Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Jürgen Kaiser, Berlin
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Vater im Himmel. / Verwandle meine Angst in Vertrauen. / Und Zuversicht. / Du bist doch bei mir. / Dein Stecken und Stab trösten mich, / auch wenn ich im finsteren Tal wandern muss. //
Es wird nicht immer so dunkel bleiben. / Dein Licht leuchtet mir den Pfad aus. / Du bist mein Begleiter, / in meiner Nähe. / Schenke mir ein hörendes Herz. //
Du sprichst zu mir. / Heute. / Worte, die erlösen und befreien. / Du kennst den Weg und du lenkst meine Schritte ins Leben. / In die Freiheit der Kinder Gottes. / Meine Hoffnung setze ich auf dich. / Du meinst es gut mit mir. / Amen.
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / Dein Reich komme! / Es komme zu uns, denen eine gute Zukunft / nicht mehr zu gelingen scheint. / Zu uns, die wir die Geister, / die wir riefen, nicht mehr los werden.
Diese Verdichtung zum Bösen – / wohin soll sie noch führen? / Offene Lügen nicht nur jenseits des Atlantiks, / sondern auch diesseits. / Und viele Menschen, die diese Lügner wählen. / Und ganz übel: Das Verwischen der Unterschiede zwischen / denen, die Terror und Krieg für legitime Mittel halten, / und denen, die sich wehren.
Und mitten in all dem: das Zauberkabinett der einfachen Lösungen, / des Gutgemeinten und Prinzipiellen.
Verwirrend und verworren das alles. / Du aber kannst helfen.
Nein, wir bitten Dich nicht um ein Wunder. / Das wagen wir nicht. / Dazu sind wir selbst zu verstrickt. / Aber wir bitten Dich um gesunden Menschenverstand. / Denn das Normale ist uns verloren gegangen. / Und damit auch der Segen von Grenzen.
Gib Grenzen, die guttun. / Und Menschen, die denen zuhören, / die sagen: Wir haben Angst. / Und Menschen, die Unterschiede nicht verwischen, / sondern sie aushalten.
Nimm uns in die Schule der Hoffnung, / die nicht zuschanden werden lässt.
Das bitten wir Dich.
Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Gott, / wir versuchen in anderen Kategorien zu denken / und den Begriff der Nation neu zu deuten. / Hinter den Grenzen unseres Landes wohnen doch nicht Menschen, / die uns fremd bleiben müssen oder die weniger würdig und wert sind?! / Doch wie setzen wir diesen guten Willen um? / Wie bewahren wir dennoch Sicherheit und dürfen uns als Volk fühlen? //
Gib uns gute Ideen, wie wir Deinem Willen zur Nächstenliebe gerecht werden können / und uns dennoch nicht selbst verlieren. / Beschütze uns als Nation genauso wie als Gemeinschaft aller Menschen weltweit. / Wir brauchen Deine Liebe so und so, / damit wir gut miteinander umgehen. // Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Catherine McMillan, Zürich
HERR der Welten / und um Jesu willen auch uns Vater und Mutter im Himmel. / Ratlos und nach Orientierung suchend, sind wir hier. //
Selig sind die Friedenstifter, / und die Sanftmütigen hast du gesagt. / selig die Armen, die alles von Dir erwarten. //
Trauen wir deinen Worten noch? / Erwarten wir noch etwas von Dir? / Suchen wir deine heilsame Nähe? Fragen wir nach deinem Willen? / Für unser Leben, für unsere Welt? //
Wir beten für die Verantwortlichen in Stadt und Land: / dass sie Mut und Kraft finden, dem Sturm der Entrüstung standzuhalten; / dass sie unterscheiden können zwischen Gut und Böse; / dass sie Urteile finden, die heilsam sind. //
Für dein Volk Israel beten wir: / Da gehen uns schon lange die Worte aus, / aber dein Geist wird unser Sehnen übersetzen. //
Wir beten für die Verantwortlichen in unserer, in deiner Kirche: / Licht und Salz sollen wir sein, / mutig und unerschrocken von Dir erzählen. //
Für unser kleines Leben beten wir: / dass wir uns von nichts und niemand davon abbringen lassen, / dass allein Du unser Trost im Leben und im Sterben bist, / dass wir so zu glaubwürdigen Zeugen deines heilsamen Handelns / an uns und an unserer Welt werden. //
Aufbrechen, auf den Weg machen wollen wir uns, das notwendige tun; / in dem Wissen, dass Du unterwegs zu finden bist, / nicht erst am Ziel unseres Weges; / in der Armut unseres Alltags wirst Du da sein. / An deiner Hand gehen wir getrost auf den Wegen, die Du uns weist. //
Amen
Gerhard von der Heyden
Du liebe Gesundheit / Du hast uns im Griff / Wehe / Du überlässt uns den kranken Tagen voller Unwohlseins / Wir zittern wir sorgen uns / Haben wir dir zu wenig geopfert / Zu wenig verzichtet / Das Falsche gegessen / Zu wenig trainiert //
Du lieber Gott / Wir setzen auf die Gesundheit / Haben Angst sie zu verlieren / Angst vor dem Sterben / So sind wir Kleingläubigen / In unserer Angst gehst du unter / Und wir mit dir //
Ich will aber nicht untergehen / Mit dir will ich im Leben sein / Wo immer es hinführt / Will auch die kranken Tage mit dir sein / Ich halte mich fest an dir / Bleibe bei mir // Amen
Marianne Reifers, Luxor
1 Jahr, / 365 Tage, / 8760 Stunden / Sind vergangen seit dem Tag des Massakers der Hamas / an wehrlosen Frauen, Männern und Kindern, / dem Tag, der alles verändert hat / in Israel und in Gaza. //
1 Jahr, / 365 Tage, / 8760 Stunden / sind die noch lebenden Geiseln gefangen, / in den Häusern ihrer Feinde, / in Tunneln des Terrors, / haben die Sonne nicht gesehen, / keine frische Luft geatmet, / mussten täglich rechnen mit ihrem Tod. / Ihre Familien und Freunde kämpfen für ihre Befreiung, / mit gebrochenem Herzen, / mit unerträglicher Wut / und mit einer verlöschenden Hoffnung. / Gott, vergiss nicht die Qual dieser Menschen / und der anderen, die um die Toten trauern. / Hör ihr Wehklagen. / und erbarme dich. //
1 Jahr, / 365 Tage / 8760 Stunden / bangen die Menschen in Gaza / um ihr Leben / und um das Leben ihrer Liebsten, / fliehen vor den Bomben ihrer Feinde, / verstecken sich vor den Soldaten, / und wissen nicht mehr wohin. / Ihre Häuser sind zerstört, / ihre Träume zerbrochen, / ihr Herz ist voller Trauer und voller Wut. / Gott, du kennst die vielen verlorenen Leben. / Hör auch das Wehklagen in Gaza / und erbarme dich. //
1 Jahr, / 365 Tage, / 8760 Stunden, / ist unser Leben weitergegangen / seit jenem 7.Oktober. / Wir sind verschont / von der täglichen Angst, / von den Albträumen der Nächte, / von dem unsäglichen Schmerz / der Menschen in Israel und in Gaza, / und in unserem Alltag vergessen wir, / was sie niemals vergessen können. / Gott, wir fühlen uns hilflos / angesichts der nicht endenden Gewalt im Nahen Osten, / und fürchten, was daraus noch werden kann. / Gegen alle realistischen Bedrohungen / bitten wir dich, den / lebensmächtigen Gott und Erbarmer / um ein Ende des Hassens, / um ein Ende des Leidens. / Wir bitten dich um das Wunder von Frieden im Nahen Osten. / Wir bitten dich um Schalom für die Welt. / Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Jürgen Kaiser, Berlin
Gott, du Hüter Israels, / in Psalm 121 heißt es, dass du nicht schlummerst und nicht schläfst. / Das soll ja wohl heißen, dass du aufpasst und nötigenfalls eingreifst. / Gott, kannst du das bitte jetzt tun! / Kannst du die unheilbringende Spirale der Gewalt in Palästina, Israel und dem Libanon unterbrechen! //
Dass sich auf beiden Seiten viel Hass angestaut hat, macht das sicher nicht leicht. / Aber es kann doch nicht sein, dass Kämpfer diejenigen opfern, die sie zu befreien vorgeben. / Und genauso wenig, dass ein Führer eines Landes, um seine Immunität zu retten, Konflikte am Laufen hält und immer neue Fronten eröffnet. //
Gott, wir bitten dich, dass du dem Heiligen Land Frieden bringst, so dass es seinem Namen gerecht wird. / Und damit ist die ganze Gegend gemeint und alle Menschen, die da friedlich wohnen oder wieder wohnen wollen. / Unsere Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, / heißt es ebenso in Psalm 121. Bitte komm, Gott! / Die vielen leidenden Menschen brauchen deine Hilfe und die Situation braucht einen Ausweg, / den noch niemand kennt, außer dir. //
Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Marianne Reifers
Allmächtiger Gott, / wir danken dir für dein Wort. / Es ist gesagt, es ist geschrieben, / es ist gedruckt, als wäre es ewig unveränderlich. / Doch Du bist anders. / Du bist lebendig. / Lass uns das nie vergessen! / Daraus erwächst uns Hoffnung! //
Immer wieder neu eröffnest Du uns Dein Wort. / Immer wieder neu rufst Du uns als Deine Gemeinde zusammen. / Lass uns auf der Suche bleiben, jeden Tag neu. / Lass uns die Gemeinschaft suchen, / im Hören und Sprechen, jeden Tag neu. / Daraus erwächst uns Orientierung und Halt für unser Leben. //
Mit Deinem Wort rufst Du uns auch in den Widerspruch. / Gegen das Unrecht und Leiden dieser Welt, / gegen Fremdenhass und Antisemitismus, / gegen Gewalt und Kriege, / Habgier und Hunger. / Lass uns Deinen Ruf hören und / gib uns Kraft und Mut, / und immer wieder neu die Achtsamkeit / zum genauen Hinhören und Hinsehen, / dass wir einstehen für unseren Nächsten in der Not. //
Und wo wir zu verzweifeln drohen / an der Unabänderlichkeit der Dinge, / an Krankheit und Katastrophen, / an Einsamkeit und / verworrenen Beziehungen, / Unglück und Schmerz. / Da schenke uns Trost / und lass unser Vertrauen nicht sinken, / dass Du uns jeden Tag zu einem neuen Anfang rufst / durch Dein Wort / und durch das Mahl der Versöhnung.
Simon Froben, Bayreuth
Meike Waechter, Berlin
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Georg Rieger, Nürnberg
Jürgen Kaiser, Berlin
Schöpferischer Gott! //
An manchen Tagen scheint die Welt im Chaos zu versinken. / Doch jeden Morgen schaffst Du die Welt neu//
Überall ist Verunsicherung zu spüren: / Unruhe nach den Wahlen in den Landtagen, „unregierbar“. / Auf der Suche nach Wählergunst verlieren Parteien ihre Orientierung. / Die Demokratie und das Miteinander in Respekt und Würde / stehen auf dem Spiel, / im Großen und viel zu oft auch im Kleinen der Nachbarschaft. / Doch jeden Morgen schaffst Du die Welt neu! //
In der Welt regieren an immer mehr Orten / Terror und Vergeltung, / Unterdrückung und Krieg. / Immer mehr Waffen fordern immer mehr Opfer, / fordern immer mehr Vergeltung. / Ein zerstörerischer Kreislauf, / die Konflikte spitzen sich zu, / Gewalt breitet sich aus wie ein Virus. / Doch jeden Morgen schaffst Du die Welt neu! //
Die Zukunft steht in Frage: / Die Sicherheit, der Wohlstand / und sogar Deine gute Schöpfung. / Wie lange können wir noch leben, /als gäbe es nur das Heute und Jetzt? / Ohne uns zu kümmern um die Sintflut, die nach uns kommt? / Ohne Verantwortung zu übernehmen, für unsere Kinder und Enkel? / Doch jeden Morgen schaffst Du die Welt neu! //
Ich will mich aufrichten lassen an Deiner Güte, / jeden Morgen neu. / Und abends ein Dankgebet sprechen / für alles, was Du den Menschen Gutes getan hast / und tust und tun wirst. / So suche ich meinen Frieden mit dem Nächsten und der Welt, / mit mir selbst / und mit Dir. //
Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Marianne Reifers
Jochen Denker
Annegret Lambers
Du Lebendige/r siehst mich / - auch wenn es regnet - / in gutem Licht / und sanfter Frische. / Ermutigst meine grauen Tage, / förderst meine Herbstfreuden / in denen ich der Vergänglichkeit fröne /und ganz im Vertrauen auf das ewige Leben / alles gebe um so gering und nah zu werden, / dass der Schmerz nachlässt.
Kathrin Rehmat
Lieber Gott / Die arme Menschen haben nicht genug zum essen, / darum wünsche ich das es mehr Früchte gibt.
Emilia, 9 Jahre
Barmherziger Gott / wir alle leben von deiner Vergebung / und von deiner Großherzigkeit. / Aber wie kleinlich rechnen wir anderen oft vor, / was sie alles falsch gemacht haben! / Wie lange tragen wir ihnen ihre Schuld nach / und sind nicht bereit, / ihnen eine neue Chance zu geben. / Unser Urteil ist oft so endgültig, / und unser Verhalten so unversöhnlich! // Gott, befrei uns von dem Aufrechnen! / Nimm uns die Angst, / durch Nachsicht und Entgegenkommen / das Gesicht zu verlieren, / und lass uns das Glück der Versöhnung mehr schätzen / als das eigene Rechtbehalten. / Erweiche unser hartes Herz / durch dein Erbarmen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Barmherziger Gott, / vor Dir sind alle Menschen gleich, / so unterschiedlich Du sie auch geschaffen hast. / Die hellen und die dunklen Augen, / die leisen und die kräftigen Stimmen, / die starken und die weichen Arme, / die sanften und die harten Gemüter. / Du siehst sie alle mit Gnade an, / Du hast Ihnen Deine Würde verliehen. //
Darum sollen wir einander achten / und Dir darin die Ehre geben. / In Deinen Ebenbildern erkennen wir den Reichtum Deines Schaffens. //
Doch dieser Reichtum verkümmert bei uns zu kleinlichen Unterscheidungen. / Sortiert nach Geschlecht, Alter, Hautfarbe und Sprache / rechtfertigen wir die Überhebung des Eigenen, / geben wir uns selbst die Ehre. //
Barmherziger Gott, / beschäme unsere törichten Anschauungen, / verändere unseren Blick, / weite unser Herz, / zeige uns die neue Welt, die Du schon geschaffen hast. / Amen.
Achim Detmers, Hannover