe den Herrn meine Seele / und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. / Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Georg Rieger, Nürnberg
Geheimnisvoller, / unbegreiflicher / ewiger Gott, / wir sehen Dich nicht / und doch umgibt uns Deine Gegenwart / wie die Luft, die wir atmen, / die Wärme der Sonne, / das Licht des Tages. //
Wir sehen Dich nicht / Und doch hältst Du unser Leben, / wie die Liebe der Mutter / die Treue des Vaters, / die Geduld eines guten Freundes. //
Wir loben Deinen Namen / Du bist da für uns / barmherzig und gnädig / und mit Deinem Wort / erleuchtest Du unsere Wege. //
Großer Gott, / wir malen kleine Karos / und Du entwirfst ein Kaleidoskop / an Farben und Formen / Wir machen alles billig, käuflich und belanglos / Du verleihst jedem Deiner Geschöpfe / Würde, Leben und Einmaligkeit. //
Vergib uns unsere Achtlosigkeit / Löse uns von Sehnsucht, alles im Griff zu haben. / Erlöse uns von der Gewalt, / die selbstgemachte Götzen über uns haben //
Dein Wort bleibt in Ewigkeit / Ihm wollen wir unser Vertrauen schenken. / Wir glauben, Herr, / hilf unserem Unglauben auf. //
Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
Großer Gott! //
Ich stehe erschüttert / vor großen Fragen: //
Werden die jahrzehntelangen Bemühungen um / Frieden / Gerechtigkeit / Bewahrung der Schöpfung / vergebens gewesen sein? //
Von dem, was sicher schien, / ist ein einziger Scherbenhaufen geblieben: / Was ist eine Demokratie wert, / wenn die Mehrheit des Volkes / sich bei der „letzten Wahl“ / für den Kandidaten der Spaltung der Gesellschaft und der Staaten entscheidet, / für Provokation und Lüge, / für milliardenschwere Einflussnahme / und gegen die Gewaltenteilung? //
Was ist eine Demokratie wert, / wenn kein Kompromiss mehr gefunden werden kann / für die nächste Zukunft, / wenn der Konsens für Sicherheit und gegen Extreme / hinter eigene Interessen zurücktritt? //
Werden die Menschen in der Ukraine, / in Syrien und in anderen Ländern / allein gelassen mit skrupellosen Machthabern und Invasoren mit ihren blutigen Kriegen? / Werden die Menschen, / die nach Brot und Wasser hungern und dürsten, / die nach einem sicheren Ort für ihr Leben suchen, / noch Gerechtigkeit, Solidarität und Hilfe erfahren können? //
Wie lassen sich die großen Probleme unserer Zeit lösen, / wenn jeder nur auf seine persönlichen oder nationalen Interessen schaut? //
Können die Menschen, / kann ich selbst noch Heimat finden / in dieser Welt? //
Meine Nächte sind unruhig von Sorgen. / Lass mich nicht verzagen und verzweifeln. / Gib mir Hoffnung und Mut für die großen Herausforderungen, / von denen ich mich nicht aus Angst abwenden will. //
Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Du Gott / Wir dürfen Dich um alles bitten / Lieber Gott bitte / Du hast ein Ohr für uns / Du hast ein Auge auf uns / Du tust deine milde Hand auf / Und sättigst alles was da lebt //
Aber Du verwöhnst uns nicht / Du nimmst uns das Leben nicht ab / Du nimmst uns das Lernen nicht ab / Du wohnst im Allerheiligen. //
Wir haben keine Ahnung weshalb Du gibst oder nimmst / Uns bleibt das Vertrauen in Dich / Und die Freude am Gelingen der Liebe / wenn wir sie wagen trotz aller Zweifel und Zweiflern / Wir schaffen das mit Dir //
Amen
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Gott, / wir sehen das Unrecht um uns herum. / Wir sehen das Unrecht, / dass andern geschieht. / Wir sehen das Unrecht, / dass uns widerfährt. / Wir sehen, wo wir Unrecht getan haben. //
Aber du bist Hoffnung. / Die Hoffnung auf eine andere Welt. / Die Hoffnung auf Recht. / Die Hoffnung auf deinen stärkenden, heilmachenden Geist. //
Lass uns Abstand gewinnen von dem was uns beschwert. / Lass uns deine Hoffnung wieder sehen. / Lass uns Erfahrungen machen mit dir und deinen Zusagen. / Lass uns einen gestärkten Glauben entdecken. / Amen.
Selma Dorn, Stuttgart
Ewige/r / Du zeigst dich tausendfältig in liebevoller Zuwendung. / Lässt uns zusammen reden, schweigen, lachen und weinen. / Lass mich Sorge tragen zum Leben auf Erden, / das über mich hinausgeht. / Schenk mir Mut zu werden, / wie Du mich siehst und wie ich möchte. / Lehr mich zu teilen. / Ich danke Dir dafür.
