Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Du Gott der Liebe, / wir danken dir, / dass du Männer und Frauen / zu deinem Ebenbild geschaffen hast. / Du hast den Geschlechtern / unterschiedliche Stärken gegeben / und uns auf Ergänzung angelegt. //
Wir sind froh, / wenn Männer und Frauen / in Liebe und Achtung miteinander leben, / wenn es keine Benachteiligung gibt, / keine Machtkämpfe, / keine einengenden Rollenklischees. //
Aber wir wissen, / dass an vielen Orten / immer noch Ungleichheit und Gewalt / das Verhältnis von Männern und Frauen prägen, / dass Männer sich immer noch / über Macht definieren / und sich hinwegsetzen / über die Rechte und Wünsche von Frauen. / Wir bitten dich, / dass heilsame Veränderungen möglich werden. //
Für die, / die ihre Männlichkeit neu zu verstehen suchen, / und dabei manchmal verunsichert werden, / für die Väter, / die um Zeit für ihre Kinder kämpfen / und nicht immer Verständnis finden, / für alle, / die neue Modelle von Partnerschaft leben / bitten wir: / schenk ihnen Rückhalt und Beharrlichkeit. //
Gott, / so viele Paare leiden aneinander. / Sie finden keinen Ausdruck, / oder kein Verständnis / für das, was sie voneinander brauchen, / und oft geben sie einander zu schnell auf. / Fördere ihre Geduld / und die Bereitschaft, / Hilfe zu suchen / in ihren Krisen.
Halte deine Hand über die Liebenden, / segne die Männer und Frauen, / die nach Gerechtigkeit suchen / und mach uns alle / unserer Würde / als deiner Ebenbilder gewiss.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Barmherziger Gott, / gerade haben wir Reformation gefeiert und uns daran erinnert, / dass nicht immer alles beim Alten bleiben kann, / dass Aufbrüche schmerzhaft sind und manchmal Wunden hinterlassen. / Und doch danken wir für den Mut von Luther, Zwingli, Calvin, / die sich auf den Weg gemacht haben, / die herrschenden Verhältnisse in Kirche und Gesellschaft zu hinterfragen.//
Gott, / zugleich erreichten uns die Nachrichten aus Spanien: / die unbeschreiblichen Flutmassen, / die so vielen Menschen das Leben gekostet haben. / Wir bitten Dich für die Männer und Frauen, / die an ihre Grenzen gehen, / um Eingeschlossenen und Verzweifelten zu helfen. / Wir bitten für die, die alles verloren haben und nicht wissen wohin mit ihrem Schmerz. //
Barmherziger Gott, / das alles führt uns vor Augen, / wie rasch sich das Klima verändert / und in welcher Bedrohung unsere Welt steht. / Hilf uns, Deine gute Schöpfung wieder besser zu verstehen. / Hilf uns, daran mitzuwirken, dass sich auch Generationen nach uns / noch an der Schönheit Deiner Schöpfung erfreuen. / Schenke uns Augen für die Not der Menschen / und ein Herz, das bereit ist, / zu geben und zu teilen. / Amen
Achim Detmers, Hannover
Jürgen Kaiser, Berlin
Gott, / immer wieder sendest du uns aus, / im Sinne deines Sohnes Jesus Christus zu wirken. //
Wir danken dir, / dass wir dabei auf dich vertrauen dürfen, / wie Schafe ihren guten Hirten. / Sei bei uns, / auch wenn du uns unter Wölfe schickst - / und hilf uns, zu erkennen, / welche Aufträge du uns anvertraust. //
Klug wie die Schlangen sollen wir sein. / Und wir bekennen: Manchmal halten wir uns selbst für klüger, als wir sind. / Hilf uns zu erkennen, was klug ist und was nicht - / und hilf uns, Möglichkeiten zu erkennen und kluge Entscheidungen zu treffen. //
Gott, / verleih uns auch die Aufrichtigkeit der Tauben: / anderen und vor allem uns selbst gegenüber. / Dass wir uns nicht irgendwo herum winden, / dass nicht giftig wirkt, was wir sagen und tun - / also, dass wir in deinem Geist und bei deinem Auftrag bleiben. // Amen
Friederike Ursprung
Marianne Reifers, Luxor
Kathrin Rehmat, Zürich
Gott des Lebens, / rüste mich für diesen Tag. / Der Schlaf war kurz. / Der Zeitdruck macht mir zu schaffen. / Bitte, lass gelingen, was heute dran ist. //
Hilf mir zu geben, was andere von mir erwarten. / Mir fehlt die Kraft, mir fehlen die Worte. / Du aber wirkst in mir. / Ich gebe dir diesen Tag / und mein Leben von neuem. / Mache daraus, was dir gefällt. / Solo Deo gloria. //
Amen
Catherine McMillan, Zürich
Gott, / manchmal kommen wir nicht mehr zurecht / mit dem Leben, / manchmal erscheint uns alles sinnlos. / Dann liegen wir nachts oft lange wach / und grübeln, warum alles so kommen musste, / so anders, als wir es uns erhofften. //
Warum sind enge Beziehungen, / in die Brüche gegangen? / Warum sind wir gescheitert mit Plänen, / die einmal so verheißungsvoll schienen? / Warum haben wir keine Kraft, / loszukommen von unsren Problemen? //
Gott, immer wieder kreisen unsere Gedanken / um solche Fragen. / Liefere uns ihnen nicht hilflos aus! / Richte unseren Blick auf dich, / Zeig uns, was unser Leben trotz allem / kostbar und sinnvoll bleiben lässt / und schenk uns daran wieder Freude. // Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Ach Gott, / ich habe mich die Woche / mal wieder in Banalitäten gestürzt.
Ich habe geradezu gebadet / in der “goldener-Oktober-Stimmung”. / Stell dir vor, ich habe bunte Blätter und Kastanien gesammelt - / einfach nur so. / Und ich habe Kürbiskuchenrezepte durchforstet - / ohne einen einzigen zu backen.
Ja, Gott, / es war eine gute Woche / für meine Flucht ins Banale: / Das Wetter war ein dankbares Thema, / der Supermond beschäftigte weiterhin viele, mit denen ich sprach / und dann wurden auch noch die Schlümpfe 66 Jahre alt. / Ein guter Anlass, / mein Wissen über die blauen Wesen aufzufrischen / und in diese Fantasiewelt einzutauchen.
Ja, Gott, / diese Woche habe ich viel Einfaches eingesaugt, / weil so viel Kompliziertes mich aktuell aussagt, / an mir nagt, mich erschöpft und schmerzt. / Ich fühle mich überfordert / angesichts der nicht enden wollenden Gewalt in der Welt / und dem Hass in den Herzen viel zu vieler.
Wenn es doch möglich wäre, / dass Frieden herrschte. / Zu jeder Zeit, an jedem Ort. / Ob es dann Kürbiskuchen für alle gäbe? / Ich hätte jedenfalls schon ein Rezept.
Carolin Springer, Leer
Konfirmanden der Französischen Kirche, Berlin
Georg Rieger, Nürnberg
Unser Vater! / Wir wollen glauben, aber das ist nicht leicht. / Wir wollen vertrauen, das aber fällt uns unglaublich schwer. / Wir möchten im Glauben zuversichtliche Schritte gehen, / aber unsere Beine sind manchmal bleischwer. //
Ob es an dem „WIR“ liegt? / WIR wollen, WIR möchten… / Hilf uns, uns beschenken zu lassen. / Nicht WIR, sondern DU! //
DU schenkst und DU gibst umsonst! / DU gehst so wunderbar behutsam auch mit unserem Unglauben, / mit unserem Unvermögen und mit unserem Zweifel um – / fast zärtlich. //
Danke. Wir stehen leer vor dir und bitten dich: / Fülle du uns neu! //
Amen
Annegret Lambers
Marianne Reifers, Luxor
Meike Waechter, Berlin
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Ewiger / durch Jesus Christus auch für uns / Vater und Mutter im Himmel.
Wir müssen Dir nicht aus der Zeitung vorlesen, / aber das, was uns umtreibt dürfen wir dir sagen. / All das, was uns die Zukunft verstellt oder verstellen will, / was uns die Hoffnung raubt, und die Kraft uns auf den Weg zu machen.
Wir beten für die Menschen in den Ausländerbehörden, / die jetzt Zeichen setzen wollen oder müssen. / und wir beten für alle, die dieses Zeichensetzen zurücktreibt in die Vorhölle, / zurück in die Hände ihrer Verfolger.
Wir beten um Raum, um Möglichkeiten, um Gelegenheit und Mut / mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, die unsere Einstellungen nicht teilen. / Mit denen, die sich zurücksehnen in die gute, alte Zeit; / aber auch mit denen aus den eher arabisch geprägten Gesellschaften, / die Werte mitbringen, die mit dem was wir hier leben, hoffen / und oft genug gegen Widerstände durchgesetzt haben / in Konkurrenz treten.
Wenn Du mit deinem Geist dabei bist, / der versöhnen will und nicht spalten, / dann kann heilsames entstehen. / Alleine, mit unserer kleinen Kraft sind wir überfordert, / aber wenn Du uns beauftragst, wird Raum und Weite entstehen. / Lebensraum für alle, die guten Willens sind.
Wir beten für die Menschen in Gaza und im Libanon, / verraten und geopfert von den eigenen Anführern, / für die Menschen in Israel, die ununterbrochen / und aus allen Richtungen mit Raketen beschossen werden. / Für die Mütter und Väter, für die Frauen und Kindern derer, / die in der Ukraine einer Armee standhalten, die skrupellos Lebensraum zerstört.
Wir beten für dein Volk Israel, für die Menschen, / die auch hier in Deutschland, mitten unter uns, nicht mehr sicher leben können.
Für unsere orientierungslose Kirche beten wir.
Um Zukunft für uns und unsere Kinder und Kindeskinder beten wir. / Die Wärme und Dankbarkeit, die einen flutet, / wenn die kleine Hand der Dreijährigen nach der Eigenen greift, / die unverstellte Lebensfreude der kleinen Kinder, / deren ungetrübtes Vertrauen auf ihren Entdeckerpfaden / lehren uns einen anderen Blick, / holen uns zurück in die Welt, die die Hoffnung noch kennt. / Du kannst, Du willst, Du wirst uns durch alle Not zum Leben führen.
Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Gold rot gelbe Hänge zeichnen sichtbare Horizonte, / die sich sich mit der Jahreszeit sichtbar verwandeln. / Auch Menschen verwandeln sich mit den Jahren, die sie leben, / mit den Erfahrungen, die sie machen. //
So bin auch ich geprägt von meiner Geschichte in Deiner Geschichte. / Lehre mich mit dem Herzen gut zu sehen, mit den Ohren gut zu hören, meine Sinne zu schärfen / und dem Augenschmaus der Werbungen ein bisschen zu misstrauen //
- Schönheit ist wandelbar und du wohnst nicht nur im Schönen. / Lass mich auch zuversichtlich bleiben, / wenn ich den weniger schönen Wandel sehe. / Und dankbar für die Weite der bleibenden Horizonte. / Glücklich für die geschenkte Zeit. //
Amen
Kathrin Rehmat, Zürich
For the greening of trees / and the gentling of friends / we thank you, God. //
For the birthness of field / and the warmth of the sun / we thank you, O God. //
For work to be done / and laughter to share / we thank you, O God. //
We thank you, and know / that through struggle and pain / in the slippery path of new birth / hope will be born / and all shall be well.
The Iona Community
Das geht mich nichts an / So weit entfernt zu weit entfernt / Oder doch etwa doch //
Das geht mich an / Meinst du / Gott / Weil es dich angeht / Was dich angeht geht auch mich an / Ich werde kleinlaut //
Du bist schon kleinlaut / Du drängst dich nicht auf / Du drängst mir den Hunger nicht auf / Dass Kinder hungers sterben in den Armen ihrer Mutter
Wo immer es sei auf dem Erdball / Was immer der Grund sei auf dem Erdball / Dagegen willst du etwas tun / Mit meiner Hilfe //
Amen
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Jürgen Kaiser, Berlin
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Vater im Himmel. / Verwandle meine Angst in Vertrauen. / Und Zuversicht. / Du bist doch bei mir. / Dein Stecken und Stab trösten mich, / auch wenn ich im finsteren Tal wandern muss. //
Es wird nicht immer so dunkel bleiben. / Dein Licht leuchtet mir den Pfad aus. / Du bist mein Begleiter, / in meiner Nähe. / Schenke mir ein hörendes Herz. //
Du sprichst zu mir. / Heute. / Worte, die erlösen und befreien. / Du kennst den Weg und du lenkst meine Schritte ins Leben. / In die Freiheit der Kinder Gottes. / Meine Hoffnung setze ich auf dich. / Du meinst es gut mit mir. / Amen.
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / Dein Reich komme! / Es komme zu uns, denen eine gute Zukunft / nicht mehr zu gelingen scheint. / Zu uns, die wir die Geister, / die wir riefen, nicht mehr los werden.
Diese Verdichtung zum Bösen – / wohin soll sie noch führen? / Offene Lügen nicht nur jenseits des Atlantiks, / sondern auch diesseits. / Und viele Menschen, die diese Lügner wählen. / Und ganz übel: Das Verwischen der Unterschiede zwischen / denen, die Terror und Krieg für legitime Mittel halten, / und denen, die sich wehren.
Und mitten in all dem: das Zauberkabinett der einfachen Lösungen, / des Gutgemeinten und Prinzipiellen.
Verwirrend und verworren das alles. / Du aber kannst helfen.
Nein, wir bitten Dich nicht um ein Wunder. / Das wagen wir nicht. / Dazu sind wir selbst zu verstrickt. / Aber wir bitten Dich um gesunden Menschenverstand. / Denn das Normale ist uns verloren gegangen. / Und damit auch der Segen von Grenzen.
Gib Grenzen, die guttun. / Und Menschen, die denen zuhören, / die sagen: Wir haben Angst. / Und Menschen, die Unterschiede nicht verwischen, / sondern sie aushalten.
Nimm uns in die Schule der Hoffnung, / die nicht zuschanden werden lässt.
Das bitten wir Dich.
Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Gott, / wir versuchen in anderen Kategorien zu denken / und den Begriff der Nation neu zu deuten. / Hinter den Grenzen unseres Landes wohnen doch nicht Menschen, / die uns fremd bleiben müssen oder die weniger würdig und wert sind?! / Doch wie setzen wir diesen guten Willen um? / Wie bewahren wir dennoch Sicherheit und dürfen uns als Volk fühlen? //
Gib uns gute Ideen, wie wir Deinem Willen zur Nächstenliebe gerecht werden können / und uns dennoch nicht selbst verlieren. / Beschütze uns als Nation genauso wie als Gemeinschaft aller Menschen weltweit. / Wir brauchen Deine Liebe so und so, / damit wir gut miteinander umgehen. // Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Catherine McMillan, Zürich