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Meike Waechter, Berlin
Iona Community
Du Gott der Liebe, / wir danken dir, / dass du Männer und Frauen / zu deinem Ebenbild geschaffen hast. / Du hast den Geschlechtern / unterschiedliche Stärken gegeben / und uns auf Ergänzung angelegt. //
Wir sind froh, / wenn Männer und Frauen / in Liebe und Achtung miteinander leben, / wenn es keine Benachteiligung gibt, / keine Machtkämpfe, / keine einengenden Rollenklischees. //
Aber wir wissen, / dass an vielen Orten / immer noch Ungleichheit und Gewalt / das Verhältnis von Männern und Frauen prägen, / dass Männer sich immer noch / über Macht definieren / und sich hinwegsetzen / über die Rechte und Wünsche von Frauen. / Wir bitten dich, / dass heilsame Veränderungen möglich werden. //
Für die, / die ihre Männlichkeit neu zu verstehen suchen, / und dabei manchmal verunsichert werden, / für die Väter, / die um Zeit für ihre Kinder kämpfen / und nicht immer Verständnis finden, / für alle, / die neue Modelle von Partnerschaft leben / bitten wir: / schenk ihnen Rückhalt und Beharrlichkeit. //
Gott, / so viele Paare leiden aneinander. / Sie finden keinen Ausdruck, / oder kein Verständnis / für das, was sie voneinander brauchen, / und oft geben sie einander zu schnell auf. / Fördere ihre Geduld / und die Bereitschaft, / Hilfe zu suchen / in ihren Krisen.
Halte deine Hand über die Liebenden, / segne die Männer und Frauen, / die nach Gerechtigkeit suchen / und mach uns alle / unserer Würde / als deiner Ebenbilder gewiss.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Barmherziger Gott, / gerade haben wir Reformation gefeiert und uns daran erinnert, / dass nicht immer alles beim Alten bleiben kann, / dass Aufbrüche schmerzhaft sind und manchmal Wunden hinterlassen. / Und doch danken wir für den Mut von Luther, Zwingli, Calvin, / die sich auf den Weg gemacht haben, / die herrschenden Verhältnisse in Kirche und Gesellschaft zu hinterfragen.//
Gott, / zugleich erreichten uns die Nachrichten aus Spanien: / die unbeschreiblichen Flutmassen, / die so vielen Menschen das Leben gekostet haben. / Wir bitten Dich für die Männer und Frauen, / die an ihre Grenzen gehen, / um Eingeschlossenen und Verzweifelten zu helfen. / Wir bitten für die, die alles verloren haben und nicht wissen wohin mit ihrem Schmerz. //
Barmherziger Gott, / das alles führt uns vor Augen, / wie rasch sich das Klima verändert / und in welcher Bedrohung unsere Welt steht. / Hilf uns, Deine gute Schöpfung wieder besser zu verstehen. / Hilf uns, daran mitzuwirken, dass sich auch Generationen nach uns / noch an der Schönheit Deiner Schöpfung erfreuen. / Schenke uns Augen für die Not der Menschen / und ein Herz, das bereit ist, / zu geben und zu teilen. / Amen
Achim Detmers, Hannover
Jürgen Kaiser, Berlin
Gott, / immer wieder sendest du uns aus, / im Sinne deines Sohnes Jesus Christus zu wirken. //
Wir danken dir, / dass wir dabei auf dich vertrauen dürfen, / wie Schafe ihren guten Hirten. / Sei bei uns, / auch wenn du uns unter Wölfe schickst - / und hilf uns, zu erkennen, / welche Aufträge du uns anvertraust. //
Klug wie die Schlangen sollen wir sein. / Und wir bekennen: Manchmal halten wir uns selbst für klüger, als wir sind. / Hilf uns zu erkennen, was klug ist und was nicht - / und hilf uns, Möglichkeiten zu erkennen und kluge Entscheidungen zu treffen. //
Gott, / verleih uns auch die Aufrichtigkeit der Tauben: / anderen und vor allem uns selbst gegenüber. / Dass wir uns nicht irgendwo herum winden, / dass nicht giftig wirkt, was wir sagen und tun - / also, dass wir in deinem Geist und bei deinem Auftrag bleiben. // Amen
Friederike Ursprung
Marianne Reifers, Luxor
Kathrin Rehmat, Zürich
Gott des Lebens, / rüste mich für diesen Tag. / Der Schlaf war kurz. / Der Zeitdruck macht mir zu schaffen. / Bitte, lass gelingen, was heute dran ist. //
Hilf mir zu geben, was andere von mir erwarten. / Mir fehlt die Kraft, mir fehlen die Worte. / Du aber wirkst in mir. / Ich gebe dir diesen Tag / und mein Leben von neuem. / Mache daraus, was dir gefällt. / Solo Deo gloria. //
Amen
Catherine McMillan, Zürich
Gott, / manchmal kommen wir nicht mehr zurecht / mit dem Leben, / manchmal erscheint uns alles sinnlos. / Dann liegen wir nachts oft lange wach / und grübeln, warum alles so kommen musste, / so anders, als wir es uns erhofften. //
Warum sind enge Beziehungen, / in die Brüche gegangen? / Warum sind wir gescheitert mit Plänen, / die einmal so verheißungsvoll schienen? / Warum haben wir keine Kraft, / loszukommen von unsren Problemen? //
Gott, immer wieder kreisen unsere Gedanken / um solche Fragen. / Liefere uns ihnen nicht hilflos aus! / Richte unseren Blick auf dich, / Zeig uns, was unser Leben trotz allem / kostbar und sinnvoll bleiben lässt / und schenk uns daran wieder Freude. // Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal